Was habe ich mich gefreut, gleich zu Anfang des Jahres ein Nähkränzchen mit meiner besten Freundin Merle (die ich übrigens auch, aber schon vor ca. 17 Jahren, aus dem Internet herunter geladen habe), alias Romika Masulzke, geplant zu haben. Vor zwei Jahren hatten wir das schon mal gemacht und da wir leider mittlerweile 500 km weit auseinander wohnen, haben wir eben nicht häufig die Gelegenheit dazu. Trotzdem ist es mir gelungen, sie mit dem Näh-Virus anzustecken. Früher oder später bekommen wir sie alle, harrharrr!
Da Frau Masulzke ohne Nähmaschine reiste, überlegte ich mir, dass ich etwas aus Jersey nähen könnte, damit sie meine Nähmaschine nutzen kann. Mein Plan war zwei Shirts zu nähen, da Stoff und Stil für das Frühjahr meinen Wunsch erhört hat und schönen neue Baumwolljerseys im Programm hat. Mein Geheimplan war noch, aus den Resten mal Schlübber zu probieren. Unter Nähnerdfreundinnen wird ja Marylin als der geheime heiße Scheiß seit Monaten unter dem Tisch rumgereicht. Als ich nach dem Zuschnitt der Shirts, einen ca. 70x70 großen Rest hochhielt und freudig sagte "ach, da wird noch ein Schlübber draus" stockte Frau Masulzke erst der Atem und dann konnte sie kaum noch aufhören zu lachen. Meine Mutter würde sagen "damit kannst du 10 Pfund Kartoffeln holen", aber ich blieb standhaft, schnitt meine Schlübber zu und dachte mir, dass die Nähnerds schon nicht irren und überhaupt, wollte ich ja perspektivisch irgendwann einen Fatkini nähen, da wäre die Hose schon mal ein gutes Probeding.
Frau Masulzke und ich kamen allerdings kaum zu nähen, was nicht nur an einem geheimen zukünftigen Projektbrainstorming lag und auch ganz sicherlich nicht am Sushi und auch nicht an dem gemeinsame gekauften Lippenstift, bei dem Frau Masulzke mich bezüglich meiner Schminklegasthenie unterstützte, die ja neben der Accessoire- und Deko-Legasthenie mein Leben etwas karg macht. Nein, wir schnitten eigentlich hauptsächlich zu, denn Frau Masulzke hatte noch nichts vorbereitet (empörend! ich allerdings auch nicht) und wollte ein Kleid mit Futter nähen. Bekanntlich dauert so ein Zuschnitt. Am Schluß tackerte ich noch die beiden Shirts mit der Ovi zusammen und bis auf die Säume sind sie nun fertig. Auf das Nähen der Schlübber freue ich mich noch, falls ich diese Woche noch eine ruhige Minute finde. Das ist auf jeden Fall spanender, als die Abnäher des Weihnachtskleid-UFOs noch mal zu nähen, das ich unter der Brust komplett aufgetrennt habe. So Operationen am offenen Herzen sind ja stets heikel....
So ein kleines unkompliziertes Nähkränzchen ist eine feine Sache. Vor allen Dingen, wenn ich dafür nicht irgendwo hin muß und an alles einzupacken denken und alles schleppen muß. Hat Spaß gemacht und die ambitionierte Nachwuchsbloggerin hat auch fotografiert und bloggt sicherlich bei Gelegenheit ein Paar Bilder dazu.
By the way: das waren immerhin schon zwei Anläufe, meine Oberteilschwäche anzugehen. Habt ihr auch eine Oberteilschwäche? Bestimmt! Dann schaut mal hier: Santa Lucia Patterns veranstaltet eine Jahresaktion zur Bekämpfung der lästigen Oberteilschwäche, die 12 Tips Challenge. Ha!