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Vorstellung: Die Designerin Melinda Stokes und ihr Label stokx

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stokx logo


Schnittmuster auf shop.crafteln.de sind ausgewählte Stücke aus den Kollektionen erfahrener ModedesignerInnen. Wir starten mit Schnitten aus dem Label stokx - denn diese Schnitte sind richtig gut! 

Atelier und Shop von stokx in Berlin


Die Idee, Schnittmuster zu verkaufen entstand bei meinem Praktikum, dass ich zu Beginn des Jahres 2012 bei meiner Freundin Lindy in ihrem Atelier in Berlin machte. Ich war dankbar dafür, mir Kleidungsstücke aus ihrer Kollektion nähen zu dürfen, aber vor allen Dingen war ich begeistert, wie gut das ging. Jahrelang schmachtete ich schon ihre Designs an und dann lud sie mich ein, hinter die Kulissen zu schauen. Das war einfach großartig und wenn ihr dem obigen Link folgt, könnt ihr lesen, was ich damals erlebte.

FrauCrafteln - glücklich mit halbfertigem stokx-Kleid

Im Praktikum nähte ich ein Kleid und einen Mantel, zwei sehr geliebte Kleidungsstücke, die quasi direkt aus meinem Kopfkleiderschrank entsprungen waren und wirkliche Lieblinge meiner Garderobe wurden - und ich hatte sie genäht! Ok, jedes Kleidungsstück hatte raffinierte Details, die nicht ganz einfach zu nähen waren, aber es war so wunderbar zu sehen, wie sich die Teile quasi von selbst zusammenfügten, weil die Passzeichen so clever gesetzt sind. Da die Kollektion stokx nicht bis zu meiner Kleidergröße geht, gradierte mir damals Lindy die Schnitte und zum ersten Mal konnte ich am eigenen Leib erfahren, wie großartig sich stokx-Kleidungstücke anfühlen, wenn frau sie trägt! Ich war so begeistert! Fortan überlegten Lindy und ich, immer wenn wir uns trafen, ob und wie es möglich wäre, ihre Designs Hobbynäherinnen anzubieten.

Mittlerweile trage ich fast täglich ein Kleidungsstück, das ich mir nach den Schnittmustern von Lindy genäht habe - ich bin glücklich, dass wir mit dem Schnittmusterkiosk eine Plattform geschaffen haben, es noch viel mehr Frauen mit den stokx-Schnittmustern zu ermöglichen sich in ihrer Kleidung schön und gut zu fühlen.


Melinda Stokes


Warum ich so begeistert vom stokx-Design bin


 „Menschen müssen die Hände frei haben und sich bewegen können“  sagt Lindy Stokes, die australische Modedesignerin, die seit 20 Jahren in Berlin das Label stokx betreibt. Ihre Designs sind elegante Umsetzungen dieser Philosophie. Bei stokx gibt es Kleidungsstücke mit Bewegungsfreiheit, zeitloses, klares Design für den Alltag und Taschen. Bei stokx gibt es große Taschen, in die wirklich etwas hineinpasst, Taschen, aus denen nichts herauskullert, Taschen in Kleidungsstücken und Taschen, die als Accessoire am Körper getragen werden. Lindy Stokes sorgt dafür, dass wir das tun können, was wir wollen und dabei gut aussehen.

stokx Kleidungsstücke sind Hülle, Schutz und Schmuck für den Körper, sie bieten Eleganz und Qualität für den Alltag. stokx Kleidung ist schick, doch man schont sie nicht. Du trägst es jeden Tag, Jahr um Jahr, denn es kommt nicht aus der Mode. Es ist schöne Kleidung, die einfach funktioniert. Die Trägerin merkt sie kaum, denn sie engen nicht ein, sie machen die Bewegungen des Alltags mit, sie passen sich an. Jede Naht sitzt am richtigen Platz und jedes Detail hat seine Funktion. Nichts drückt und zwängt, denn die Kleidung ist bequem ohne formlos zu sein. Andere bemerken das Besondere, sie nehmen war, das alles stimmt. Das Kleidungsstück und der Mensch passen zusammen. Es passt. Es funktioniert. Es sieht gut aus.




stokx-Design für Frauen ist weiblich im besten Sinne. Es zeichnet die weiblichen Formen nach und gibt ihnen Raum. Es betont Rundungen ohne zu entblößen. Als Frau ein Kleidungsstück von stokx zu tragen, macht stark und schön, denn ich sehe gut aus und nichts behindert mich. Ich kann mich hinsetzen, wie ich will, ich kann springen und laufen, ich kann Radfahren und tanzen, ich kann Arbeiten und Faulenzen und wenn ich es will, kann ich damit auch einen Kopfstand machen. Alles ist möglich, wenn ich stokx trage.

Kleidungsstücke aus der Kollektion stokx sind aus besonderen Stoffen realisiert und in Deutschland gefertigt. Lindy Stokes ist immer auf der Suche nach den perfekten Materialien Robuste, funktionale Stoffe machen besondere Kleidungsstücke möglich, die ihre Philosophie konsequent umsetzen. Sorgfältig ausgewählte Farben, die nicht aus der Mode kommen und Stoffe, die etwas aushalten, sind ein guter Grund, stokx-Kleidung jahrelang zu tragen und zu lieben.





Lindy Stokes ist erst zufrieden, wenn alles stimmt. Sie tüftelt so lange an Schnitt und Material herum, bis es funktioniert. Das merke ich beim Tragen und beim Nähen. Wenn ich Kleidungsstücke nach ihren Schnittmustern nähe, bin ich begeistert wie durchdacht das Ganze ist. Ein Teil fügt sich ins andere - es ist eine Freude, das Kleidungsstück zusammen zu setzen.

Deswegen gibt es jetzt stokx-Design auf eine ganz neue Art: Näh dir dein Lieblingsstück mit einem Schnittmuster aus der stokx-Kollektion. Du wählst die Farbe, den Stoff, das Muster, das zu dir passt. Du bekommst ein Schnittmuster, das gar nicht so schwer zu nähen, ist, weil es gut durchdacht ist. Es funktioniert. Alle für crafteln ausgewählten Schnittmuster haben eine ausführliche Entwicklungsphase hinter sich und sind bewährte Stücke aus der stokx-Kollektion. Macht was daraus!

stokx Atelier und Shop in Berlin


 Lust auf stokx-Design, aber keine Zeit zum Nähen? Dann schauen Sie bei stokx - dort gibt es auch tolle Herrenmode!




Der Partyrock

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Nachdem ich euch schon etwas über das Label stokx, aus dem die Schnittmuster sind, erzählt habe, möchte ich euch heute den Partyrock vorstellen und wie es dazu kam, ihn für die Kollektion stokx für crafteln auszuwählen.

Der Party Rock aus der Kollektion stokx (designed by Lindy Stokes) ist ein schwungvoller Bahnenrock (in zwei möglichen Längen) mit Reißverschluss in der Seitennaht und raffiniertem Faltenwurf. Er zaubert eine Silhouette mit schlanker Taille, ganz ohne Petticoat. Im Alltag oder abends auf der Party, zum Fahrrad fahren und Tanzen, durch seine Weite bereitet der Rock ein schwungvolles Lebensgefühl.


Den Partyrock gibt es schon länger in der Kollektion stokx und genauso lange schmachtete ich ihn an. In leuchtendem, rotem, glänzendem Stoff war er im kombinierten Atelier und Verkaufsraum dekoriert - unmöglich, ihn zu übersehen. Ich war von diesem Faltenwurf bezaubert und auch von dem Material, das Lindy für das Schnittmuster ausgesucht hatte: ein glänzender, beschichteter Stoff. Doch es blieb beim Anschmachten, denn in meiner Größe gab es den Partyrock nicht.

Party Rock aus der Kollektion stokx


Als Lindy und ich über das Veröffentlichen von Schnittmustern für Hobbyschneiderinnen sprachen, schlug ich sofort den Partyrock vor. Den wollte ich haben! So etwas, hatte ich sonst noch nicht gesehen. Natürlich hatten wir Bedenken, ob dieser Schnitt auch auf größere Größen erweiterbar wäre, doch ich beschloss, dass wir es nie herausfinden würden, wenn ich es nicht ausprobierte.




Das Risiko erschien mir nicht sehr groß: warum sollte diese Rockform auch bei Frauen mit etwas mehr Volumen nicht funktionieren? Der Witz ist doch, dass der Rock in der Körpermitte nicht aufträgt und erst viel weiter unten zu seiner Weite aufspringt. Diese Verteilung der Proportionen empfinde ich als sehr vorteilhaft, lenkt sie den Blick doch vom Bauch weg und verschlankt optisch die Taille.





Meinen ersten Partyrock nähte ich aus Jeans. Das Material schien mir fest genug, dezent genug und "normal" genug zu sein, um das Konzept "Partyrock" in den Alltag zu übertragen. Ich war begeistert, denn der Faltenwurf kam auch in Jeans gut zur Geltung.




Aber was würde passieren, wenn ich den Partyrock aus Wollstoff nähen würde? Das habe ich getan und der Rock ist toll! (Aber leider noch nicht fotografiert.) Doch egal, schaut mal weiter, Frau Rehgeschwister hat ihn aus einem Wollstoff genäht, FrauVau aus einem gechinztem Popelin. Funktioniert! Baumwollköper bei Frau siebenhundertsachen und Frau dreihkah, Viscose-Leinen-Gemisch bei Frau Nahtzugabe und schimmernde leichte Baumwolle bei Frau Nahtzugabe5cm. Wahrscheinlich geht da noch viel, viel mehr!

Foto: http://rehgeschwister.blogspot.de

Genau diese Freiheit der Hobbyschneiderinnen, Material und Farbe nach ihrem Gusto zu wählen, faszinierte Lindy an der Idee, ihre Schnittmuster dieser Zielgruppe zur Verfügung zu stellen. Was für Röcke würden entstehen? Wie würden die Frauen sie kombinieren? Wer fertige Kleidungsstücke verkauft kann nicht unendlich viele Variationen eines Werkes im Shop vorrätig halten. Für crafteln.de gibt es den Partyrock sogar in zwei verschiedenen Längen! Für eine Kollektion wird die beste Variante gewählt - was wäre aber die beste Variante für die jeweilige Frau, die sich ihren Partyrock ganz nach ihren Wünschen nähen kann?

Foto:nahtzugabe5cm.blogspot.com

Die Probenäherinnen und ich fanden heraus, das der Partyrock alles mögliche kann. Zunächst dachten wir, dass nur relativ steifes Material dem Faltenwurf gerecht werden würde, aber dann stellten wir fest, dass die unterschiedlichsten Stoffqualitäten schöne Partyröcke machten. Und was ist mit Muster? Wieso haben wir eigentlich noch gar keinen gemusterten Partyrock gesehen. Ja, die Falten, die kommen natürlich in uni besonders gut zur Geltung, aber ich weiß, dass es auch lohnt, Muster zu probieren. Ich bin sicher, dass da noch mehr geht und sehr gespannt, auf eure Werke!

Foto: nahtzugabe.blogspot.com


Neben der Optik, dem interessanten Faltendetail fasziniert mich am Partyrock die Tatsache, dass es ein Bahnenrock ist. Kleidungsstücke mit Teilungsnähten sind gut anzupassen und genau das ist der Partyrock auch. Dort, wo an anderen Röcken Abnäher sind, hat der Partyrock Nähte und wenn die Näherin ihren Rock auf links dreht und ihn dann anzieht, kann sie ihn genau so auf Figur abstecken, wie sie es möchte. Der angeschnittene Bund macht es ihr dabei leicht, denn das Abstecken kann so in einem Schritt erfolgen. In der Anleitung gibt es ein Tutorial dazu - ein Foto-Tutorial zum Nähen des Partyrocks wird es in Kürze hier auf dem Blog geben. Wie fändet ihr einen Sew Along?

Foto: siebenhundertsachen.wordpress.com

Jeder Schnitt hat ein Detail, das diesen Schnitt besonders macht und damit beim Nähen eine kleine Herausforderung darstellt. Beim Partyrock sind das die Falten: So viele Linien auf dem Schnittbogen! Wir haben uns Mühe gegeben, die Anleitung so zu schreiben, dass auch diese Hürde leicht zu nehmen ist. Das durchdachte Design machte es uns leicht: wenn die Falten richtig gelegt sind, ergibt sich eine glatte Kante - so kann jede Näherin sofort sehen, das alles stimmt, was sie gemacht hat.

