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Schnittkonstruktionskurs 6: Korrektur des Modells und Konstruktion des Ärmels

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Irgendwie bin ich so sehr mit meinen Hausaufgaben zum Schnittkonstruktionsunterricht beschäftigt, dass ich gar keine Zeit und Lust mehr habe, etwas zu Nähen. Ich hoffe, ein paar von Euch interessieren meine Berichte sehr, so dass die Zeit nicht allzu lang wird, bis ich wieder etwas Genähtes zum Anziehen vorstelle. Immerhin stricke ich nebenher am Frühlingsjäckchen.

Nachdem letzte Woche die Änderungen, die am pinken Modell vorgenommen wurden auf den Schnitt übertragen waren, konnte ich als Hausaufgabe das neue Modell, dieses Mal in etwas steifem schwedischen Baumwollstoff in freundlichem grau nähen. Schon besser! Ein paar Änderungen machten wir noch, dann konnten wir uns endlich dem Ärmel widmen.

Die wesentlichen Änderungen betrafen die Abnäher. Ich hatte versucht die Abnäher so genau wie möglich zu nähen. Letztlich ist der Körper aber keine Ansammlung von Linien sondern von Rundungen. Deswegen betrafen die Feinkorrekturen auch eher das Nähen als den Schnitt. Hier ist ein Bild vom Brustabnäher. Die blaue Linie ist die gezeichnete Gerade. Die Naht ist allerdings runder, um die Rundung der Brust nachzuformen. Eigentlich logisch, denn bei Schnitten mit Teilungsnähten im Vorderteil, ist das Seitenteil auch mit einer Rundung und nicht in einer Geraden anfügt.


Auf dem unteren Bild sieht man das Ergebenis sehr schön: auf meiner rechten Körperseite - auf dem Bild links zu sehen - wurden die Abnäher neu und rund genäht, rechts sind sie "nach Schnitt".





Außerdem veränderten wir noch mal die Breite der Taillenabnäher. An dieser Stelle merkte ich noch mal, dass ich etwas ungeduldig wurde, denn das näherte sich nun einem Perfektionsgrad, der mir nicht entspricht. Ich weiß doch, dass jeder Stoff anders fällt und dass das Probeteil doof auf der Strumpfhose aufsaß. Das kann dann bei einem Sommerkleid schon wieder ganz anders aussehen.




In der zweiten Unterrichtsstunde kamen wir dann endlich zur Ärmelkonstruktion und mir rauchte der Kopf. Da meine Lehrerin etwas ungeduldig wurde, da sie es kaum erwarten konnte, den Ärmel einzusetzen, um die Passform zu sehen, war es ein schneller Ritt durch die Theorie und Praxis der Ärmelkonstruktion: sie konstruierte auf Packpapier in Originalgröße und ich in 1:4. Damit ich auch noch mal das Ärmelkonstruieren in Originalgröße übe, werde ich bei Gelegenheit einen Zwei-Naht-Jackenärmel in groß konstruieren. Jetzt wollen wir erst mal Kleidergebnisse sehen.




Leider reichte die Zeit nicht, um den Probeärmel in der Stunde einzunähen. Das habe ich nun als Hausaufgabe. Gestern habe ich noch noch mal das Ärmelkonstruieren geübt und mußte mein Buch zur Hilfe nehmen. Am Schluß der Stunde hatte ich mal wieder schnell schnell sehr kryptisch und wenig ausführlich mitgeschrieben, da war ich wirklich froh, ein Buch zuhause zu haben. Es dauerte eine Weile, aber ich habe es alleine hinbekommen. Das war schon cool!

Ihr dürft hier übrigens sehr gerne diskutieren, so lange ihr höflich und beim Thema bleibt. Das ist doch toll, wenn der Blog mit Leben gefüllt wird und ihr Aspekte beitragt, an die ich noch gar nicht gedacht hatte etc. Ich habe derzeit aber wenig Gelegenheit, mich einzumischen, aber ich lese es mit Interesse!

Während ich nach dem pinken Modell schon ein wenig verzagt war, wurde mir aber im Laufe der Woche klar, dass es ganz besonders für mich, mit meiner großen Größe, äußerst hilfreich ist, Grundschnitte zu konstruieren, auch wenn dann doch noch Änderungen von Nöten sind. Da ich keine Säcke-für-Littfasssäulen tragen will, bin ich darauf angewiesen, mutig Schnitte, die für kleinere Größen im Handel sind, auf mich anzupassen, da helfen mir die Kenntnisse in Konstruktion und die Grundschnitte sehr.



Damit auch ja keine Langeweile aufkommt, habe ich mir noch die Ideen von "Fräulein Gottschall" (so wird die Dame tatsächlich im Text genannt)  mit nachhause genommen, die in den 80ern in einer Fachzeitschrift berichtete, wie sie modische Kleidung für Frauen in großen Größen konstruiert. Ich lese solche Fachliteratur ja sehr gerne. Das ist für mich tatsächlich unterhaltsamer und spannender als ein Krimi.

Jetzt bin ich wirklich sehr gespannt auf das Modell mit Ärmeln. Dass ich zum Nähkränzchen Anfang März ein Jackett nähen kann, habe ich mir mittlerweile abgeschminkt - das wird so schnell leider nix mit dem Jackenschnitt. Aber dafür träume ich nun von einem selbstkonstruiertem Kleid aus Schwalbenstoff.....Hach!

P.S. Eben habe ich eine Mail von einer klugen Leserin bekommen, die mich darauf hinwies, dass "Fräulein Gottschall" möglicherweise genau die Leserin ist, die hier hin und wieder so wertvoll kommentiert. Da hätte ich ja mal 1 und 1 zusammenzählen und selbst darauf kommen können. Das ist ja nen Ding! Ich hatte "das Fräulein" gegoogelt, weil ich hoffte, dass sie vielleicht ein Buch zum Thema geschrieben hat. Aber es ist ja noch viel cooler: sie liest hier und schenkt mir bei Bedarf super hilfreiche Kommentare. 1000 Dank. Ich bin begeistert! Die Welt ist klein und das Internet ein magischer Ort!

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