Das Tellerockfieber geht um. Weite Röcke, gerne auch mit Petticoat darunter, sind gerade groß in Mode in der Nähbloggerinnenwelt, die sich mittwochs beim Me Made Mittwoch trifft. Ich erwähnte das ja schon in meinem kleinen Saum-Tutorial vom Dienstag und gestern in meinem MMM-Beitrag. Allerleihrauh formulierte poetisch und für mich gedankenanstoßend "viele der modemäßig tonangebenden Nähbloggerinen ihre Fahrkarte für die Retroeisenbahn gelöst haben" und Catherine machte sich auch gestern Gedanken zum Petticoat. Das Thema liegt in der Luft.
Zunächst zur Mode. Ich glaube, wir sind alle von Moden nicht frei. Wahrscheinlich geht es euch wie mir. Meine Augen müssen sich erst an eine neue Farbe, eine neue Silhouette gewöhnen und wenn ich es nur oft genug sehe, fängt es an mir zu gefallen und steigert sich irgendwann bis zu dem Wunsch, so etwas zu besitzen, weil ich ohne diese Farbe, diese Silhouette oder dieses Schnittmuster nicht mehr leben kann. Auch wenn ich immer wieder beeindruckt bin, wie weit sich das Nähen mittlerweile etabliert hat und mich darüber freue, wie viele Frauen beim Me Made Mittwoch mitmachen, so ist das doch, auf Deutschland gesehen, eine relativ kleine Zahl von Frauen, bei denen sich diese Mode etabliert. Selbst wenn ich ein ähnliches Kleid oder sogar den gleichen Rock nähe wie Frau XY aus Z, dann ist doch Z wahrscheinlich recht weit von Hamburg entfernt. Auch wenn Frau XY wie ich in Hamburg leben würde, wäre es eher unwahrscheinlich, dass wir uns begegnen. Sollten Frau XY und ich befreundeten sein und uns in den ähnlichen Kleidern treffen, dann wären wir eben wie zwei 14 jährige Mädchen im Partnerlook und würdenkichern uns über interessante Sachen unterhalten, während andere staunen. Schlimm fände ich das nicht.
Mode hat auch etwas mit "sich trauen" zu tun. Zu manchen Neuerungen muß frau sich trauen. Sich etwas zu trauen hat nicht nur mit den Sehgewohnheiten zu tun, sondern auch mit positiven Erlebnisberichten und echten Fotos an echten Frauen. Es ist etwas anderes, wenn ich ein tolles Kleid an einem Kleiderbügel oder einer Puppe sehe, als eine echte Frau, tanzend mit fliegendem Rock und einem glücklichen Bericht darüber, wie sehr sie ihr neues Kleidungsstück mag. Diese persönliche Empfehlung bezaubert mich. Es ist kein Wunder, dass mein Begehren wächst und ich Mut finde, mich etwas zu trauen.
Der Petticoat ist ein ganz besonderes Ding. Irgendwie ist er ein Klein-Mädchen-Traum. Wenn ich im Kindergarten mit Petticoat erscheine, um meinen Sohn abzuholen, bin ich oftmals umringt von kleinen Mädchen, die ehrfüchtig in meinem Petticoat wuscheln und ganz entzückt sind, wenn ich mich graziös damit hinsetze. Welches Mädchen möchte nicht hin und wieder eine Prinzessin sein! Das geht uns Frauen genau so, insofern ist die Sehnsucht, nach dem Geraschel des Petticoats quasi in unseren Genen angelegt. Der Petticoat hat den Vorteil, dass er frau um die Knie herum breiter macht, was automatisch dazu führt, dass die Taille schmaler wird. Ein simpler Trick. Ob es an den Filmen liegt, die wir in unserer Kindheit sahen - alle die gleichen Filme, schließlich hatten wir damals ja nix, sprich nur 3 Programme - ich weiß es nicht? Ich weiß nicht, woher diese Sehnsucht nach der Sanduhrfigur kommt, weiß aber, dass viele Frauen sich nach genau dieser Figur sehnen. Oder haben wir zu viel mit Barbie gespielt?
Der Tellerrock, sei es ein ganzer oder ein halber Teller, hat den Vorteil, dass frau in ihm durchs Leben tanzen kann. Bei jedem Schritt schwingt der Rock, das wirkt sich auf die Laune aus und verleiht ein beschwingtes Lebensgefühl. Viele, viele Jahre trugen wir Hosen oder schmale Röcke, um praktischer durchs Leben zu stiefeln oder einen kompetenten Eindruck zu machen. Wir trugen Kleidung, die praktisch ist, uns nicht noch unseren Pflichten abhält und nicht zu sehr auffällt. Einen Tellerrock, womöglich auch noch mit Petticoat darunter, zu tragen ist für diejenige, die das noch nicht gewohnt ist, ein verrückter Ausflug ins Mädchenhafte, in den Traum, eine Prinzession zu sein. Heute mal bezaubernd statt praktisch oder kompetent. Wenn der Rock um die Beine schwingt, erinnert uns jedes Schwingen daran, wie bezaubernd wir sind. Wir erlauben uns, heute mal durchs Leben zu tanzen. Ein königliches Gefühl.