Fotos: FrauVau.blogspot.de


Apropos "wir" - Frau Nahtzugabe hat die Anleitung geschrieben und die Grafiken sind aus dem Hause Crafteln. Wie ihr euch schon denken könnt, konnte ich keine bessere Frau für die Anleitung finden, als Frau Nahtzugabe: ich kenne keine erfahrene Näherin, die gleichermaßen für Präzision und für klare Ausdrucksweise steht. Während ich schon mal huschhusch etwas zusammennähe, hat Frau Nahtzugabe den strengen Blick aufs Detail und die Zusammenhänge und fasst das anschließend in Worte, die wirklich jede verstehen kann. Es ist so toll, dass sie die Anleitungen schrieb und mir in den vergangenen Monaten mit Rat und Tat zur Seite stand, um das Projekt zu realisieren.





Die Grafikerin sind von mir vorbereitet und wurden anschließend von einem Profi noch einmal schick gemacht. Schon bei der Arbeit zu meinem Buch merkte ich, dass es sehr schwierig ist, jemand der nicht näht, zu erläutern, was die wichtige Botschaft des Bildes ist und welche Details unbedingt erkennbar und welche zu vernachlässigen sind. Schließlich blieb mir nichts anderes übrig, als selbst zeichnen und ein Grafikprogramm bedienen zu lernen. Doch ich merkte schnell, dass diese intensive Beschäftigung mit den Schnittmustern noch mal auf ganz anderer Ebene, eben auch eine besondere Qualität möglich macht.


Foto: dreikah.de (Richard Heinen)


Sind die Falten genäht, geht die Fertigstellung des Partyrocks ganz schnell: einfach die Bahnen zusammenfügen, den Reißverschluss einnähen und den Beleg umklappen. Auch der Beleg wird auf eine, den meisten Hobbynäherinnen wahrscheinlich bisher unbekannte Art und Weise befestigt - ich werde es bei angeschnittenen Belegen niemals mehr anders machen! Genau das sind Feinheiten der stokx-Schnittmuster, die es auch für erfahrene Näherinnen reizvoll macht, sie auszuprobieren, um etwas Neues zu lernen. 


Foto: nahtzugabe.blogspot.com


Der Rock ist im Original mit Schrägband sichtbar gesäumt, die meisten Probenäherinnen bevorzugten es, das Schrägband von außen unsichtbar zu verstürzen - beides ist möglich. Da der Rock eine wirklich große Saumweite hat, ist das Säumen mit Schrägband eine wunderbare Möglichkeit relativ zügig und ordentlich einen mit der Maschine genähten Saum zu nähen, damit die Trägerin möglichst schnell ihren Partyrock anziehen und sich damit drehen kann.


Foto: dreikah (Richard Heinen)


Der Schnittmusterkiosk wird Schnittmuster für zwei Level bieten: "Erfolgserlebnis" und "Meisterklasse". Ich habe lange darüber nachgedacht und fand diese zwei Bezeichnungen eigentlich sehr schön. Nur was ist der Partyrock? Ist es ein "Erfolgserlebnis", weil er sich eigentlich recht flott nähen lässt oder ist es schon "Meisterklasse", weil die raffinierten Falten doch etwas Gehirnschmalz brauchen? Ich finde, es ist ein Erfolgserlebnis mit dem gewissen Extra - ganz frische Näh-Anfängerinnen werden den Partyrock möglicherweise nur mit Hilfe nähen können, aber viel Näherfahrung braucht es nicht, denn die Anleitung führt Schritt für Schritt zum Ziel.

In den letzten Wochen haben schon einige Nähbloggerinnen den Partyrock genäht. Ihre Eindrücke zum Schnittmuster und dem fertigen Rock findet ihr auf ihren Blogs:





Hier ist er nun, der Partyrock. Ein digitales Schnittmuster aus dem Hause Crafteln, erhältlich im Schnittmusterkiosk. Macht was draus!


Lillestofffestival 2016

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Zurück vom lillestofffestival 2016 versuche ich mal, meine vielen, vielen Eindrücke des vergangenen Wochenendes in Worte zu fassen. Ich war als Workshop-Leiterin eingeladen und zum ersten Mal auf dieser Veranstaltung mit Tradition. Und ich war geflasht!

Ich beginne mal mit den Zahlen. Knapp 1000 Frauen werden es wohl in Hannover, zu Gast bei der Firma lillestoff,  gewesen sein, um gemeinsam zu nähen, über das Nähen zu reden, sich zu treffen, sich kennenzulernen und etwas Neues zu lernen. Das muß man sich erst mal vorstellen! Es gab eine riesengroße Halle mit langen Reihen von Tischen, auf denen hunderte von Nähmaschinen aufgebaut wurden. Und viele Frauen reisten nicht nur mir einer Nähmaschine an!

Es gab einen zweiten sehr großen Raum, zwei Stockwerke höher, in dem die meisten der Workshops stattfanden. Auch als ich diesen Raum sah, blieb mir die Spucke weg. Die Dimensionen sind faszinierend - umso erstaunlicher, dass ich bis letzten Herbst gar nicht wusste, dass es diese Veranstaltung gibt!




In meinen Vorträgen über Nähblogs spreche ich oft von Nischen. Ich erzähle von Paralleluniversen, die wenig miteinander zu tun haben. So ein Paralleluniversum war die Welt von Lillestoff für mich. Na klar, kannte ich das Unternehmen, natürlich kenne ich die Stoffe, denn auch beim Me Made Mittwoch sehen wir immer wieder genähte Kleidungsstücke daraus. Aber meine Näh-Nische überschnitt sich nur wenig mit dieser Welt, vielleicht, weil wir uns nun schon so lange kennen, meine Nähfreundinnen und ich. Da wird frau schon mal bequem.

Die Nähbloggerinnenwelt ist mittlerweile so groß, dass es ganz natürlich ist, sich überschaubare Nischen zu suchen. Es ist doch viel schöner, wenn "man sich kennt" und das Gefühl hat, dazuzugehören. Also entstehen Grüppchen und Gruppen und oftmals auch der Eindruck, dass diese Nische wirklich überschaubar ist. Aber ist das wirklich so? Natürlich gibt es in jeder Nische Namen, die immer wieder auftauchen, Menschen, mit denen frau im Kontakt ist. Aber es gibt auch noch die unzähligen Leserinnen, die nur selten kommentieren und im Unsichtbaren bleiben. Nach dem Festival habe ich den Eindruck, dass genau diese Menschen möglicherweise die Schnittmengen zwischen den Nischen bilden.


der Weg zu meiner Workshop-Ecke - ganz hinten!


Genauer untersuchen konnte ich diese These auf dem Festival nicht, dazu war ich viel zu beschäftigt. Ich gab 3 Workshops zum Thema "Anpassen von Schnittmustern", ein Gruppencoaching und eine Lesung aus meinem Buch "Nählust statt Shoppingfrust". Gerade am ersten Festivaltag war ich nahezu pausenlos beschäftigt und habe von dem Großen und Ganzem wenig mitbekommen. Eigentlich war das auch schön, denn so reduzierte sich für mich die Zahl der Personen mit denen ich Kontakt hatte. Ich konzentrierte mich auf meine Workshopteilnehmerinnen und diejenigen, die mir bei der Lesung zustimmend zunickten. Bei diesen Menschen war es egal, aus welcher Nische sie kommen, uns einte das Interesse daran, Bekleidung für Erwachsene zu nähen und diese Fertigkeit zu verbessern. Ich war begeistert davon, wie viele sich auf die Materie einließen (immerhin war das Event so eine Art Klassenfahrt - wer hat da schon Lust auf anstrengenden Unterricht) und ich hatte das Gefühl, wirklich etwas geben zu können. Das war ganz wunderbar.

die eine, kleinere Seite der "Näh-Halle" - vor dem Ansturm

Die große Nähhalle war für mich dann eher Durchgangsstation, ähnlich wie ein Bahnhof, den eine nunmal durchqueren muß, wenn sie zum Zug will. So ganz ohne buntes Jerseyshirt fühlte ich  mich schon anders - obwohl ich auch bunte Shirts besitze, ein bisschen Werbung-Laufen für meine Schnittmuster musste ja sein. Ich befürchtete angestarrt zu werden oder dauernd um Selfies gefragt zu werden, weil frau mich aus dem Fernsehen kennt. Aber so war es nicht. Vielmehr wurde mir von den meisten Seiten aus freundlich zugelächelt, vermutlich mit dem Gefühl "irgendwoher kenne ich die Frau, nur ich komme nicht darauf...."

Lesung in kuscheligster Atmosphäre

Wahrscheinlich war es aber die Atmosphäre der gesamten Veranstaltung, die dieses nette und freundliche miteinander Umgehen erzeugte. Ich verstehe den Hype um das Festival - das ist eine besondere und eine besonders nette Veranstaltung! Das ist eine nette Veranstaltung, weil sie gut und liebevolle organisiert ist. Die Frauen (und Männer) von Lillestoff machen einen fantastischen Job. Alles funktioniert, alles ist schön, alles ist freundlich. Ich habe schon viele Veranstaltungen erlebt, niemals eine so freundliche in dieser Dimension! Hut ab! Das war wirklich toll!

So viele Begegnungen - z.B. mit Herrn Schneider

Was macht es da, dass der Kopf brummt, das so wahnsinnig viele Menschen an einem Ort sind, was macht es da, dass der Workshop nicht in einem abgetrennten Raum stattfindet. Es ist egal, denn es ist toll, Teil des Ganzen sein und dann gehört ein Brummschädel wahrscheinlich dazu. Glücklicherweise konnte ich mir gestern eine Auszeit nehmen und erst heute ging es mit dem Alltag weiter.



Ich war so erschöpft, weil ich im Vorfeld des Festivals so nervös wie selten vor einer Veranstaltung war. Ich wollte es gut machen. Ich hatte hohe Ansprüche an mich. Obwohl es eigentlich ein Wahnsinn ist, vier verschiedene Veranstaltungen innerhalb eines so kurzen Zeitraumes anzubieten und das auch noch jeweils mit einer neuen Gruppe von Teilnehmerinnen, hatte ich mich im Vorfeld bewusst dafür entschieden. Ich wollte einen direkten Vergleich haben, wie sich die Workshopinhalte ergänzen, was funktioniert und wo ich am Konzept noch etwas nachbessern muß.





Es war anstrengend, aber toll - ich weiß jetzt, was ich noch verändern möchte aber vor allen Dingen weiß ich nun sehr gut, was Nähfrauen wirklich brauchen und bei mir bekommen können. Das ist einfach toll und lohnt die große Anstrengung!




So ein Workshop zum Thema Schnittmuster anpassen ist kein nettes, gemeinsames Nähen, bei dem eine hinterher ein Ergebnis in den Händen hält, das sie am nächsten Tag anziehen kann. Es ist wie Schule und zuhause muß das Gelernte geübt und angewendet werden. Aber es ist möglich, so einen Workshop nett zu gestalten und das Erfolgserlebnis der Teilnehmenden kommt ganz sicher, wenn auch erst dann, wenn ich nicht dabei bin. Es freut mich, dass es Menschen gibt, die Probleme haben, für die ich die Lösung kenne. Das ist einfach toll!


Tolle Kolleginnen: rosa.pDana Lübke und Frau Nahtzugabe!

Ich war wahnsinnig gespannt auf das Festival und meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Ich habe tolle Workshops gegeben, wunderbare Kolleginnen (besser) kennengelernt und ich bin begeistert davon, dass es so viele Frauen gibt, die nähen. Es ist schon toll, so viele davon auf einen Haufen zu sehen! 10000 Dank der Firma Lillestoff, dass ihr so eine Veranstaltung organisiert. Ihr habt das ganz wunderbar gemacht! Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte!


Vortrag auf der Maker Faire am 2.10. in Berlin ---> Familien-Tickets zu gewinnen

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Im Mai habe ich einen Vortrag auf der Maker Faire in Hannover über Nähblogs gehalten - ich freue mich sehr, auch für die Maker Faire am 2.10. in Berlin wieder eingeladen zu sein, um dort über DIY, Bloggen und Nähen zu sprechen.

Maker Faire? Ich hatte mir das Programm letztes Jahr mal angeschaut und gedacht "cool, da sind andere DIY-Nerds!", hatte aber gleichzeitig das Gefühl, dass ich als Frau mit meinen textilen Interessen nur bedingt Zielgruppe bin. Dieses Jahr scheint es allerdings mehr Makerinnen dort zu geben und es sind auch für mich interessante Themen sind zwischen allerlei Technikkram zu finden. In Berlin wird es eine 200 qm große Crafting-Area geben und ich habe auch schon gehört, dass es einen Workshop an gehackten Strickmaschinen geben wird. Spannend!

Das Programm ist eine bunte Mischung für die ganze Familie! Umso mehr freut es mich mein Thema dort vorstellen zu können und Frauen damit Aufmerksamkeit und Raum zu verschaffen.

