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Foto: vox/Andea Friese - Werbefoto für die erste Stoffel |
Na, seid ihr schon gespannt auf die neue Staffel von "Geschickt eingefädelt", der Näh-Unterhaltungssendung auf vox. Ich bin es jedenfalls. Die Pressemitteilung verspricht ja Superlative:
"Ab 8.11. um 20:15 Uhr stellen sich in der 2. Staffel des Näh-Wettbewerbs "Geschickt eingefädelt" acht Kandidaten noch größeren Herausforderungen, maßlosem Zeitdruck und kreativsten Aufgabenstellungen. Da trifft Verzweiflung direkt auf überschwängliche Euphorie - und Mentor und VOX-Liebling Guido Maria Kretschmer auf Co-Jurorin und Perfektionistin "Pingel-Inge" Inge Szoltysik-Sparrer." (aus der Pressemitteilung zur zweiten Staffel)
Nun ja. Vox setzt anscheinend auf größer/schneller/härter - es ist und bleibt eine Unterhaltungssendung. Ich bin ganz froh, dass es letztes Jahr, als ich als Kandidatin bei der Sendung dabei war, keinen so großen Geldgewinn gab. Mir hatte es sehr gefallen, dass wir KandidatInnen den Fokus auf der Freude am Nähen, statt auf dem Siegen hatten.
Das bringt mich dazu, darüber mal "laut" nachzudenken, was die Sendung eigentlich bewirkt hat. Nicht nur ich, auch die Stoffläden, StoffherstellerInnen und alle, die Nähmaschinen, Schnittmuster oder Kurzwaren verkaufen, haben sich vermutlich im Vorfeld einen großen Boom erhofft. Unser Hobby, das Nähen zur Primetime im Fernsehen! Zur Primetime! Ich hatte mir wirklich vorgestellt, wie scharenweise begeisterte Menschen plötzlich die Stoffläden entern und fordern "Gib! Mir! Stoff! Zeig mir, wie es geht!" Natürlich habe ich keine Zahlen - aber meine Vermutung ist, dass es nicht so ein unglaublicher Run war, wie erhofft.
Dafür hat Staffel 1 von "Geschickt eingefädelt" für meinen Geschmack zu wenig bezaubert. Schöne Bilder und ein bisschen lustig und spannend sind eben Unterhaltung und kein Appetizer. Seit der Sendung beobachte ich mich genau, wenn ich in Kochsendungen hereinzappe: in der Tat, ich springe nicht auf und gehe in die Küche um das Gesehene nachzukochen. Anscheinend geht es darum überhaupt nicht. War ich zu naiv, das zu erhoffen?
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Foto: vox/Andrea Friese - FrauCrafteln nicht wirklich überzeugt |
Mein persönliches Fazit zu der Teilnahme an der Sendung ist gut. Ich habe ein Abenteuer erlebt und sie hat mir ein paar Türen geöffnet. Doch was ich nach dem Erstkontakt tat und was sich für mich in den letzten Monaten entwickelte, ist das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit und überzeugtem Einsatz für das, was mich begeistert. Seit Jahren zeige ich hier auf dem Blog wer ich bin und was ich kann. Der Auftritt im Fernsehen, bei dem ich es noch nicht mal in der Hand hatte, wie ich wirkte und was ich rüberbringen will, hat nur eine gewisse Portion Aufmerksamkeit gebracht. Das war nett, aber glücklicherweise werde ich nicht auf der Strasse angesprochen. Das, was ich kann, habe ich einfach engagiert weiter gemacht und über meinen Kanäle in die Welt getragen. Hier im Blog bin ich die Regisseurin, auch wenn ich hier keine Primetime-Millionen begrüße. So what! Ich freue mich, dass ihr hier lest und kommentiert!
"Als neues Element wird es zudem in jeder Sendung ein Näh-Tutorial geben. Darin zeigt Gudio Maria Kretschmer, was er selbst an der Nähmaschine drauf hat, worauf es bei den einzelnen Aufgabenstellungen ankommt und wie der Zuschauer die Fehler der Kandidaten vermeiden kann." (aus der Pressemitteilung zur 2. Staffel)
Die Hobby-Näherinnen hofften bei "Geschickt eingefädelt" auf mehr konkrete Informationen über das Nähen. Wie schön, dass das mit Tutorials von Guido Maria Kretschmer umgesetzt wird - hoffentlich gehen sie im Wettkampftrubel nicht unter. Es wäre einfach wunderbar, wenn in der neuen Staffel die Freude am Nähen transportiert werden würde.
Nähen macht Spass. Kleidung nähen macht glücklich! Das ist mein Motto. Ich hätte mir gewünscht, das noch viel deutlicher zur Primetime zeigen zu dürfen. Wer weiß, vielleicht hätte es dann ja wirklich einen Run gegeben. Hoffen wir auf die zweite Staffel!