In meinen letzten Nähnerdgesprächen, kam auf die Frage "Warum nähst du eigentlich?" erstaunlich oft das Thema Dreidimensionalität auf. Das finde ich ja extrem spannend.
Wenn ich das recht verstanden habe, dann fasziniert es, ein zweidimensionales Ding, sprich den Stoff, durch zusammenfügen in die dritte Dimension zu bringen, also in ein Kleidungsstück zu verwandeln, dass einen Raum bietet, in den der Körper schlüpfen kann. Oder um es ganz schlicht zu sagen: Stoff liegt platt auf dem Tisch und anschließend entsteht ein Objekt in der dritten Dimension.
Witzigerweise habe ich diese Frage der Dreidimensionalität weniger am Objekt gesehen - also den platten Stoff in ein raumgebendes Ding zu verwandeln, sondern mich interessiert viel mehr die Dreidimensionalität des Körpers. Im Endeffekt kommt das auf das Gleiche raus, denn das eine folgt aus dem anderen. Aber der Blickwinkel ist ein anderer. Das reine Schaffen von Dreidimensionalität interessiert mich wenig, das gibt es auch bei einem schlichten Shirt mit Schulternähten und Seitennähten - bam! Dreidimensionalität ist möglich.
Mich interessiert viel mehr die vielen kleinen dreidimensionalen Herausforderungen des weiblichen Körpers. Vielleicht gerade deswegen, weil ich so viele davon habe. Hier sind Brüste, da der Po, von Bauch 1 und Bauch 2 ganz zu schweigen. Wie schaffe ich ein Kleidungsstück, dass durch Schnittführung, Linien und Abnäher so geschaffen ist, dass diese Dreidimensionalität nicht nur verhüllt wird, sondern figurumschmeichelnd ins rechte Licht gerückt wird. Mich erinnert das ein bisschen an modellieren und zack habe ich die Assoziation von zweiter Haut. Wenn es aber bloß um ein Nachformen des Körpers gehen würde, dann würde es ja reichen, Stoff zu verflüssigen und unseren Körper hinein zu tunken. Das will ja eigentlich auch niemand - obwohl, für Strumpfhosen wäre das eine faszinierende Idee. Es geht ja darum, die Dreidimensionalität des Körpers zu nutzen, mit einzukalkulieren, ja sogar zu feiern, um ein Ding aus der zweiten Dimension zu zu verwandeln, dass es den Körper umhüllt und schmeichelt. Genau an diesem Punkt, wird es erst spannend.
Das beschreibt ungefähr das, worüber ich zur Zeit nachdenke. Die Gier ist erstmal besänftigt, der Kleiderschrank ist voll. In die Kunst der Schnittkonstruktion habe ich ein wenig hereingeschnuppert, ohne tatsächlich sagen zu können, dass ich sie auch nur im Ansatz beherrsche. Aber die Neugier ist geweckt und was mich zur Zeit tatsächlich am meisten interessiert, sind aufregende Linien, handwerklich gut gemachte Schnitte.
Für mich ist das deswegen auch so spannend, weil ich so viele Jahre meines Lebens mit den Dingen und dem Raum fremdelte. Als ich mit Mitte 20 viele Architekten kennenlernte, war ich fasziniert davon, wie das Thema Raum ihre Gedanken beherrschte, lebte ich doch nur in der Welt der Ideen und Worte. Ich schaute mir ihre Arbeiten an, hörte fasziniert zu und hatte trotzdem das Gefühl, nur einen Buchteil zu verstehen. Erst, seit dem ich nähe, merke ich, wie mich Raum, Dinge und Dreidimensionalität interessiert und mich aufs Herrlichste aus meinem Wolkenkuckucksheim der Ideen herausholt.
Wie wunderbar ist es doch, Nähnerds zu kennen, sie sich ebenso für das Thema begeistern. Was fällt euch dazu ein?
Wenn ich das recht verstanden habe, dann fasziniert es, ein zweidimensionales Ding, sprich den Stoff, durch zusammenfügen in die dritte Dimension zu bringen, also in ein Kleidungsstück zu verwandeln, dass einen Raum bietet, in den der Körper schlüpfen kann. Oder um es ganz schlicht zu sagen: Stoff liegt platt auf dem Tisch und anschließend entsteht ein Objekt in der dritten Dimension.
Witzigerweise habe ich diese Frage der Dreidimensionalität weniger am Objekt gesehen - also den platten Stoff in ein raumgebendes Ding zu verwandeln, sondern mich interessiert viel mehr die Dreidimensionalität des Körpers. Im Endeffekt kommt das auf das Gleiche raus, denn das eine folgt aus dem anderen. Aber der Blickwinkel ist ein anderer. Das reine Schaffen von Dreidimensionalität interessiert mich wenig, das gibt es auch bei einem schlichten Shirt mit Schulternähten und Seitennähten - bam! Dreidimensionalität ist möglich.
Mich interessiert viel mehr die vielen kleinen dreidimensionalen Herausforderungen des weiblichen Körpers. Vielleicht gerade deswegen, weil ich so viele davon habe. Hier sind Brüste, da der Po, von Bauch 1 und Bauch 2 ganz zu schweigen. Wie schaffe ich ein Kleidungsstück, dass durch Schnittführung, Linien und Abnäher so geschaffen ist, dass diese Dreidimensionalität nicht nur verhüllt wird, sondern figurumschmeichelnd ins rechte Licht gerückt wird. Mich erinnert das ein bisschen an modellieren und zack habe ich die Assoziation von zweiter Haut. Wenn es aber bloß um ein Nachformen des Körpers gehen würde, dann würde es ja reichen, Stoff zu verflüssigen und unseren Körper hinein zu tunken. Das will ja eigentlich auch niemand - obwohl, für Strumpfhosen wäre das eine faszinierende Idee. Es geht ja darum, die Dreidimensionalität des Körpers zu nutzen, mit einzukalkulieren, ja sogar zu feiern, um ein Ding aus der zweiten Dimension zu zu verwandeln, dass es den Körper umhüllt und schmeichelt. Genau an diesem Punkt, wird es erst spannend.
Das beschreibt ungefähr das, worüber ich zur Zeit nachdenke. Die Gier ist erstmal besänftigt, der Kleiderschrank ist voll. In die Kunst der Schnittkonstruktion habe ich ein wenig hereingeschnuppert, ohne tatsächlich sagen zu können, dass ich sie auch nur im Ansatz beherrsche. Aber die Neugier ist geweckt und was mich zur Zeit tatsächlich am meisten interessiert, sind aufregende Linien, handwerklich gut gemachte Schnitte.
Für mich ist das deswegen auch so spannend, weil ich so viele Jahre meines Lebens mit den Dingen und dem Raum fremdelte. Als ich mit Mitte 20 viele Architekten kennenlernte, war ich fasziniert davon, wie das Thema Raum ihre Gedanken beherrschte, lebte ich doch nur in der Welt der Ideen und Worte. Ich schaute mir ihre Arbeiten an, hörte fasziniert zu und hatte trotzdem das Gefühl, nur einen Buchteil zu verstehen. Erst, seit dem ich nähe, merke ich, wie mich Raum, Dinge und Dreidimensionalität interessiert und mich aufs Herrlichste aus meinem Wolkenkuckucksheim der Ideen herausholt.
Wie wunderbar ist es doch, Nähnerds zu kennen, sie sich ebenso für das Thema begeistern. Was fällt euch dazu ein?