Mein Vortrag heißt "Sei Pippi und nicht Annika - schreibe ein DIY-Blog" 

Wieder einmal geht es um den Zusammenhang zwischen Bloggen und dem Nähen, die Comunity, die ich aus der DIY-Blog-Szene nun mal am besten kenne. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Internet die Handarbeiten nicht nur befördert hat, in dem es erklärt wie etwas funktioniert. Diese kostenlosen Anleitungen, (Video-)Tutorials und und und sind toll, aber mir ist wichtig darauf hinzuweisen, dass DIY-Bloggen und die Vernetzung und in der Community dem Hobby noch mal eine neue Qualität gibt. Ich erzähle von Selbstermächtigung und Frauenbild, der Kraft und dem neuen Selbstbewusstsein. Ich freue mich, wenn ihr kommt!

Mehr Informationen zur Maker Faire findet ihr hier.
Meinen Vortrag halte ich am Sonntag, den 2.10. um 14.15 Uhr auf der Bühne

Wer Eintrittskarten für die Maker Faire in Berlin gewinnen will, schreibt bitte bis zum 25. September um 23 Uhr einen Kommentar mit Mailadresse (schreibt "ät" in die Mitte, dann finden euch die Roboter nicht). Es gibt drei Familientickets für einen Tag für zwei Erwachsene und bis zu zwei Kindern (bis 15 Jahre) zu gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ich lose die drei GewinnerInnen am 26.9. aus und diese bekommen Informationen zu den herunterladbaren Tickets per Mail. 

Einführungspreise bis Sonntag Abend

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Im Schnittmusterkiosk gibt es die digitalen Schnittmuster für das Knitterkleid und den Partyrock noch bis Sonntag Abend zum Einführungspreis.

Gewinnerinnen der Tickes für die Maker Faire Berlin

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Eben habe ich die Gewinnerinnen der Eintrittskarten für die Maker Faire Berlin ausgelost. Die Gewinnerinnen werden von mir per Mail benachrichtig. Viel Arbeit war das ja leider nicht - es tat mir leid, dass ich nicht vier Tickets zur Verfügung hatte. Aber vor Ort gibt es auch immer noch Eintrittskarten am jeweiligen Tag zu kaufen. 

Vielleicht sehen wir uns ja am Sonntag um 14.15 Uhr auf der Maker Faire zu meinem Vortrag "Sei Pippi und nicht Annika - schreibe ein DIY-Blog". 

Das Knitterkleid ganz ungeknittert

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Foto: buntekleider


Das Knitterkleid wollte ich euch auch noch mal genauer vorstellen, so wie ich es bereits mit dem Partyrock getan habe. Ein bisschen Abwechslung im Blog schadet nicht, deswegen wollte ich damit noch ein bisschen warten. Doch jetzt habe ich den Post von Frau Buntekleider entdeckt und den solltet ihr euch unbedingt anschauen. Mein Post zum Knitterkleid kommt noch.

Warum der Blogbeitrag von Frau Buntekleider so genial ist? Weil sie das Knitterkleid ungeknittert genäht hat und mich und andere damit erst auf die Idee gebracht hat, es ihr gleich zu tun. Damit bekommt der Schnitt nicht nur zwei Variationen (Kleid und Bluse) sondern gleich vier Variationen, denn beide Kleidungsstücke gehen natürlich geknittert und ungeknittert.

Erinnert ihr euch an meinen Post zum "eleganten Sack", als ich versuchte ein sehr gerades, schlichtes Kleid zu nähen und daran scheiterte? Ich war so verzweifelt, aber dann zeigte mir Frau Buntekleider eine kleine Sneak Preview ihrer ungeknittertes-Knitterkleid-Kollektion und ich war begeistert. So ein japanisches Hängerchen wie ich es damals anstrebte, können nicht alle Frauen tragen, aber der stokx-Schnitt des Knitterkleides ist eben kein Hängerchen, sondern ein definiertes Kleid mit Form und Linien. Alle, die wie ich etwas mehr auf den Rippen haben, hilft diese Unterstützung.

Foto: buntekleider


Für mich ist Frau Buntekleider Queen-of-ungeknittertes-Knitterkleid. Ich bewundere ihre Kreativität und ihren Mut, einfach auszuprobieren. Einfach toll. Das ist so großartig, wenn Andere mutig und voller Tatendrang ganz neue Dinge aus den Schnitten schaffen. Ich bin so wahnsinnig gespannt darauf, was ich in den nächsten Wochen noch alles an Knitterkleidversionen und Knitterblusen bei euch zu sehen bekomme. Bitte schickt mir Links oder Fotos, damit ich diese Freude mit der Welt teilen kann.

Und wer von euch das Knitterkleid oder die Knitterbluse nun auch mal in ungeknittert ausprobieren möchte ein Tipp: ohne Knitter näht ihr den Schnitt eine Größe kleiner, denn die Mehrweite (Differenz zwischen Körpermaßen und Fertigmaßen siehe Masstabelle) für die Knitter braucht ihr dann ja nicht!

MMM - FrauCrafteln gemütlich mit Tuch

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Den heutigen Me Made Mittwoch verbringe ich dank krankem Kind im Home-Office im schlumpfigen Jerseykleid, barfuß doch mit wärmendem Tuch um die seit Tagen schmerzende rechte Schulter.

Irgendwie finde ich zur Zeit Kleider aus Webware angezogener als Jersey und die oft getragenen Ajaccios mit den halblangen Ärmeln werden mehr und mehr zu Hauskleidern. Schon interessant, wie sich die Kleidungsvorliebe ändert. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit dem täglichen Gang ins Büro und das verstärkte Auftreten in der Öffentlichkeit eben auch meine Rolle immer mehr hin zur berufstätigen Frau statt zur Mutter-mit-Arbeit gewechselt ist. Vermutlich ist es da kein Wunder, dass sich der Kleidungsstil verändert.


Dabei will ich absolut nichts gegen Jerseykleider sagen: sie sind gemütlich, es gibt Viscosejersey in tollen erwachsenen Farben und Mustern und sie sind schnell und unkompliziert genäht. Eigentlich mag ich sie noch immer. Mich stört allerdings der große Ausschnitt, den ich im Berufsleben nicht angemessen finde. Das Kleid ist ein Ajaccio von der Schnittquelle und das habe ich schon öfters beim MMM gezeigt.

Aber eigentlich wollte ich euch sowieso das Tuch zeigen. Das Tuch ist schon seit Anfang Mai fertig und hatte mich zu meinem Vortrag in Berlin begleitet. Geplant war es als Sommertuch mit der Phantasie, es an kühlen Sommerabenden zart um die Schultern zu schlingen. Das war eine komische Vorstellung, denn wenn es kalt wurde, bin ich in der Regel einfach ins Haus gegangen oder habe etwas richtig warmes angezogen. Schon komisch, welche Vorstellungen ich manchmal habe.




Die Idee "Sommertuch" kam aufgrund der Materialwahl. Ich habe das Tuch aus einem Leinen-Viscose-Garn gestrickt und das fühlt sich im Gegensatz zu Wolle wirklich nach Sommer an. Aber natürlich ist es trotzdem zu warm, um es wirklich bei sommerlichen Temperaturen zu tragen. Doch jetzt, mit meiner seit Tagen schmerzenden Schulter, ist es genau richtig. Es ist eben ein Übergangsjahreszeitentuch und Übergangsjahreszeiten haben wir in unseren Breitengraden ja eigentlich genug.



Der Leinencharakter des Garnes war mir etwas zu "ökig", deswegen habe ich eine silberne Lurex-I-Cord angestrickt, die ich auch nach Monaten immer noch ganz wunderbar finde. Mit ihr begann mein sich durch den Sommer ziehender Silberfimmel, der immer noch nicht ganz vorbei ist - mal schauen, ob er auch über den Winter dauern wird.

Die "leuchtenden Reihen" zwischendrin sind keine Lurexreihen sondern Lochmuster. Ich weiß, meine Fotos nicht wirklich super....




Mir gefällt diese Abwechslung von glatt rechts und kraus rechts. Das schafft bei einem einfarbigen Tuch Abwechslung und Struktur. Und Abwechslung beim Stricken finde ich sowieso immer prima. Die Anleitung "Glacier Sweep" ist von Stephen West und diese habe ich wirklich sehr gerne gestrickt. Das Tuch strickt sich dank verkürzter Reihen sehr abwechslungsreich und obwohl ich sonst bei grauen Strickstücken sehr schnell in eine gelangweilte Trance verfalle, die es mir unmöglich macht, das Strickstück zu beenden (es wartet z.B. noch eine graue Strickjacke, die ich dringend gebrauchen könnte, unvollendet seit ungefähr 3 oder 4 Jahren auf mich), war das bei diesem Tuch absolut nicht der Fall. Ich war sogar entttäuscht, als ich fertig war. Die halbrunde Form betrachtete ich zunächst skeptisch, drapiert sich doch eine Bananenform sanfter um die Schultern. Aber für meinen derzeitigen die-malade-Schulter-wärmen-Zweck ist die Form sehr gut. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, das Tuch noch einmal aus einem ganz tollen Material zu stricken - nur welche Farbe? Ich überlege noch.

Auf dem Me Made Mittwoch-Blog ist Frau Buntekleider heute auch gemütlich eingemummelt, allerdings in genähter Strickjacke statt gestricktem Tuch. Bei so einer großen Jacke würde ich aber auch lieber nähen als stricken. Mal schauen, wer heute noch etwas gegen das Frösteln tun muß in dieser Übergangsjahreszeit. Ich freue mich schon drauf, die Beiträge der Me Made Mittwoch-Teilnehmerinnen anzuschauen.

rums - im Waxirock und Knitterbluse

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Oh, möge dieser Altweibersommer bitte niemals enden. Was mache ich nur, wenn ich endgültig das Gefühl bekomme, die ganze Welt läuft in gedeckten Winterfarben herum und meinen Waxirock nicht mehr anziehen kann? Dabei ist diese Kombination aus Waxirock und Knitterbluse derzeit mein Lieblingsoutfit. Ich fühle mich stark und unbesiegbar damit!



Der Waxirock ist ein Maxirock aus Waxprint und ist das Kleidungsstück meines Sommers 2016. Völlig spontan genäht und er wurde zum absoluten Liebling, obwohl ich Waxprintstoffe bis ca. eine Woche vor dem Nähen noch komplett scheußlich fand. Ich muss dringend einen Maxirock aus Jeans nähen. Vielleicht schafft dieser den bunten Liebling über die Wintermonate zu vertreten.

Schnitt: selbst gemacht, einfacher ausgestellter Rockschnitt mit vier Abnähern
Stoff: Waxprint



Und dann brachte mich meine Freundin Frau Nahtzugabe auf die Idee, die Knitterbluse einmal zum Waxirock zu probieren. Wie wunderbar! Die ärmellosen Shirts gehen jetzt tatsächlich nicht mehr, aber die Knitterbluse ist ein würdiger Ersatz und geht hervorragend als Partnerin zum Waxirock. Ein Hoch auf Freundinnen!






Schnitt: Knitterkleid/Knitterbluse aus der Kollektion stokx
Stoff: sehr leichter, günstiger Baumwollbatist - ungeknittert genäht und dann nach dem Waschen zusammengerollt und schick geknittert

Ich mag das neckische Schößchen im Rückenteil und die geschwungene Saumlinie sieht einfach toll aus.



Ach, ich liebe diese Kombination und hoffentlich schenkt mir der Spätsommer noch viele Tage, an denen ich sie gerne anziehe!



Verlinkt bei rums.

Geschickt eingefädelt - Staffel 2 startet Anfang November

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Foto: vox/Andea Friese - Werbefoto für die erste Stoffel

Na, seid ihr schon gespannt auf die neue Staffel von "Geschickt eingefädelt", der Näh-Unterhaltungssendung auf vox. Ich bin es jedenfalls. Die Pressemitteilung verspricht ja Superlative:

"Ab 8.11. um 20:15 Uhr stellen sich in der 2. Staffel des Näh-Wettbewerbs "Geschickt eingefädelt" acht Kandidaten noch größeren Herausforderungen, maßlosem Zeitdruck und kreativsten Aufgabenstellungen. Da trifft Verzweiflung direkt auf überschwängliche Euphorie - und Mentor und VOX-Liebling Guido Maria Kretschmer auf Co-Jurorin und Perfektionistin "Pingel-Inge" Inge Szoltysik-Sparrer." (aus der Pressemitteilung zur zweiten Staffel)

Nun ja. Vox setzt anscheinend auf größer/schneller/härter - es ist und bleibt eine Unterhaltungssendung. Ich bin ganz froh, dass es letztes Jahr, als ich als Kandidatin bei der Sendung dabei war, keinen so großen Geldgewinn gab. Mir hatte es sehr gefallen, dass wir KandidatInnen den Fokus auf der Freude am Nähen, statt auf dem Siegen hatten.