Auch wenn es vielleicht ein bißchen langweilig erscheint, daß es in der Me Made Mittwoch-Bloglandschaft derzeit so viele Tellerröcke und Petticoats zu sehen gibt - ich mag es, wie sich dieser Virus verbreitet. Ich würde mir wünschen, dass sich Frauen immer mehr und immer öfter trauen, sich einen leichtfüßigen Königinnengefühltag zu gönnen, statt nur pflichtbewusst durchs Leben zu eilen. Wenn Tellerrock und Petticoat dabei helfen, na bitte! Und wenn echte Menschen es vormachen und damit inspirieren, aber gerne!
Zunächst zur Mode. Ich glaube, wir sind alle von Moden nicht frei. Wahrscheinlich geht es euch wie mir. Meine Augen müssen sich erst an eine neue Farbe, eine neue Silhouette gewöhnen und wenn ich es nur oft genug sehe, fängt es an mir zu gefallen und steigert sich irgendwann bis zu dem Wunsch, so etwas zu besitzen, weil ich ohne diese Farbe, diese Silhouette oder dieses Schnittmuster nicht mehr leben kann. Auch wenn ich immer wieder beeindruckt bin, wie weit sich das Nähen mittlerweile etabliert hat und mich darüber freue, wie viele Frauen beim Me Made Mittwoch mitmachen, so ist das doch, auf Deutschland gesehen, eine relativ kleine Zahl von Frauen, bei denen sich diese Mode etabliert. Selbst wenn ich ein ähnliches Kleid oder sogar den gleichen Rock nähe wie Frau XY aus Z, dann ist doch Z wahrscheinlich recht weit von Hamburg entfernt. Auch wenn Frau XY wie ich in Hamburg leben würde, wäre es eher unwahrscheinlich, dass wir uns begegnen. Sollten Frau XY und ich befreundeten sein und uns in den ähnlichen Kleidern treffen, dann wären wir eben wie zwei 14 jährige Mädchen im Partnerlook und würden
Mode hat auch etwas mit "sich trauen" zu tun. Zu manchen Neuerungen muß frau sich trauen. Sich etwas zu trauen hat nicht nur mit den Sehgewohnheiten zu tun, sondern auch mit positiven Erlebnisberichten und echten Fotos an echten Frauen. Es ist etwas anderes, wenn ich ein tolles Kleid an einem Kleiderbügel oder einer Puppe sehe, als eine echte Frau, tanzend mit fliegendem Rock und einem glücklichen Bericht darüber, wie sehr sie ihr neues Kleidungsstück mag. Diese persönliche Empfehlung bezaubert mich. Es ist kein Wunder, dass mein Begehren wächst und ich Mut finde, mich etwas zu trauen.
Der Petticoat ist ein ganz besonderes Ding. Irgendwie ist er ein Klein-Mädchen-Traum. Wenn ich im Kindergarten mit Petticoat erscheine, um meinen Sohn abzuholen, bin ich oftmals umringt von kleinen Mädchen, die ehrfüchtig in meinem Petticoat wuscheln und ganz entzückt sind, wenn ich mich graziös damit hinsetze. Welches Mädchen möchte nicht hin und wieder eine Prinzessin sein! Das geht uns Frauen genau so, insofern ist die Sehnsucht, nach dem Geraschel des Petticoats quasi in unseren Genen angelegt. Der Petticoat hat den Vorteil, dass er frau um die Knie herum breiter macht, was automatisch dazu führt, dass die Taille schmaler wird. Ein simpler Trick. Ob es an den Filmen liegt, die wir in unserer Kindheit sahen - alle die gleichen Filme, schließlich hatten wir damals ja nix, sprich nur 3 Programme - ich weiß es nicht? Ich weiß nicht, woher diese Sehnsucht nach der Sanduhrfigur kommt, weiß aber, dass viele Frauen sich nach genau dieser Figur sehnen. Oder haben wir zu viel mit Barbie gespielt?
Der Tellerrock, sei es ein ganzer oder ein halber Teller, hat den Vorteil, dass frau in ihm durchs Leben tanzen kann. Bei jedem Schritt schwingt der Rock, das wirkt sich auf die Laune aus und verleiht ein beschwingtes Lebensgefühl. Viele, viele Jahre trugen wir Hosen oder schmale Röcke, um praktischer durchs Leben zu stiefeln oder einen kompetenten Eindruck zu machen. Wir trugen Kleidung, die praktisch ist, uns nicht noch unseren Pflichten abhält und nicht zu sehr auffällt. Einen Tellerrock, womöglich auch noch mit Petticoat darunter, zu tragen ist für diejenige, die das noch nicht gewohnt ist, ein verrückter Ausflug ins Mädchenhafte, in den Traum, eine Prinzession zu sein. Heute mal bezaubernd statt praktisch oder kompetent. Wenn der Rock um die Beine schwingt, erinnert uns jedes Schwingen daran, wie bezaubernd wir sind. Wir erlauben uns, heute mal durchs Leben zu tanzen. Ein königliches Gefühl.
Auch wenn es vielleicht ein bißchen langweilig erscheint, daß es in der Me Made Mittwoch-Bloglandschaft derzeit so viele Tellerröcke und Petticoats zu sehen gibt - ich mag es, wie sich dieser Virus verbreitet. Ich würde mir wünschen, dass sich Frauen immer mehr und immer öfter trauen, sich einen leichtfüßigen Königinnengefühltag zu gönnen, statt nur pflichtbewusst durchs Leben zu eilen. Wenn Tellerrock und Petticoat dabei helfen, na bitte! Und wenn echte Menschen es vormachen und damit inspirieren, aber gerne!