Während wir gerade noch über Kopf- vs. Herznähen nachdenken, drängt sich ein zweites Thema an die Oberfläche, das in den mehreren Blogs auftaucht: Stil und Veränderungen. Auch hier möchte ich den Faden aufnehmen und ein bisschen weiterspinnen. Vielleicht haben die beiden Themen miteinander zu tun. Absurd fände ich es nicht.
Mit Erstaunen beobachtete ich bei Michou in den letzten Wochen den neuen Stil, die neue Silhouette. Ich war überrascht und doch nicht überrascht. Auf der einen Seite, die so stilsicher und konsequent gekleidete Frau und auf der anderen Seite Texte, die seit langem von Veränderung erzählen. Eigentlich ist es nicht erstaunlich. Aber es ist schön, daran teilzuhaben. Danke!
Zuzsa schreibt, dass sie in ihrem Blog Veränderung ausprobieren kann. Das finde ich eine schöne Vorstellung. Bevor es in die Welt hinaus geht, erstmal die virtuellen Reaktionen abwarten - wohlwissend, dass der Flausch, den wir uns hier schaffen, ein sanfter Versucht ist, eine neue Seite zu zeigen. Vielleicht tun wir das alle, wenn wir neue Kreationen beim Me Made Mittwoch zeigen, in einem Moment, in dem wir noch nicht wissen, wie es uns auf mittlere und auf lange Sicht mit dem neuen Kleidungsstück gehen wird. Mittwochs holen wir uns die Versicherung und die Kraft, uns mit einer kleinen Veränderung in die Welt zu trauen. Das ist eine wichtige Funktion unseres Mittwochstreffs, die ich sehr schätze.
Ich liebe es, wenn bei den #Nähnerds gemeinsam nachgedacht wird: Veränderung - so spannend! http://t.co/O4v4cccSZA— FrauCrafteln (@FrauCrafteln) 30. Juli 2015
Mit Erstaunen beobachtete ich bei Michou in den letzten Wochen den neuen Stil, die neue Silhouette. Ich war überrascht und doch nicht überrascht. Auf der einen Seite, die so stilsicher und konsequent gekleidete Frau und auf der anderen Seite Texte, die seit langem von Veränderung erzählen. Eigentlich ist es nicht erstaunlich. Aber es ist schön, daran teilzuhaben. Danke!
Die aktuelle Mode, diese weiten Flatterdinger, die frau seit einiger Zeit trägt, betrachte ich allerdings mit Verwunderung. Obwohl meine Augen sich langsam daran gewöhnen, kann ich das schon aus Prinzip nicht gut finden. Ja, wenn dünne Frauen so was tragen, dann wirkt es zart und unschuldig - bei Dicken ist es schlichtweg kaschieren oder schlimmer noch: gehen lassen. Das wird bei Dicken nicht akzeptiert. "Out of Bed" geht nur bis zu einem gewissen Alter und BMI - ab einem gewissen Alter, hat frau dafür zu sorgen, die Umwelt nicht zu sehr mit ihrem Aussehen zu belasten.
Doch ich kann mich den Modeströmungen genauso schwer entziehen, wie der Sehnsucht nach Bequemlichkeit. Wie sehr sehne ich so eine stylishe Jogginghose in mein Leben wohlwissend, dass das bei mir wirklich niemals stylish aussehen kann. Ich bin nun mal ich und nicht Sinje! Jemand wie ich müsste schon High Heels dazu tragen, um ein Ausrufezeichen zu setzen mit der Botschaft "seht her, ich bin nicht verlottert". Das passt aber nicht zu der Sehnsucht, sich in Papas weiten Pullover zu hüllen, ein bisschen niedlich zu sein und einfach nur bezaubernd. Das funktioniert leider nicht.
Ich mag meine Kleider, ich mag meine Klamotten und ich kann sehr gut damit leben, oftmals overdressed zu sein - aber ich trage sie mit bequemen Schuhen, denn mehr geht nicht. Mehr gut aussehen, macht mein alter Körper nicht mit. Die Jerseykleider sind eine gute Möglichkeit, schick auszusehen und trotzdem gemütlich zu sein. Leider verlieren sie sofort ihre Wirkung, sobald ich gezwungen bin, eine Strumpfhose zu tragen. Lieber friere ich von April bis November! Doch ein Jerseykleid mit Decoltée ist wahrlich nicht das Gleiche, wie eine stylishe Jogghinghose und zarte Flatteroberteile!
Wenn ich bei Michou und eben bei Zsusa von Veränderungen lese und mich in meiner Unlust beobachte, das Stoffwechselkleid in Retro-Optik - ein Style, der mir so dermaßen 2013 vorkommt -zuzuschneide, dann merke ich, wie eine kleine Sehnsucht mich umweht, mal wieder ganz etwas anderes zu probieren. Mein Leben ändert sich 2015 radikal - noch kann ich nicht viel verraten, aber meine unregelmäßige Bloggerei verrät möglicherweise, wie wenig ich derzeit bei der Sache bin. Und ganz nebenbei, fasziniert mich das Thema Wechseljahre mehr und mehr. Radikale Veränderungen verlangen zumindest eine neue Frisur - aber dem Mann gefallen meine wachsenden Haare nicht. Also habe ich einen Friseurtermin zum Nachschneiden vereinbart, arbeite brav am Stoffwechselschnitt, seufze dem Hauch von Sehnsucht hinterher und widme mich dem aufregenden echtem Leben, das sowieso eigentlich alle meine Kräfte fordert.
Wenn ich so drüber nachdenke, dann mag ich diese von-Blog-zu-Blog-Diskussionen sehr, weil jede die Möglichkeit hat, in Ruhe rumzuschwafeln.— FrauCrafteln (@FrauCrafteln) 30. Juli 2015
Zuzsa schreibt, dass sie in ihrem Blog Veränderung ausprobieren kann. Das finde ich eine schöne Vorstellung. Bevor es in die Welt hinaus geht, erstmal die virtuellen Reaktionen abwarten - wohlwissend, dass der Flausch, den wir uns hier schaffen, ein sanfter Versucht ist, eine neue Seite zu zeigen. Vielleicht tun wir das alle, wenn wir neue Kreationen beim Me Made Mittwoch zeigen, in einem Moment, in dem wir noch nicht wissen, wie es uns auf mittlere und auf lange Sicht mit dem neuen Kleidungsstück gehen wird. Mittwochs holen wir uns die Versicherung und die Kraft, uns mit einer kleinen Veränderung in die Welt zu trauen. Das ist eine wichtige Funktion unseres Mittwochstreffs, die ich sehr schätze.
Vielleicht ist es aber in der Nähnerdnische auch deshalb so spannend, weil wir durch das Selbstnähen der eigenen Hülle, die Möglichkeit haben, auch auf seismografische Veränderungen unserer Stimmungslage, unserer Interessen, unserer Haltung und unseres Körpers zu reagieren. Kein Kleidungsstück, das wir produzieren gleicht dem anderen, genauso wenig, wie wir auf ewig der gleiche Mensch sind. Welch großartige Möglichkeit ist es doch, immer wieder neu das Innere im Äußeren manifestieren zu können und in wertschätzender Umgebung die ersten Schritte zu machen!