Das bringt mich dazu, darüber mal "laut" nachzudenken, was die Sendung eigentlich bewirkt hat. Nicht nur ich, auch die Stoffläden, StoffherstellerInnen und alle, die Nähmaschinen, Schnittmuster oder Kurzwaren verkaufen, haben sich vermutlich im Vorfeld einen großen Boom erhofft. Unser Hobby, das Nähen zur Primetime im Fernsehen!  Zur Primetime! Ich hatte mir wirklich vorgestellt, wie scharenweise begeisterte Menschen plötzlich die Stoffläden entern und fordern "Gib! Mir! Stoff! Zeig mir, wie es geht!" Natürlich habe ich keine Zahlen - aber meine Vermutung ist, dass es nicht so ein unglaublicher Run war, wie erhofft.

Dafür hat Staffel 1 von "Geschickt eingefädelt" für meinen Geschmack zu wenig bezaubert. Schöne Bilder und ein bisschen lustig und spannend sind eben Unterhaltung und kein Appetizer. Seit der Sendung beobachte ich mich genau, wenn ich in Kochsendungen hereinzappe: in der Tat, ich springe nicht auf und gehe in die Küche um das Gesehene nachzukochen. Anscheinend geht es darum überhaupt nicht. War ich zu naiv, das zu erhoffen?

Foto: vox/Andrea Friese - FrauCrafteln nicht wirklich überzeugt

Mein persönliches Fazit zu der Teilnahme an der Sendung ist gut. Ich habe ein Abenteuer erlebt und sie hat mir ein paar Türen geöffnet. Doch was ich nach dem Erstkontakt tat und was sich für mich in den letzten Monaten entwickelte, ist das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit und überzeugtem Einsatz für das, was mich begeistert. Seit Jahren zeige ich hier auf dem Blog wer ich bin und was ich kann. Der Auftritt im Fernsehen, bei dem ich es noch nicht mal in der Hand hatte, wie ich wirkte und was ich rüberbringen will, hat nur eine gewisse Portion Aufmerksamkeit gebracht. Das war nett, aber glücklicherweise werde ich nicht auf der Strasse angesprochen. Das, was ich kann, habe ich einfach engagiert weiter gemacht und über meinen Kanäle in die Welt getragen. Hier im Blog bin ich die Regisseurin, auch wenn ich hier keine Primetime-Millionen begrüße. So what! Ich freue mich, dass ihr hier lest und kommentiert!

"Als neues Element wird es zudem in jeder Sendung ein Näh-Tutorial geben. Darin zeigt Gudio Maria Kretschmer, was er selbst an der Nähmaschine drauf hat, worauf es bei den einzelnen Aufgabenstellungen ankommt und wie der Zuschauer die Fehler der Kandidaten vermeiden kann." (aus der Pressemitteilung zur 2. Staffel)

Die Hobby-Näherinnen hofften bei "Geschickt eingefädelt" auf mehr konkrete Informationen über das Nähen. Wie schön, dass das mit Tutorials von Guido Maria Kretschmer umgesetzt wird - hoffentlich gehen sie im Wettkampftrubel nicht unter. Es wäre einfach wunderbar, wenn in der neuen Staffel die Freude am Nähen transportiert werden würde.

Nähen macht Spass. Kleidung nähen macht glücklich! Das ist mein Motto. Ich hätte mir gewünscht, das noch viel deutlicher zur Primetime zeigen zu dürfen. Wer weiß, vielleicht hätte es dann ja wirklich einen Run gegeben. Hoffen wir auf die zweite Staffel!

Workshop und Lesung am 27. Oktober in Leipzig

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Am 27. Oktober feiert das Stoffekontor in Leipzig sein zehnjähriges Jubiläum. Grund genug, nach Leipzig zu fahren, und dort eine Lesung und einen Workshop zu geben. Ich freue mich schon sehr darauf!

Um 17.30 Uhr lese ich aus meinem Buch "Nählust statt Shoppingfrust" und wie immer gibt es anschließend die Gelegenheit, ein wenig zu Plaudern und sich von mir Bücher signieren zu lassen. Mehr Informationen zur Lesung findet ihr hier - um Anmeldung über info@stoffekontor.de wird gebeten.

Nachmittags könnt ihr einen Workshop zu meinem aktuellen Lieblingsthema "Schnittmuster anpassen" buchen. Da wir nur begrenzte Zeit zur Verfügung haben, geht es nur um Oberteile (aber die sind in meinen Augen sowieso am wichtigsten) und der Workshop ist für Frauen mit großer Größe. Ich zeige, wie Vorderteil, Rückenteil und Ärmel angepasst werden können und gemeinsam probieren wir das Gelernte am DIN A4 Modell aus. In kleiner Runde bleibt hoffentlich keine Frage offen und anschließend gehen alle ermutigt, inspiriert und mit dem nötigen Werkzeug, sich Schnitte für die eigene Figur passend zu machen, nachhause!

Mehr Informationen zum Workshop gibt es hier und telefonisch unter (0341) 468 49 65. Das Stoffekontor-Team und ich freuen uns über Eure Anmeldung.

Hinter den Kulissen #2

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Die neue Kategorie "Hinter den Kulissen" gefällt mir immer noch gut. Ich mag es, einfach ein bisschen zu plaudern und ich schaue ja selbst gerne bei anderen hinter die Kulissen. Vielleicht seid ihr ja genauso neugierig wie ich und habt Spaß an meinem Geplauder.



Am Wochenende war ich kurz in Berlin und wie immer tat das sehr sehr gut. Ich weiß nicht, wie Berlin das macht, aber ich komme immer sehr inspiriert zurück. Eigentlich wollten wir ein langes Familienwochenende in Berlin verbringen, aber das passt dann doch nicht, also fuhr ich am Sonntag nur morgens hin und abends zurück und trotzdem war alles drin in dem Tag, was Berlin für mich ausmacht. Inklusive freuen über den Fernsehturm - auch wenn ich es dieses mal nur schaffte, ihn im allerletzten Moment meiner Reise zu fotografieren.



Mein Vortrag auf der Maker Faire war prima. Als ich die Hallen betrat fremdelte ich wieder fürchterlich mit dieser Veranstaltung. Mit Löten habe ich einfach nichts am Hut, das Ganze ist schon eher ein echter Männerspaß, auch wenn es dieses Mal eine Frauenecke mit Handarbeitssachen gab. Ich habe überhaupt keine Lust, irgendetwas als "typisch männlich" zu bezeichnen und achte bei meinem Kind sehr genau darauf, immer alle Optionen offen zu halten. Doch meine bisherigen Erfahrungen mit bestimmten Dingen lenkten meine Interessen in eine Richtung, die wenig mit den gezeigten Dingen auf der Maker Faire zu tun haben. Doch wieder komme ich zu dem Schluss: umso besser dort aufzutauchen und einen Vortrag zu halten. Oder wie es eine Zuhörerin sagte: "Danke, dass du die Nähnerds sichtbar machtest." Das fand ich sehr schön (auch wenn ich in dem ganzen Trubel leider vergessen habe, wer das war, entschuldige!). So sehe ich das auch und muß immer an diesen tollen Tweet denken:



Nach der Maker Faire traf ich mich auf einen Kaffee mit Frau stokx und wir kamen irgendwie gar nicht dazu, über so Freundinnenkram zu sprechen, so viel interessanter war es, die Erfahrungen mit dem Schnittmusterkiosk zu besprechen und zu überlegen, wie es weiter gehen könnte. Wir beide sprudelten nur so vor Ideen und ich bin sicher, es wird spannend, diese in den nächsten Monaten umzusetzen. Viel kann ich euch davon noch nicht verraten, aber dass da was kommt, ist doch auch schon eine tolle Information, oder? Ach, ein kleines Kätzchen könnte ich ja aus dem Sack lassen: es wird im Frühjahr auch Schnittmuster für Jersey geben und ja, auch ich bin überrascht darüber, aber sehr begeistert.



Und überhaupt, der Schnittmusterkiosk: Im Rausch der ersten Tage, nachdem ich endlich das Problem gelöst hatte, warum es Schwierigkeiten mit dem Mailversand gab, kam ich gar nicht wirklich dazu, mich über den fulminanten Start des neuen Projektes so richtig zu freuen. Hey, das war super! Ich freue mich wirklich sehr, wie begeistert ihr auf die Schnittmuster reagiert hat, wie zahlreich der Schnittmusterkiosk besucht wird, wie gerne ihr sie kauft und wie schön ihr über die Schnitte geschrieben habt. Ich wiederhole mich vielleicht: aber ich bin wirklich wahnsinnig gespannt darauf, was ihr daraus zaubert! Im Gespräch mit Lindy wurde mir wieder klar, wie nahe ich an der stokx-Kollektion bin und wie sehr das meine Kreativität im Umgang mit den Schnitten begrenzt. Umso spannender ist es für mich, zu sehen, was ihr damit macht. Deswegen auch mein begeisterter Artikel über Frau Buntekleiders Entdeckung, das Knitterkleid auch ungeknittert zu nähen und die tollen Versionen, die daraufhin bei Dodo entstanden sind. Ich finde das so toll, eure Ergebnisse zu sehen und sollte jetzt wirklich mal eine Galerie dafür einrichten!

Jaja, die Galerie, das ist einer der zahlreichen Punkte auf meiner To do Liste. Im Oktober wird es bei  mir noch mal heiß hergehen, aber danach wird es hoffentlich ein wenig ruhiger. Das rede ich mir zumindest ein, denn den November und Dezember habe ich dafür vorgesehen, ein Buch über Schnittanpassungen zu schreiben. Das will raus und ich habe große Lust, mal wieder längere Texte zu schreiben. Aber vorher bin ich noch irre viel unterwegs: ich habe diesen Monat noch 5 Lesungen, einen Workshop und einen Besuch auf der Buchmesse vor mir und dann fahre ich noch mal nach Berlin, um die neuen Ideen für den Schnittmusterkiosk zu richtigen Plänen zu machen. Nebenher wollen noch die bereits versprochenen, zwei weiteren, schon weit vorbereiteten Schnittmuster für einen Mantel und ein Kleid fertig werden. Das passiert auch nicht von selbst, da steckt noch eine Menge Arbeit darin. Das, was dafür maßgeblich noch zu tun ist, sind die Grafiken, der Engpass bin ich. Aber da ich nicht zaubern kann, gilt es einfach Ruhe zu bewahren und Schritt für Schritt die To do-Liste abzuarbeiten. Achja, und die Workshop-Konzepte wollte ich noch mal in Ruhe überarbeiten, um diese noch mal in neuer Form in Hamburg anzubieten und überhaupt, über Einladungen für 2017 für Workshops, Lesungen und Vorträge würde ich mich natürlich freuen!




Manchmal frage ich mich, wie ich das alles in Teilzeit neben meinen anderen Aufgaben schaffen soll, aber ich habe es ja so gewollt. Ich freue mich wahnsinnig über das, was in den letzten Monaten passiert ist und lerne mal wieder, dass es auch ein bisschen riskant ist, sich so viel zu wünschen. Es könnte ja schließlich sein, dass die Wünsche in Erfüllung gehen und dann auch noch alle auf einmal! Aber es ist toll, wie es ist und ich freue mich, dass ihr, meine Blogleserinnen, mich auf dem Weg begleitet. 1000 Dank dafür!


Partyrock-Sew Along --> startet am Dienstag

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Wie wäre es mit einem Partyrock? 

Der Party Rock aus der Kollektion stokx (designed by Lindy Stokes) ist ein schwungvoller Bahnenrock (in zwei möglichen Längen) mit Reißverschluss in der Seitennaht und raffiniertem Faltenwurf. Er zaubert eine Silhouette mit schlanker Taille, ganz ohne Petticoat. Im Alltag oder abends auf der Party, zum Fahrrad fahren und Tanzen, durch seine Weite bereitet der Rock ein schwungvolles Lebensgefühl.

Mit Tipps und Tricks zum tollen Rock. Obwohl wir uns mit dem Anfertigen der Anleitung viel Mühe gegeben haben, ist vielleicht doch noch bei der einen oder anderen noch eine Frage offen. So ein Sew Along ist eine gute Gelegenheit, Fragen zu stellen, sich auszutauschen und Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.

Designbeispiele Partyrock




In der Schnittmusterbeschreibung erfährst du noch mehr über den Partyrock. Wieso es den Partyrock aus der Kollektion stokxüberhaupt in Zusammenarbeit mit crafteln gibt, erzählte ich in diesem Blogbeitrag mit ganz vielen Bildern vom Partyrock und Links zu den ausführlichen Schnittbeschreibungen der Probenäherinnen.


So funktioniert der Partyrock Sew Along


In mehreren Etappen werden wir uns dem Partyrock widmen. Ihr könnt gemeinsam mit mir, Woche für Woche einen Schritt weiter bis zum fertigen Rock nähen und am Ende eure Ergebnisse zeigen. (Quereinsteigerinnen sind beim Finale auch willkommen!) Auch zwischendurch könnt ihr auf euren Blogs Beiträge zu eurem Zwischenstand schreiben und in den jeweiligen Beiträgen in einer Linkliste verlinken. Das Logo zum Partyrock Sew Along dürft ihr gerne (mit einem Mausklick mit der rechten Taste "Bildadresse speichern" oder "Bild speichern").

