Krass! Ich bin immer noch sprachlos! Ich habe noch nie so etwas hässliches, so wenig passendes genäht. Das Schummle-Wickel-Kleid aus der neuen Knip Mode ist ein Teil für die Tonne geworden. Ich fürchte, ich muß aus den Resten schon wieder ein Rettungs-Vichy-Kleid nähen...
Was ist passiert? Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, das Annähen des Fake-Vorderteils mit dem Rüschending zu kapieren. Dank der Hilfe von Frau Fadenzauber konnte ich den Knoten im Hirn lösen und brauchte mich doch nicht der Mühe zu unterziehen, die holländische Anleitung zu übersetzen. Dann habe ich zugeschnitten und zusammengenäht. Mit dem Drüber und Drunter von Oberteilen, Rock und Fake-Vorderrock hatten meine Ovi und mein logisches Denken zwar Probleme, aber die brave Nähmaschine übernahm und irgendwie kamen die Teile dann doch zusammen.
So weit, so gut. Dann die Anprobe. Nix passt. Das vordere Oberteil ist zu kurz, die Schulternaht sitzt zu weit vorne, die Ärmel sitzen überhaupt nicht und ich sehe aus wie eine Matrone. Das kann ich wirklich nicht fotografieren. Mein erster Gedanke: "ich habe noch nie so etwas hässliches, so wenig passendes genäht. Krass, einfach krass!"
Aber dann erinnerte ich mich an das verkorkste Wickelkleid vom letzten Sommer. Das finde ich genauso scheußlich! Vielleicht liegt es ja am Wickelkleid an sich? Vielleicht stimmt die Annahme ja gar nicht, dass ein Wickelkleid die Verkörperung von Weiblichkeit ist und jeder, und vor allen Dingen, den runden Frauen steht. Diese Annahme hatte ich, ohne darüber nachzudenken, von dem Stil-Ratgeberbuch-für-dicke-Frauen von Tine Wittlerübernommen. Da stand: Wickelkleider und Wickeljacken sind für dicke Frauen gut - und ich hab es geglaubt. Fortan war ich auf der Suche nach guten Schnitten für Wickelkleider und Wickeljacken. Was bin ich Onion 2012 nachgejagt damals und welche Enttäuschung hatte ich dann damit! Was wollte ich unbedingt so ein Wickeldings (also so ne Wickeljacke) nähen und habe dann die zwei Versuche nie getragen? Warum habe ich nicht gemerkt, dass da irgendwie der Wurm drin ist? Weil ich angenommen habe, dass das, was in den Büchern steht stimmt. Weil ich die Argumentation logisch fand. Weil mir die Illustrationen in dem Wittler-Buch so gut gefallen haben.
Wenn ich jetzt mein neues Teil für die Tonne anschaue - glaubt ja nicht, dass ich das für euch fotografiere, dazu bin ich einfach zu eitel - dann beginne ich zu verstehen, dass Wickelkleider zwar vor ein paar Jahren ganz hübsch an mir waren, aber dass ich mich jetzt in anderen Dingen wohler fühle. Glücklicherweise habe ich jetzt andere Kleider und Jacken! Ich mag einfach das "unter-der-Brust-knoten" nicht und in Ermangelung einer richtigen Taille und da Schnitte dort oft zu kurz für mich sind und dann die Kleidungsstücke dazu neigen, aufgrund des üppigen Vorbaus zu hoch zu rutschen, rutscht eben auch die Taille nach oben und ich fühle mich unwohl. Und selbst, wenn das Oberteil ok ist und die Taille dort sitzt, wo ich sie vermute, ich wickele und knoten und ich fühle mich nicht wohl damit.
Auch wenn ich wirklich traurig darüber bin, dass das Kleid heute nichts geworden ist, so freue ich mich doch darüber, dass ich etwas gelernt habe:
Was ist passiert? Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, das Annähen des Fake-Vorderteils mit dem Rüschending zu kapieren. Dank der Hilfe von Frau Fadenzauber konnte ich den Knoten im Hirn lösen und brauchte mich doch nicht der Mühe zu unterziehen, die holländische Anleitung zu übersetzen. Dann habe ich zugeschnitten und zusammengenäht. Mit dem Drüber und Drunter von Oberteilen, Rock und Fake-Vorderrock hatten meine Ovi und mein logisches Denken zwar Probleme, aber die brave Nähmaschine übernahm und irgendwie kamen die Teile dann doch zusammen.