Am Dienstag geht es los mit der Partyrock-Sew Along und wir widmen uns der Stoff- und Größenwahl. Die Linkliste ist immer eine Woche geöffnet. Wöchentlich verlose ich aus den Teilnehmerinnen der aktuellen Linkliste zwei x Gutscheine für ein neues Schnittmuster aus dem Schnittmusterkiosk. Ich freue mich auf ganz viele Partyröcke und bin gespannt auf eure kreativen Umsetzungen des Schnittmusters.




Termine:

11.10. Größenwahl und Stoffwahl
18.10. Zuschnitt inklusive Tutorial "Rock kürzen", Falten stecken und nähen
25.10. Zusammennähen, Rock anpassen und Säumen
1.11. Let's Party - zeigt her eure Partyröcke

Wer auch auf twitter oder Instagram am Partyrock-Sew Along teilnehmen möchte, taggt diese Beiträge bitte ganz einfach mit #Partyrock. (Ein Schnittmustergutschein zu gewinnen, ist aber nur mit einem verlinkten Blogbeitrag möglich.)

Das Schnittmuster für den Paryrock gibt es im Schnittmusterkiosk.

Partyrock-Sew Along Teil 1: Größenwahl, Stoffwahl und Schnittmuster vorbereiten

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Wie wäre es mit einem Partyrock? 

Der Party Rock aus der Kollektion stokx (designed by Lindy Stokes) ist ein schwungvoller Bahnenrock (in zwei möglichen Längen) mit Reißverschluss in der Seitennaht und raffiniertem Faltenwurf. Er zaubert eine Silhouette mit schlanker Taille, ganz ohne Petticoat. Im Alltag oder abends auf der Party, zum Fahrrad fahren und Tanzen, durch seine Weite bereitet der Rock ein schwungvolles Lebensgefühl.


Hallo und herzlich Willkommen zum ersten Teil des Partyrock-Sew Alongs. Heute wird noch nicht genäht, denn wir sind mit den Vorbereitungen beschäftigt. Das gibt euch die Gelegenheit, euch darüber klar zu werden, was für einen Partyrock ihr nähen wollt, welcher Art der geeignete Stoff dafür sein könnte und wo es so etwas geben könnte.

Außerdem geht es diese Woche darum, wie ihr von dem digitalen Schnittmuster zu einem Papierschnitt kommt und wie ihr diesen für eure Zwecke vorbereitet. Nicht zuletzt sprechen wir heute auch darüber, wie ihr aus dem stokxschen Größensystem die passende Größe für euch Auswählt.

Schreibt eure Fragen gerne in die Kommentare - ich versuche sie zeitnah zu beantworten. Falls ihr noch das Schnittmuster für den Partyrock braucht - dieses bekommt ihr zum Download und selbst zusammenkleben sowie als Datei zum Plotten im Schnittmusterkiosk

Wie jede Woche des Sew Alongs, gibt es auch diese Woche zwei Schnittmustergutscheine unter allen verlinkten Blogbeiträgen der dieswöchigen Linkliste zu gewinnen. 


Größenwahl

Beginnen wir mit der Auswahl der passenden Größe. Den Partyrock gibt es nicht in den "üblichen Kleidergrößen". Die Designerin Lindy Stokes arbeitet mit einem eigenen Größensystem, das auf ihren Hypothesen beruht, wie Frauenkörper größer werden und an welchen Stellen Sie Mehrweite einplant, damit ein Kleidungsstück anschließend so aussieht, wie sie es sich vorstellt. 

Um eure Größe auszuwählen, vergleicht ihr eure Maße für Taille und Hüfte mit der Körpermaßtabelle. Entscheidend für die Auswahl der Größe ist beim Partyrock der Hüftumfang. Das liegt daran, dass der Partyrock zwar gut an der Taille angepasst werden kann, dies aber aufgrund der Falten auf Hüfthöhe etwas komplizierter ist. Um es uns leicht zu machen, wählen wir die passende Größe aufgrund des Hüftumfanges aus und ändern, falls es sein muss, an der Taille. 

Körpermaße (Angaben in cm)
Größe0123456789
Taillenumfang65707580859095100105110
Hüftumfang*9499104109114119124129134139
*über dem Po gemessen
Leider ist es manchmal so, dass das Ergebnis nicht eindeutig auf eine Größe schließen lässt. Dann bedeutet es, dass ihr den Rock aufgrund eines Maßes auswählt und an anderer Stelle für euch anpassen (also weiter oder enger machen) müsst. Bevor ihr aber zurückschreckt und sagt "mimimi, das kann ich nicht" werft ihr erst mal einen Blick in die zweite Tabelle, die Fertigmaßtabelle, denn vielleicht hat sich damit euer Problem schon erledigt. 

Fertigmaße (Angabe in cm)
Größe0123456789
Taillenweite68737883889398103108113
Hüftumfang*123129134139144150155160166171
Saumweite298303308313318323328333338343
Die Fertigmaßtabelle beschreibt, wie der Name schon sagt, die Maße des fertigen Kleidungsstückes. Dieses ist natürlich größer als das reine Körpermaß, denn sonst würdet ihr eine Wursthaut nähen. Wie groß die Differenz zwischen Körpermaß und Fertigmaß sein soll ist Geschmackssache und Designentscheidung.

Wieviel Mehrweite ein Kleidungsstück haben "muss", ist also sehr subjektiv, denn es hängt von der Stoffqualität, den Vorstellungen der DesignerIn und vor allem von den Vorlieben des Menschen ab, die es anschließend trägt. Das heißt: ihr kommt nicht umhin, an dieser Stelle eine Entscheidung zu treffen. Aber keine Sorge, der Partyrock ist, wenn ihr ihn etwas größer näht, leicht auf Figur anzupassen.

Kommen wir zu den Zweifelsfällen, bei denen Anpassungen nötig werden:


Variante 1: Mein Taillenumfang ist größer als der Taillenumfang der Körpermaßtabelle der ausgewählten Größe
  1. Wähle die Größe anhand deines Hüftumfanges aus
  2. Errechne die Differenz zwischen deinem Taillenumfang und dem der Tabelle
  3. Teile diese Differenz durch 12 (--> da es 6 Bahnen sind, die zusammengenäht werden)
  4. Zeichne die Rockbahn auf Taillenhöhe (das ist die Umbruchslinie des angeschnittenen Beleges) um den errechneten Wert weiter und verbreitere so die Rockbahn bis zu den Falten.
  5. Auch der angeschnittene Beleg muß nach oben hin leicht weiter gemacht werden (spiegelbildlich zu der Verbreiterung deiner Rockbahn)




Variante 2: Mein Taillenumfang ist geringer als der Taillenumfang der Körpermaßtabelle der ausgewählten Größe
  1. Wähle die Größe anhand deines Hüftumfanges
  2. Näh den Rock
  3. Pass den Rock nach dem Nähen an


Stoffwahl


Der original Party Rock aus der Kollektion stokx ist aus einem beschichteten, glänzenden Baumwolle-Misch-Gewebe genäht, das ordentlich Stand hat. Je mehr Stand der Stoff hat, desto deutlicher sieht man den Faltenwurf und erkennt die Weite des Rockes.


Das Original: Party Rock aus der Kollektion stokx

Einen ähnlichen Look wie den des Originalrocks aus der Kollektion stokx könnt ihr aber auch auch anderen Stoffen erzeugen. Ein fester Twill wäre eine Möglichkeit oder aber ein Jeans. 

Es ist aber auch möglich, den Partyrock aus weichen Stoffen zu nähen. Auch bei diesen könnt ihr den Faltenwurf gut erkennen, aber sie haben dann eben nicht so viel Stand, d.h. der Rock fällt gerade unter und bekommt dadurch eine schmalere Silhouette. Ein dünner Baumwollstoff wäre für den Sommer eine gute Idee, für den Winter wäre es zum Beispiel möglich, den Partyrock aus einem Wollstoff zu nähen. 

Achtet darauf, dass ihr einen Stoff wählt, der möglichst heiß zu bügeln ist, denn die Falten müssen gut gebügelt werden. Sie werden zwar zusätzlich abgesteppt, aber bügeln ist immer gut.





Das wären unsere Empfehlungen für die Stoffwahl, aber es gibt sicherlich noch ganz andere Möglichkeiten, die wir noch nicht ausprobiert haben. Wie sieht es zum Beispiel mit gemusterten Stoffen aus - wie wirkt der Partyrock dann. Und was wäre, wenn Cord genutzt würde - das würde sicherlich interessant aussehen, weil die Linien des Stoffes durch die Faltenlegung zum Teil eine andere Richtung bekommen. Was würde passieren, wenn frau einen "Stoff" wählen würde, der zwar nicht gut zu bügeln wäre, aber auch schick ist wie zum Beispiel Kunstleder oder Scuba - ich weiß es nicht, aber ich bin auf eure Experimente sehr gespannt!

Ich rate euch auf jeden Fall dazu, den Stoff vor dem Zuschnitt und Nähen zu waschen. Die meisten Stoffe gehen ein bisschen ein und es wäre schade, wenn euer frisch genähter Rock nach der ersten Wäsche nicht mehr passt. Außerdem sind alle Stoffe mit Mitteln gegen Pilzbefall behandelt, die nicht wirklich lecker riechen. Ich mag diesen Geruch beim Nähen nicht dauernd unter der Nase haben und kann mir gut vorstellen, dass das auch nicht allzu gesund ist. 

Zum Trocknen achtet darauf, dass ihr den Stoff fadengerade aufhängt. Das bedeutet, dass der Stoff durch das Aufhängen nicht verzogen wird. Sonst habt ihr beim Zuschnitt Schwierigkeiten, den Fadenlauf korrekt zu berücksichtigen. Sollte euer Stoff nach dem Waschen sehr geknittert sein, bügelt ihr ihn am besten vor dem Zuschnitt.



Fotos: Frau Vau


Von der Datei zum Schnittmuster


Wenn ihr den Partyrock gekauft habt, könnt ihr das digitale Schnittmuster sofort als Version zum Zusammenkleben herunterladen und bekommt wenig später eine Plotversion gemailt. 

Die Version zum Zusammenkleben ist als Datei direkt der Anleitung angehängt. Diese PDF-Datei könnt ihr ganz normal auf eurem Drucker auf DIN A 4 Papier, wahlweise in Farbe oder Schwarz-weiß ausdrucken. Wenn ihr nur das Schnittmuster ausdrucken wollt, wählt ihr für den Drucker nur die entsprechenden Seiten (von Seite 10 bis zum Schluß) aus. So mache ich das immer und lade die Seiten der Anleitung auf mein ipad, denn das spart Papier. Außerdem hat die digitale Nutzung der Anleitung den Vorteil, dass ich sie "schön in Farbe" ansehen kann, während ich beim Druck eher dazu neige, sparsam in schwarz-weiß zu drucken. 

Bevor ihr alle Seiten druckt, druckt ihr zunächst die Seite mit dem Kontrollkästchen und kontrolliert, ob euer Drucker wirklich auf 100% eingestellt ist. Ist der Drucker falsch eingestellt, wird euer Rock zu groß oder zu klein! 

Zum Zusammenkleben könnt ihr die Layoutskizze auf Seite 9 als Orientierung nutzen, aber auch auf den einzelnen Seiten des Ausdruckes stehen Buchstaben und Zahlen, die euch zeigen, welches Blatt an das andere geklebt werden soll. Achtet darauf, präzise zu arbeiten, um ein korrektes Schnittmuster zu erhalten.



Da der Partyrockschnitt nur ein Schnittteil enthält, ist es nicht viel Arbeit, dieses selbst zusammen zu kleben. Andere Schnittmuster, wie zum Beispiel ein Kleid oder ein Mantel bereiten etwas mehr Mühe, deswegen gibt es bei crafteln auch zu jedem Schnittmuster eine Version zum Plotten. 

Plotter sind große Drucker, die größere Formate als DIN A4 ausdrucken können. Mit diesen kann man ein Papierschmuster auf großem Papier ausdrucken. Die wenigsten Menschen werden einen Plotter haben, aber es ist möglich, mit der Datei, z.B. auf einem USB-Stick, zu einem Copyshop zu gehen oder diese über das Internet bei einem Plotterservice ausdrucken zu lassen. Adressen für Plotterservice findest du über die Suchmaschine (es lohnt Preise zu vergleichen!), ich habe aber auch schon mal hier darüber geschrieben. Erfahrungsgemäß bekommt ihr den fertig geplotteten Schnitt schon am nächsten Tag zugeschickt. Die ganz Eiligen können natürlich schon früher, direkt nach dem Kauf, mit Kleben beginnen. 

Nur als Hinweis: wenn in Näherinnenkreisen von "Plotten" gesprochen wird, ist meist etwas anderes gemeint, denn es gibt auch Schneideplotter. Mit diesen wird eine Transferfolie ausgeschnitten und erzeugt zum Beispiel aufbügelbaren Buchstaben und Motive zum Verzieren von Kleidung. Das Plotten von dem ich spreche, bezieht sich alleine auf die Größe des Ausdruckes und erzeugt ein Schnittmuster auf großflächigem Papier. 



Was brauche ich sonst noch?


Für den Partyrock braucht ihr natürlich nicht nur ein Schnittmuster und den passenden Stoff. Wie bei jedem Nähprojekt, dürft ihr auch noch Kurzwaren shoppen gehen.

Passendes Nähgarn braucht ihr auf jeden Fall, das ist ja klar. Wenn ihr den Partyrocksaum mit einem Schrägband in Kontrastfarbe nähen wollt, dann solltet ihr auch an passendes Nähgarn für das Schrägband denken. Die benötigte Menge Schrägband erkennt ihr aus der Fertigmaßtabelle, in der die Saumweite angegeben ist. Solltet ihr den Bund innen auch mit Schrägband versäubern wollen, braucht ihr entsprechend (einmal den Hüftumfang) mehr.



Außerdem braucht ihr für den Partyrock einen nahtverdeckten Reißverschluss. Da man bei einem nahtverdeckten Reißverschluss bei ordentlichem Einnähen nur noch den Böppel sieht, mit dem frau den Reißverschluss öffnet, kommt es bei diesem auf die Farbe nicht so drauf an. Wichtig ist, dass ihr ihn in der richtigen Länge - ca. 22 cm besorgt.

Was auf dem Bild noch fehlt, ist Einlage für den Beleg (Bund) sowie Einlage zur Verstärkung der Nahtzugabe, auf die der Reißverschluss eingenäht wird.

Ausblick


So, das war es für heute, nächste Woche kommen wir zum Zuschnitt. Bis dahin habt ihr hoffentlich alle einen tollen Stoff für den Partyrock gefunden, die passenden Kurzwaren besorgt, das Schnittmuster zur Hand und euren Stoff bereits gewaschen. Zum Thema Zuschnitt werde ich nächste Woche darauf eingehen, wie ihr die Passzeichen auf den Stoff übertragt und euch zeigen, wie ihr das Rockschnittteil kürzen könnt, falls euch auch die kurze Länge noch zu lang sein sollte. Danach machen wir uns an das Falten stecken und nähen und bereiten so unsere 6 Rockbahnen auf das Zusammennähen vor. Ich bin gespannt darauf, welche Stoffe ihr für euch auswählt. 


Die nächsten Termine des Sew Alongs


18.10. Zuschneiden, Falten stecken und nähen und Bonustrack "Rock kürzen"
25.10. Zusammennähen, Anpassen und Säumen
1. November Finale: Let's Party - zeigt her eure Partyröcke

Wer auch auf twitter oder Instagram am Partyrock-Sew Along teilnehmen möchte, taggt diese Beiträge bitte ganz einfach mit #Partyrock. (Ein Schnittmustergutschein zu gewinnen, ist aber nur mit einem verlinkten Blogbeitrag möglich.)

Linkliste für die Teilnehmerinnen des Sew Alongs


Verlinkt eure Beiträge mit euren ersten Überlegungen zum Partyrock gerne in der Linkliste. Diese ist eine ganze Woche lang, bis nächsten Montag Abend, geöffnet. Unter allen verlinkten Beiträgen dieser Linkliste, verlose ich zwei Gutscheine für ein Schnittmuster aus dem Hause crafteln. (Die natürlich so lange gültig sind, bis es auch die neuen Schnittmuster im Schnittmusterkiosk erhältlich sind.)


Mit Partyrock zu rums

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Der Herbst hat gewonnen: ich trage dunkle Farben. Dabei ist das so unsinnig, eigentlich wäre es doch viel besser, die dunklen Tage farbenfroh aufzuhellen. Aber morgens vor dem Kleiderschrank ist mir nun doch mehr nach dunkel.

Der einzige Farbklecks, der sich auf das Bild drängte, ist meine silberne Tussitasche. Ansonsten kommen der Partyrock in Jeans, ein Kaufshirt und das graue gestrickte Mieder "Sinnesfrid" ganz gedeckt daher. Dabei habe ich Sinnesfrid auch noch in hellblau und in rot. Aber mir gefällt's so und deswegen zeige ich es heute bei rums.

Oder doch lieber ohne das Mieder? Geht auch. Das ist noch mehr casual und weniger trachtig. Aber die Tasche wollte immer mit aufs Bild.





12 von 12 im Oktober

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Nachdem ich jetzt schon das dritte Mal daran gedacht habe, bei #12von12 einer Aktion von "Draußen nur Kännchen!"wenigestens auf Instagram mitzumachen, könnte ich die Beiträge ja auch mal auf dem Blog zeigen.



Morgens kam ich nicht leicht aus dem Bett, verpasste den Bus und musste 20 Minuten auf den Nächsten warten. Aber immerhin bekam ich einen Sitzplatz und konnte lesen.




Im Büro angekommen, kümmerte ich mich erstmal um die Bestellungen aus dem Schnittmusterkiosk des vorangegangenen Nachmittags und Abends.




Als nächstes schaute ich mein Kontingent der Me Made Mittwoch-Beiträge an. Wir als Team versuchen ja, die gesamte Linkliste zeitnah im Auge zu haben, um die Qualität unserer Aktion hoch zu halten. Das ist viel Aufwand und das auch noch während meiner Arbeitszeit und jede Woche, aber ich finde, das lohnt sich, denn der MMM ist einfach eine wunderbare Veranstaltung, die bei so vielen Menschen schon so viel Großartiges bewirkt hat!




Dann Reiseplanung: Die nächsten beiden Wochen bin ich viel unterwegs: nächsten Mittwoch auf der Buchmesse, abends eine Lesung in Frankfurt und die folgenden Tage in Aschaffenburg, Fulda und Bensheim. In der folgenden Woche reise ich über Bremen nach Berlin und für eine weitere Lesung und einen Workshop nach Leipzig. Das will alles gut organisiert und mit den VeranstalterInnen und der Familie koordiniert sein und trotzdem Raum lassen, um zwischendurch noch Freundinnen zu treffen.




Wer so viel vor hat, braucht auch etwas zum Anziehen! Heute abend habe ich die Gelegenheit zum Nähen, also musste dringend ein Kleid zugeschnitten werden. Also nur ein Käsebrot am Schreibtisch und Zuschneiden am Konferenztisch. Es ist sehr lustig, wenn ich im Büro zuschneide, weil wirklich jede Kollegin und jeder Kollege neugierig vorbei kommt, wenn im Konferenzraum mal was außergewöhnliches geschieht.



Auf dem Nachhauseweg riskierte ich einen schnellen Blick auf die zwei Stoffstände auf dem Markt, habe aber tapfer nichts gekauft. Habt ihr die Preise gesehen. Das ist unfassbar. Da gibt es unglaublich viel Mist, aber wer wie ich wöchentlich schaut, findet auch manchmal Schätze.


Ein von Meike Rensch-Bergner (@fraucrafteln) gepostetes Foto am


Seit dem ich Mutter bin, bin ich gut organisiert und erledige ständig zwischendurch etwas - zum Beispiel ein schneller Besuch in der Drogerie auf dem Weg.




Wie fast jeden Tag, wartete die Waschmaschine auf mich, als ich nachhause kam.




Weil das Kind so viel gewachsen ist, war es höchste Zeit, den Schrank aufzuräumen und Klamotten auszusortieren. Jedes Mal nehme ich mir vor, mal wieder Flohmarkt zu machen und dann räume ich doch nur die Kiste in den Keller.....




Eine halbe Stunde Pause muß sein. Für das Kind mit TV und für mich mit Kaffee und twitter.



Anschließend hat mich das Kind so dermaßen beim Monopoly abgezockt.



Abends gaben der Liebste und ich uns nur schnell die Türklinke in die Hand, weil ich losmußte zu meinem Frauennetzwerk. Wir trafen uns beim Griechen und hatten so viel zu besprechen, dass ich mal wieder vergaß, das Essen zu fotografieren. Wir unterstützen einander seit 14 Jahren in unserer beruflichen Selbständigkeit. Das ist so toll! Darauf einen Ouzo!

Partyrock-Sew Along Teil 2: Zuschneiden, Falten stecken und nähen und Bonustrack "Rock kürzen"

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Wie wäre es mit einem Partyrock? 

Der Party Rock aus der Kollektion stokx (designed by Lindy Stokes) ist ein schwungvoller Bahnenrock (in zwei möglichen Längen) mit Reißverschluss in der Seitennaht und raffiniertem Faltenwurf. Er zaubert eine Silhouette mit schlanker Taille, ganz ohne Petticoat. Im Alltag oder abends auf der Party, zum Fahrrad fahren und Tanzen, durch seine Weite bereitet der Rock ein schwungvolles Lebensgefühl.

Hallo und herzlich Willkommen zum zweiten Teil des Partyrock-Sew alongs. Heute werden die einzelnen Rockbahnen zugeschnitten und für das Zusammennähen vorbereitet. Als "Bonustrack" zeige ich euch, wie ihr das Schnittteil für den Rock kürzen/verlängern könnt. Da es das Schnittmuster für den Partyrock aber ohnehin in zwei Längen gibt, werden die wenigsten von Euch, sich vor dem Nähen um Verlängern oder Kürzen kümmern müssen.

Schreibt eure Fragen gerne in die Kommentare - ich versuche sie zeitnah zu beantworten. 

Und wie jede Woche, gibt es auch diese Woche wieder zwei Schnittmustergutscheine unter allen verlinkten Blogbeiträgen in der Linkliste zu gewinnen. 


Zuschnitt und Passzeichen übertragen


Der Partyrock wird in einfacher Stofflage zugeschnitten. Dabei werden bei einer Stoffbreite von 140 cm drei Schnittteile (leicht versetzt) nebeneinander gelegt. Wie das genau geht, seht ihr auf den Zuschneideplänen in der Anleitung. Der einlagige Zuschnitt ist wichtig, damit ihr wirklich sechs identische Rockbahnen erhaltet. Achtet beim Zuschnitt auf den Fadenlauf, damit euer Rock später schön fällt.



Glaubt mir, ihr macht euch das Nähen anschließend sehr viel leichter, wenn ihr wirklich alle Passzeichen übertragt. Die Passzeichen an den Seiten könnt ihr mit kleinen Knipsen (Einschnitten) in die Nahtzugabe markieren. Aber was ist mit den Falten?

Um die Punkte für die Falten zu markieren, nutze ich ein Locheisen. Ich stanze an den entsprechenden Stellen Löcher in meinen Papierschnitt und rubbele mit Schneiderkreide darüber, um die Passzeichen auf den darunter liegenden Stoff zu übertragen. Aber wer hat schon ein Locheisen! Eine andere Möglichkeit ist es, den Papierschnitt an den Faltenmarkierungen einzuschneiden, aufklappen und so die Kreidestriche zu ziehen. Oder aber ihr schlagt die Passzeichen mit Hilfe eines Fadens durch (Hier in diesen Beitrag, zeigt Frau Nahzugabe das Durchschlagen). Wie macht ihr das am liebsten?

Einlage aufbügeln


Der angeschnittene Bund des Partyrocks muß mit Einlage verstärkt werden. Da nur die eine Seite des Bundes (nur der angeschnittene Beleg) verstärkt wird, solltet ihr eine relativ feste Einlage wählen. Wer schon einmal Bundfix in der Hand hielt, kann sich ungefähr vorstellen, was ich mit fester Einlage meine. Wenn ich den Eindruck habe, dass die Einlage, die ich ausgewählt hatte, nicht fest genug ist, bügele ich einfach noch einmal eine Lage darauf, um die gewünschte Festigkeit zu erzeugen.




Außer dem Bund werden auch die Nahtzugaben, auf denen der Reißverschluss festgenäht wird, mit Einlage verstärkt. Dazu werden, wie auf dem Foto, zwei Streifen Einlage aufgebügelt, aber der Bereich der Falten ausgelassen, damit diese Stelle nicht zu fest wird.

Falten legen, stecken und nähen


Ich nähe die Falten gerne nacheinander - erst die obere Falte, dann die untere. Das heißt, zunächst kümmere ich mich um die Passzeichen C und c, A und B sowie a und b. Um die erste Falte zu nähen, falte ich zunächst die lange Linie zwischen C und c und markiere die Endpunkte mit Stecknadeln. Diese Falte kann ich nun knappkantig absteppen.