So weit, so gut. Dann die Anprobe. Nix passt. Das vordere Oberteil ist zu kurz, die Schulternaht sitzt zu weit vorne, die Ärmel sitzen überhaupt nicht und ich sehe aus wie eine Matrone. Das kann ich wirklich nicht fotografieren. Mein erster Gedanke: "ich habe noch nie so etwas hässliches, so wenig passendes genäht. Krass, einfach krass!"
Aber dann erinnerte ich mich an das verkorkste Wickelkleid vom letzten Sommer. Das finde ich genauso scheußlich! Vielleicht liegt es ja am Wickelkleid an sich? Vielleicht stimmt die Annahme ja gar nicht, dass ein Wickelkleid die Verkörperung von Weiblichkeit ist und jeder, und vor allen Dingen, den runden Frauen steht. Diese Annahme hatte ich, ohne darüber nachzudenken, von dem Stil-Ratgeberbuch-für-dicke-Frauen von Tine Wittlerübernommen. Da stand: Wickelkleider und Wickeljacken sind für dicke Frauen gut - und ich hab es geglaubt. Fortan war ich auf der Suche nach guten Schnitten für Wickelkleider und Wickeljacken. Was bin ich Onion 2012 nachgejagt damals und welche Enttäuschung hatte ich dann damit! Was wollte ich unbedingt so ein Wickeldings (also so ne Wickeljacke) nähen und habe dann die zwei Versuche nie getragen? Warum habe ich nicht gemerkt, dass da irgendwie der Wurm drin ist? Weil ich angenommen habe, dass das, was in den Büchern steht stimmt. Weil ich die Argumentation logisch fand. Weil mir die Illustrationen in dem Wittler-Buch so gut gefallen haben.
Wenn ich jetzt mein neues Teil für die Tonne anschaue - glaubt ja nicht, dass ich das für euch fotografiere, dazu bin ich einfach zu eitel - dann beginne ich zu verstehen, dass Wickelkleider zwar vor ein paar Jahren ganz hübsch an mir waren, aber dass ich mich jetzt in anderen Dingen wohler fühle. Glücklicherweise habe ich jetzt andere Kleider und Jacken! Ich mag einfach das "unter-der-Brust-knoten" nicht und in Ermangelung einer richtigen Taille und da Schnitte dort oft zu kurz für mich sind und dann die Kleidungsstücke dazu neigen, aufgrund des üppigen Vorbaus zu hoch zu rutschen, rutscht eben auch die Taille nach oben und ich fühle mich unwohl. Und selbst, wenn das Oberteil ok ist und die Taille dort sitzt, wo ich sie vermute, ich wickele und knoten und ich fühle mich nicht wohl damit.
Auch wenn ich wirklich traurig darüber bin, dass das Kleid heute nichts geworden ist, so freue ich mich doch darüber, dass ich etwas gelernt habe:
- immer dran denken, das Vorderteil zu verlängern, damit genügend Platz für die Brust ist, sonst rutscht die Taille des Kleidungsstück nach oben.
- verabschiede dich von den Wickeldingern, die unter der Brust geknotet werden, denn du magst es einfach nicht, wenn "der zweite Bauch", der sich leider nach der Schwangerschaft oder aufgrund meines mittleren Alters oder beidem gebildet hat, zu sehr betont wird.
- nähe taillierte Kleider und stricke taillierte Strickjäckchen, aber verabschiede dich vom Wickeln
- traue nicht voreilig den ach so objektiven Erkenntnissen, was Frauen oder dicken Frauen stehen soll, sondern überlege, ob dir das wirklich stehen könnte.
Bei Gelegenheit sollte ich mir beide Wickelkleider vornehmen und daraus Rettungs-Vichys nähen, denn es wäre schade, um die schönen Stoffe. Ach, schade! Es ist schade um die schönen Stoffe, die vertane Zeit und auch um den Traum vom Wickeln. Aber immerhin habe ich etwas gelernt und an schönen Kleider und Nähvorhaben mangelt es mir glücklicherweise nicht.