Wenn ich alle Passzeichen ordentlich übertragen und die erste Falte ordentlich gefaltet und genäht habe, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass bereits die Passzeichen A und B bzw. a und b korrekt aufeinander liegen. Ich stecke auf die Faltenmarkierung waagrecht meine Nadeln (entlang der Kreidelinie) und sehe so, ob ich auch auf der anderen Seite die Kreidelinie treffe und wo ich die Falte nähen muß.




Nach dem Nähen beider Falten, ist es leicht zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Sobald der Falteninhalt nach oben gebügelt ist, ergibt sich eine gerade Linie des Seitenteils. Bravo!



Je nachdem, wie gut sich der Stoff bügeln lässt, bleiben die Falten dort, wo sie sein sollen und die Bahnen lassen sich leicht zusammen nähen. Ich persönlich finde es aber einfacher, die Falten mit einer Naht in der Nahtzugabe vor dem Zusammennähen der Bahnen zu fixieren, wie es auch in der Anleitung vorgeschlagen wird.


Versäubern


In der Anleitung weisen wir darauf hin, dass der Partyrock aus der Kollektion stokx zunächst zusammengenäht wird und dann die Nahtzugaben zusammen, in einem Rutsch versäubert werden. Das kommt natürlich ein bisschen auf den Stoff drauf an, ob diese Vorgehensweise sinnvoll ist. Für die Produktion vieler Kleidungsstücke einer Kollektion, ist so eine Vorgehensweise sinnvoll und mit dem von der Designerin ausgewählten Stoff auch gut möglich.

In vielen anderen Fällen, werden Nahtzugaben getrennt voneinander versäubert und dies geschieht meist vor dem Zusammennähen. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die Nahtzugaben nach dem Zusammennähen auseinander gebügelt werden können und dadurch nicht zu sehr auftragen.

Wie und wann ihr die Nahtzugaben gegen Ausfransen versäubert, bleibt euch überlassen. Doch einen Vorteil der Methode, diese erst gemeinsam, nach dem Zusammennähen zu versäubern, möchte ich noch erwähnen: Eine der genialen Überlegungen des Partyrocks besteht darin, den Rock bei der ersten Anprobe an den Teilungsnähten auf Figur anzupassen (dazu im dritten Teil des Sew Alongs mehr). Ich mag diese Vorgehensweise sehr, weil es auf diese Art und Weise sehr leicht möglich ist, ein wirklich gut sitzendes Kleidungsstück für sich zu nähen. Da sich die Größe der Nahtzugaben durch dieses Anpassen nach dem Zusammennähen noch verändern kann, finde ich es sehr praktisch, diese erst nach der Passformkontrolle zu versäubern - aber wie gesagt - macht es, wie ihr es am liebsten habt und vor allen Dingen versäubert die Nahzugaben möglichst frühzeitig, falls euer Stoff arg franst!


Bonustrack "Rock kürzen" 


Ich bin immer dafür, Änderungen am Schnittmuster zu machen, statt einfach drauf loszunähen. Aber da es den Rockschnitt tatsächlich in zwei Längen gibt, rate ich dazu, ersteinmal bestehende Röcke zu vermessen und die Längen zu vergleichen. Vielleicht ist dieser Extraschritt, das Rockteil zu verlängern oder zu kürzen, ja gar nicht nötig.



Mit der Grafik will ich euch zeigen, wie ihr das Schnittteil kürzen könnt, ohne die geschwungene Saumlinie zu verändern. Was sich allerdings etwas ändert, ist die Weite des Rockes, aber das ist auch sinnvoll, um die Proportionen zu erhalten.

Eine Verlängerung des Schnitteils erfolgt nach dem gleichen Prinzip, nur werden die auseinandergeschnittenen Teile nicht zusammengeschoben, sondern auseinander gezogen und ein Teil in der Mitte eingesetzt. Zum Verlängern ist es außerdem nötig, das untere Schnitteil noch mal senkrecht (parallel zum Fadenlauf) auseinander zu schneiden, um es in der Breite auseinander zu ziehen.

Ausblick


So, das war es für heute. Jetzt habt ihr fertig vorbereitete Rockbahnen, die schon bald zu einem Rock zusammen gesetzt werden können. Das machen wir nächste Woche, dann kümmern wir uns auch um den Reißverschluß, kontrollieren und verbessern die Passform und machen uns ein paar Gedanken zum Saum. Ich hoffe, ihr seid mit der Wahl eures Stoffes immer noch zufrieden und könnt es kaum erwarten, euren fertigen Partyrock anzuziehen!

Verlinkt eure Beiträge gerne in der Linkliste. Diese ist eine ganze Woche lang, bis nächsten Montag Abend, geöffnet. Unter allen verlinkten Beiträgen dieser Linkliste, verlose ich auch diese Woche wieder zwei Gutscheine für ein Schnittmuster aus dem Hause crafteln. (Die natürlich so lange gültig sind, bis es auch die beiden neuen Schnittmuster im Schnittmusterkiosk erhältlich sind.)

Die Gewinnerinnen der ersten und der zweiten Woche, werden am Dienstag, den 25.10.  ausgelost. 

Alle Termine des Sew Alongs


18.10. Zuschneiden, Falten stecken und nähen und Bonustrack "Rock kürzen"
25.10. Zusammennähen, Anpassen und Säumen
1. November Finale: Let's Party - zeigt her eure Partyröcke

Linkliste für die Teilnehmerinnen des Sew Alongs




Materialkunde vom Feinsten - ein Videokurs über Maschenproben und viel mehr

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Foto: makerist

Vorneweg: ich bin alles andere als objektiv in meinem Bericht über den Videokurs über Maschenproben. Wie sicherlich viele wissen, bin ich mit Marisa vom Maschenfein-Blog befreundet. Allerdings ist das auch kein Wunder: schließlich habe ich einen guten Geschmack bezüglich Freundinnen. Wenn einer eine so kompetente und nette Frau wie Marisa begegnet, wäre es doch Unsinn, sich nicht anzufreunden. Insofern ist meine Begeisterung zwar absolut subjektiv, aber in meinen Augen gerade deswegen gerechtfertigt. 

Weil wir befreundet sind, habe ich den Videokurs kostenlos angesehen, aber weil ich ein Nerd bin, hätte ich ihn mir auch gekauft, wäre es ein Buch gewesen. Geld habe ich für diesen Beitrag nicht bekommen.

Als mir Marisa davon erzählte, dass sie plant, etwas über Maschenproben zu machen, war ich begeistert. Die Maschenprobe ist ein etwas stiefmütterlich behandeltes Thema. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Maschenprobe eher unbeliebt ist. Es gibt Informationen darüber, aber viele lesen darüber hinweg und nehmen sie nicht ernst. Gerade deswegen ist es so wertvoll, dass endlich mal alle Informationen zusammen getragen werden!


Foto: maschenfein


Maschenproben sind irgendwie unsexy. Für mich waren lange Jahre Maschenproben eine lästige Pflicht, über die ich schon einmal hinweg sah. "Ach, das bekomme ich auch auch ohne irgendwie hin", dachte ich oft und schenkte mir die Maschenprobe. Aber ich komme auch noch aus der Generation dämpfen, die von ihren Müttern bei welligen Stücken aus dem Handarbeitsunterricht die Tränen getröstet mit den Worten "das kann man alles in Form dämpfen" bekamen. Und außerdem war der erste Höhepunkt meiner Strickerinnenkarriere in den 80ern - ich strickte große Rechtecke, nähte davon zwei Zusammen und nannte das dann Pullover. Die Rechtecke hatten zwar kunstvolle Muster, aber über die Form des Kleidungsstückes bzw. die Passform machte ich mir wenig Gedanken. Irgendwie kam das schon hin und stolz war ich auf meine Werke allemahl. Und überhaupt: Säcke galten damals als lässig und als Öko war ich sowieso auf dem Trip, dass "zu schön" auch schädlich sein könnte.

Aber das ist lange her und seitdem ich selbstgenähte Kleider trage und das Stricken wieder für mich entdeckt habe, habe ich auch Ansprüche an die Passform meiner Strickjäckchen. Ein bisschen schlauer bin ich geworden, was nicht zuletzt am Nähen liegt. Wir Näherinnen sind es ja gewohnt, Anpassungen an Schnittmustern und genähten Kleidungsstücken vorzunehmen und das übertrug ich auf das Stricken. Uns Näherinnen ist es auch wohl vertraut zu wissen, dass "sich jeder Stoff anders verhält" - warum sollte es mit den Garnen anders sein! Als ich das kapierte, begann ich nicht nur über Qualität nachzudenken, sondern beschloss, etwas über Materialkunde zu lernen. Plötzlich ergaben Maschenproben einen Sinn und ich lernte diese Fingerübung vor dem eigentlichen Stricken zu schätzen. Beim Frühlingsjäckchen-Knit-Along 2014 auf dem Me Made Mittwoch-Blog habe ich von diesen damals für mich neuen Erkenntnissen eine Menge weiter gegeben. Aber nachdem ich den Maschenproben-Videokurs sah, denke ich, dass ich auch ne Portion Glück hatte, dass mein Frühlingsjäckchen etwas geworden ist, denn ich hätte noch systematischer vorgehen können.





Denn so ganz richtig habe ich das bisher auch noch nicht alles gemacht. Frau ribbelt zum Beispiel keine Maschenprobe aus Geiz wieder auf, um das Garn noch mal zu verstricken! Und überhaupt ist eine Maschenprobe nur sinnvoll, wenn diese - genau wie das zukünftige Kleidungsstück, vor dem Auszählen gewaschen und gespannt wird. Nun gut, das wusste ich schon, aber beherzigt habe ich das nur bei Strickjäckchen. Tücher zum Beispiel, stricke ich einfach drauf los. Und Mützen, die ich gerne in den letzten Tagen vor Weihnachten als Geschenk stricke, sind in der Tat wohl Überraschungspakete, denn ohne Maschenprobe oder genaueres Wissen über das Verhalten der einzelnen Fasern, sehen diese zwar frisch gestrickt gut aus, aber ob sie sich auch noch bewähren, wenn sie regennass sind oder nach einem Waschen - das habe ich die Beschenkten in den seltensten Fällen gefragt.

Besonders spannend fand ich das Kapitel über die Materiealeigenschaften der unterschiedlichen Fasern. Bei mir lief der Garnkauf bisher so: Projektwunsch, Budget begrenzt, Wollladen besucht und irgendwie das genommen, was von der Nadelstärke hinkam und mir farblich gefiel. Bei Fasern wie Kaschmir oder Seide bin ich reflexhaft begeistert und dann doch oft wieder knauserig, wenn ich den Gesamtbedarf für das Strickstück bedenke. Kurzum: ich gehe wenig planmäßig vor und nehme was ich kriege bzw. bezahlen kann/will. Das ist so ähnlich, wie Stoff auf dem Markt kaufen. Einfach losgehen und schauen, ob es zufällig Schätze gibt.


Foto: maschenfein



Das eine ihre Strickprojekte auch ganz anders planen kann, habe ich in dem Video gelernt. Die Art und Weise, wie Marisa vorgeht, ist die einer Strickdesignerin. Aber selbst wenn ich mit einer Anleitung arbeite, es gibt so viele Entscheidung von Garn- zu Größenwahl bis hin zu den richtigen Nadeln zu treffen, so dass der Designprozess letztendlich bei der Strickerin weiter geht.

Ich glaube, ich bin nun "verdorben". Seit dem ich weiß, wie unterschiedlich warm, elastisch, glänzernd und und und die Fasern sind und warum, seitdem ich gesehen habe, wie unterschiedlich Muster in unterschiedlichen Garnen zur Geltung kommen und seit dem ich das clevere System kennengelernt habe, mit denen Marisa ihre Maschenproben bezeichnet, werde ich wahrscheinlich komplett anders an das Thema Stricken rangehen. Ich stelle mir das nun so vor, dass ich eine Garn begegne, dass in einem Wolladen mit mir spricht. Ich fasse es an, nehme es mit nach Hause - nur ein Knäul - und experimentiere mit Mustern und Nadelstärken bis mir das Garn zuflüstert, was es werden will. Ist das nicht eine wundervolle sinnliche Vorgehensweise? Ich bin bezaubert. Wer hätte gedacht, dass aus einem Kurs, der so sehr nach Nerdkram klingt, so ein sinnliches Ergebnis kommen würde? Ich nicht!

Foto: maschenfein


Kurzum, ich bin begeistert. Das Thema Maschenproben ist alles andere als unsexy! Ich finde, dieses Hintergrundwissen über Material, Werkzeug und Techniken ist so unglaublich wertvoll - wieso lernen wir so etwas eigentlich nicht in der Schule? Ich lese gerne Bücher und hätte nicht gedacht, dass mir das Lernen mit einem Videokurs so viel Spaß machen könnte. Ich habe den Kurs an vier aufeinanderfolgenden Tagen gesehen und hatte bei jeder Lektion Aha-Effekte, obwohl ich mich eigentlich als durchaus versierte Strickerin bezeichnen würde. Als mich die letzten Tage das ausgewählte TV-Programm des Gatten nervte, schaute ich nebenher den Maschenprobenkurs auf dem ipad und fühlte mich, mit diesem Nerdkram gut unterhalten. Wer hätte das gedacht!

Wer auch die Nase voll von Ungewissheit beim Stricken hat, ob nach abertausenden von Maschen hinterher etwas Tragbares rauskommt oder nicht, der sei der Videokurs ans Herz gelegt. Ich finde ihn auf jeden Fall klasse und hoffe, dass Marisa darüber recht bald auch ein Buch schreibt, denn das Nachschlagen und blättern liegt mir ja doch mehr, als so ein Video. Aber bis dahin werde ich den Kurs einfach noch einmal schauen, denn ich habe sicherlich das eine oder andere aus der Vielzahl an Informationen schon wieder vergessen.

Foto: makerist

Partyrock-Sew Along Teil 3: Zusammen nähen, Rock anpassen und Säumen

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Wie wäre es mit einem Partyrock? 

Der Party Rock aus der Kollektion stokx (designed by Lindy Stokes) ist ein schwungvoller Bahnenrock (in zwei möglichen Längen) mit Reißverschluss in der Seitennaht und raffiniertem Faltenwurf. Er zaubert eine Silhouette mit schlanker Taille, ganz ohne Petticoat. Im Alltag oder abends auf der Party, zum Fahrrad fahren und Tanzen, durch seine Weite bereitet der Rock ein schwungvolles Lebensgefühl.


Hallo und herzlich Willkommen zum dritten Teil des Partyrock-Sew alongs. Heute wirds ein Rock! Die vorbereiteten Rockbahnen werden endlich zusammen genäht und der Reißverschluss eingenäht. Das ist der Zeitpunkt für die erste Anprobe!

Anschließend kümmern wir uns um die Anpassungen, damit euer Rock auch gut sitzt, befestigen den Bund und machen uns Gedanken über den Saum. Und nächste Woche gibt es schon das große Finale mit der Modenschau der Partyröcke!

Schreibt eure Fragen gerne in die Kommentare - ich versuche sie zeitnah zu beantworten. Und wie jede Woche, gibt es auch diese Woche wieder zwei Schnittmustergutscheine unter allen verlinkten Blogbeiträgen in der Linkliste zu gewinnen. 



Erst den Reißverschluss, dann die Bahnen zusammen nähen


Na, ward ihr so geduldig oder habt ihr die Bahnen bereits zusammen genäht? Falls ja, werde ihr entdeckt haben, wie wunderbar die Passzeichen zuseinander passen. Mir macht so etwas immer viel Spaß.

Falls ihr die Rockbahnen noch nicht zusammengenäht habt, mein Vorschlag für die Reihenfolge: näht erst einmal 4 Bahnen zusammen, um ein Erfolgserlebnis zu haben und näht dann zunächst in die verbleibenden zwei Rockbahnen den Reißverschluss ein, bevor ihr diese beiden Bahnen auch noch einsetzt. Das hat den Vorteil, dass ihr beim Einnähen des Reißverschlusses nicht mit so viel Stoff links und rechts zu kämpfen habt.


Nahtverdecken Reißverschluß einnähen


Einen nahtverdeckten Reißverschluß einzunähen, ist gar nicht so schwer. Ich finde das sogar einfacher, als einen Normalen. Das einzige, was frau dazu wissen muss ist, dass es leichter geht, wenn vorher die Zähnchen ein wenig gebogen werden. Was meine ich damit? Also, die Naht, um den Reißverschluß zu befestigen, sollte ganz nah an den Zähnchen genäht werden. Damit der Reißverschluss anschließend wirklich unsichtbar ist, ist dieser so vorbehandelt, dass es einen Knick an entlang der Zähnchen gibt. Wenn ihr diesen mit dem Fingernagel aufstreicht, ist es leichter, genau in diesem Knick zu nähen. Alternativ könnt den Reißverschluss auch aufbügeln.





Ich finde es am einfachsten, den nahtverdeckten Reißverschluss mit einem Spezialfüßchen einzunähen. Das machte ich jahrelang mit einem billigen Füßchen von YKK aus Plastik, für das es mehrere Adapter für verschiedene Nähmaschinen gibt. Mittlerweile besitze ich das passende Füßchen für meine Nähmaschine und bevorzuge dieses, weil es nur angeklickt wird, während der YKK-Fuß angeschraubt werden muss. Aber beides funktioniert prima.

Auf twitter kursiert regelmäßig der Link zu einer Anleitung, wie ein nahtverdeckter Reißverschluss auch ohne Spezialfüßchen eingenäht werden kann und die Damen schwören auf diese Methode. Ich habe sie noch nie probiert, aber vielleicht ist das auch das Richtige für dich?

Rock anpassen


Endlich! Jetzt habt ihr einen Rock in den Händen. Probiert ihn an! Aber seid bitte nicht enttäuscht, wenn euch der Rock noch nicht optimal passt. Darum kümmern wir uns jetzt.

Vermutlich ist euer Rock in der Taille etwas zu weit, denn ihr habt die Größe des Schnittmusters ja aufgrund eurer Hüftbreite ausgewählt und die Designzugaben sind reichlich. Das ist gut so! Dreht nun den Rock auf links und zieht ihn erneut an.

Üblicherweise tragen Frauen den Reißverschluß bei Röcken auf der linken Seite. Wenn ihr den Rock "auf links" anzieht, dann ist es sinnvoll, den Reißverschluss nun auf der rechten Körperseite zu haben, damit das Vorderteil des Rockes vorne abgesteckt wird und das Hinterteil des Rockes an der hinteren Körperhälfte.

Wenn ihr den Rock "auf Taille" tragen wollt, ist es eine gute Idee, eure Taille mit einem Band (z.B. Gummiband oder dünner Gürtel) zu markieren. Achtet darauf, dass die Umbruchlinie (der Übergang zum angeschnittenen Beleg) auf dieser Taille sitzt. Tragt ihr Röcke lieber "auf Hüfte", dann zieht ihr die Umbruchslinie auf die Höhe, auf der ihr den Rock gerne tragt.

Nun steckt ihr an den Teilungsnähten vorne und hinten unterhalb der Umbruchslinie den Rock so ab, dass er bei euch gut sitzt. Mit etwas Verrenkungen könnt ihr das sogar alleine machen und braucht dafür noch nicht mal Hilfe. Anschließend klappt ihr den angeschnittenen Beleg um und steckt auch diesen etwas enger, so dass euch der Rock gut passt, aber der Bund auch nicht zu sehr einengt.

Nachdem ihr vorsichtig den Reißverschluss geöffnet und den Rock wieder ausgezogen habt, könnt ihr nun die "Abnäher" an den Nähten so nähen, wie ihr sei gesteckt habt und stolz darauf sein, euch einen  "Rock auf Maß" genäht zu haben. Falls ihr die Nahtzugaben bisher noch nicht versäubert habt, solltet ihr dies nun tun.


Den umgeschlagenen Bund befestigen


Nachdem euer Rock nun zusammengenäht, versäubert und somit maßgeschneidert ist, wollt ihr nun sicherlich den Bund befestigen, damit dieser nicht ständig herausrutscht. Das könnte frau natürlich mit einer einfachen Steppnaht machen, aber es die Designerin Lindy Stokes hat sich eine sehr viel elegantere Lösung ausgedacht: Beleg und Bund werden von außen unsichtbar an den Nahtzugaben verbunden.

Bevor ihr den Beleg befestigt, ist es sinnvoll, ihn zu versäubern. Das könnt ihr mit einer einfachen Zickzack- oder Kettelnaht machen. Alternativ könnt ihr auch die Kante des Beleges mit einem Schrägband einfassen.




Im ersten Schritt wird der Beleg am Reißverschluss befestigt. Dazu wird der Beleg rechts auf rechts umgeschlagen und mit einer Steppnaht auf der Nahtzugabe festgenäht. Damit es hinterher nicht knäult, werden die Nahtzugaben knapp zurückgeschnitten. Nachdem ihr den Beleg wieder zurück gewendet habt, befestigt ihr das Reißverschlussband mit ein paar Handstichen an der Unterkante des Beleges. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um den Bund, insbesondere die obere Kante, einmal ordentlich zu bügeln.



Um im zweiten Schritt den Beleg auch rundherum zu befestigen, werden jeweils die Nahtzugaben des Beleges mit den Nahtzugaben des Rockes verbunden. Dazu wird der Bund stückweise (jeweils an einer Teilungsnaht) wieder gewendet und die Nahtzugaben des Beleges werden auf die Nahtzugaben des Rockes genäht. Das klingt merkwürdig, aber wenn ihr den Rock in der Hand habt, dreht und wendet, werdet ihr sehr schnell verstehen, was gemeint ist.





Mit Schrägband säumen


Für alle diejenigen, die das Problem kennen, dass Röcke zuppeln und vorne und hinten nicht gleichlang sind, empfehle ich stets, die Rocklänge mit einem Saumabrunder/Rockabrunder zu bestimmen. Beim Partyrock ist das aufgrund seiner enormen Saumweite nicht ganz einfach, aber es lohnt, die Mühe auf sich zu nehmen und den Saum entsprechend zu begradigen.

Egal, ob ihr sichtbare Schrägbandsäume als Hingucker mögt oder nicht. Bei einer solchen Saumweite, ist es eine verdammt gute Idee, den Rock mit Schrägband zu säumen! Doch ihr habt die Wahl: ihr könnt das Schrägband sichtbar annähen oder aber den Saum mit dem Schrägband verstürzen, so dass es nur auf der Innenseite des Rockes sichtbar ist. Habt ihr euch schon entschieden?

Foto: siebenhundertsachen.wordpress.com


Ich würde sagen: es kommt darauf an. Der Look des Rocks verändert sich, je nachdem, ob das Schrägband sichtbar ist oder nicht.

Solltet ihr euch für die unsichtbare, verstürzte Methode entschieden haben, dann kann es - je nach Stoff - sinnvoll sein, den Schrägbandbeleg mit Handstichen unsichtbar zu befestigen, damit, ähnlich wie am Bund, von außen keine Naht sichtbar ist. Schneller geht es auf jeden Fall, das Schrägband sichtbar, in zwei Runden anzunähen. Wie das geht, steht in der Anleitung.

Ich bin wirklich gespannt, für welche Methode ihr euch entscheidet. Wird es eine Mehrheit für den einen oder anderen Saumabschluss geben oder habt ihr noch eine ganz andere kreative Lösung?

Ausblick


So, das war es für heute. Wenn ihr alle Schritte der dieswöchigen Aufgabe erledigt habt, habt ihr tatsächlich schon einen fertigen Partyrock in den Händen. Für nächste Woche geht es dann nur noch darum, euch passende Oberteile, Schuhe und Accessoires zu überlegen, um im Finale zu zeigen, wie ihr den Partyrock gerne styled und tragt. Ich bin gespannt! 

Verlinkt eure Beiträge gerne in der Linkliste. Diese ist eine ganze Woche lang, bis nächsten Montag Abend, geöffnet. Unter allen verlinkten Beiträgen dieser Linkliste, verlose ich auch diese Woche wieder zwei Gutscheine für ein Schnittmuster aus dem Hause crafteln. (Die natürlich so lange gültig sind, bis es auch die beiden neuen Schnittmuster im Schnittmusterkiosk erhältlich sind.)

Alle Termine des Sew Alongs


18.10. Zuschneiden, Falten stecken und nähen und Bonustrack "Rock kürzen"
25.10. Zusammennähen, Anpassen und Säumen
1. November Finale: Let's Party - zeigt her eure Partyröcke

Linkliste für die Teilnehmerinnen des Sew Alongs






Gewinnerinnen

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Mit etwas Zeitverzögerung habe ich gestern endlich die ersten Gewinnerinnen der Gutscheine für den Schnittmusterkiosk ausgelost. Zu jedem Sew Along-Termin lose ich aus den Teilnehmerinnen der Linkliste jeweils Zwei aus, die einen Schnittmustergutschein gewinnen, der natürlich so lange gültig ist, bis es auch wieder Neues im Schnittmusterkiosk gibt. Die blauen Lose waren für die Teilnehmerinnen der ersten Woche und die grünen für Woche zwei.

Frau "Katti Rocksaum": schreib mir doch bitte eine Mail, dann schicke ich dir den Gutschein. Von den anderen drei Glücklichen habe ich die Emailadressen herausfinden können. Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit einem Schnittmuster aus dem Hause Crafteln.

Auch Quereinsteigerinnen sind beim Sew Along willkommen - ich bin besonders auf die nächste Woche gespannt, wenn ihr zeigt, mit was ihr eure Partyröcke kombiniert und zu wie und zu welchen Anlässen ihr sie tragt!
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