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Frühlingjäckchen Finale #FJKA2014

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Hallo und herzlich willkommen zum großen Frühlingsjäckchen 2014 Finale. Heute bin ich mal wieder Gastgeberin drüben auf dem Me Made Mittwoch Blog. Aber der Vollständigkeit halber, gibt es diesen Beitrag auch hier.



Ich bin schon unglaublich gespannt, die Ergebnisse des gemeinsamen Strickens zu sehen, auch wenn ich mich noch etwas gedulden muss, weil ich die nächsten Tage maßgeblich auf der Autobahn zubringen werde. Wie viele Teilnehmerinnen des Frühlingsjäckchen Knit Alongs wohl durchgehalten haben und am Ziel angekommen sind? Und noch viel wichtiger: Seid ihr glücklich mit Euren Jäckchen?




Für mich war es auf jeden Fall eine aufregende Erfahrung, gemeinsam mit euch zu stricken. Ich hatte ganz schön Bammel davor, als "Vorstrickerin" nicht pünktlich fertig zu werden oder ein fürchterliches Ergebnis zu produzieren! Es war knapp, sehr knapp. Gestern Abend um halb Eins hatte ich endlich die Ärmel ein- und die letzten Fäden vernäht und als ich heute morgen die Fotos schießen wollte, war dies nur unter erschwerten familiären Bedingungen möglich. Aber Kneifen war nicht! Also habe ich tapfer in die Kamera gelächelt und die besten Fotos ausgesucht.






Mit meiner Jacke bin ich so "mittel" zufrieden. Die Farbe finde ich immer noch den Hammer und habe mich beim Stricken nicht daran satt gesehen. Doof finde ich, dass sie aufgeknöpft nicht wirklich schick ist, aber eigentlich wusste ich das schon vorher, denn sie ist dem (zugenähten) Frühlingsjäckchen 2012 doch sehr ähnlich. Die Ärmel finde ich auch etwas kurz geraten. Während des Strickens hatte ich schon befürchtet, dass sie zu eng wären, wahrscheinlich haben sie sich nun die Weite geholt und etwas an Länge dadurch verloren. Die Brustabnäher sitzen viel zu hoch, keine Ahnung wie das geschehen konnte. Aber ich vermute, dass die Jacke insgesamt noch etwas länger und weiter wird (Drops Baby Merino, das kenne ich schon von dir) und dass sich das vielleicht noch etwas ausgleicht.

Aber im Grunde ist sie genau so geworden, wie ich sie mir vorgestellt habe - und das ist schon mal was. Das ist super! Ich liebe die Farbe, ich liebe die vielen schönen Knöpfe vom Nähkontor, ich liebe die Rundungen, das Schößchen, den Ausschnitt und die feine Wolle. Und ich bin glücklich, noch ein neues, fertiges Jäckchen-nach-Wunsch zu haben. Davon bekomme ich nie genug; die nächste wird himbeerrot!





Und ihr? Seid ihr motiviert, gleich weiter zur stricken?

Allen, die am Knit Along teilgenommen haben, gratuliere ich schon jetzt, zum fertigen Jäckchen! Und alle, die bisher nur auf den Zuschauerplätzen saßen, rufe ich zu: lasst euch von unserer Begeisterung, unserem Mut und unserem Durchhaltevermögen anstecken und inspirieren. Es lohnt sich! Strickjäckchen kann frau nie genug haben! Alle Beiträge, inklusive Linksammlung der Teilnehmerinnen, findet ihr auf dem Me Made Mittwoch Blog unter dem Label FJKA2014.


Luxusprobleme

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Jetzt kommen Luxusprobleme. Aber wozu ist die #nähnerd Gemeinde da, wenn nicht, um auch Luxusprobleme miteinander zu besprechen. Kurz und gut, bei Lanade ist mal wieder Sale und das wie immer brav kurz vor meinem Geburtstag. Ich muß also eine Woll-Wunschliste zusammen stellen.

Meine bisherigen Ideen - die gerne von Euch ergänzt werden dürfen!


  • Sinnesfrid Nr. 2 in rot und oder einer dunkleren winterlichen Farbe (Bedarf: 7 Knäul Drops Nepal)
  • Eine oder zwei Strickjacken aus Drops Cotton Merino
  • Ein Dreieckstuch


Sinnesfrid bekomme ich hin. Menge ist klar und Farbwahl wird vermutlich tiefrot, schwarz oder lila dunkel oder marine.

Was meint ihr, wie viel Cotton Merino brauche ich für ein Jäckchen? Da muß ich wohl noch mal recherchieren. Ich bin aber schon sehr verliebt in Catherines Jacke und in  Frau myNähcafes Jäckchen. Jetzt ist allerdings das Jäckchen von Frau myNähcafé aus Baby Merino. Ich bräuchte also noch eine Jäckchen Idee für Cotton Merino, die ja etwas dicker ist, aber dafür gibt es ja den Frühjahrsjäckchen Knit Along.

Kennt ihr die Cotton Merino Farben? Ist marine wirklich dunkelblau oder eher jeans? Und wie ist das rot? So pinkrot wie auf meinem Bildschirm? Rot und burgunder finde ich ganz schick, oder vielleicht pistazie? Oder doch schwarz und weiß?

Bei Jäckchen-Farben bin ich unsicher. Also ich brauche unbedingt noch ein weißes Jäckchen. Schwarz wäre auch nicht schlecht. Ist aber beides langweilig zu stricken. Ein graues liegt noch unfertig hier rum, rot ist in Planung, petrol und grün fertig. Was meint ihr, was brauche ich noch?

Ein Dreieckestuch würde ich gerne aus einer mittleren Qualität stricken. Also so mit 3,5 er oder mit 4er Nadeln. Bisher besaß ich sowas noch nicht. Ist das eher für Übergangsjahreszeiten, Sommer oder Winter? Was für eine Qualität würdet ihr empfehlen? Wieviel Garn brauche ich dafür?

Habt ihr noch irgendwas, was in meiner Garderobe dringend fehlt? 

Was bestellt Ihr? Habe ich ein Wollschätzchen übersehen?


"Untendrunter" Sew Along Teil 2: Materialbeschaffung

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Theoretisch könnte ich diese Woche das 2. Treffen des "Untendrunter" Sew Alongs auch schwänzen, denn ich habe gar nichts zu sagen. Ich habe es mir bisher verkniffen, Material für Unterkleider zu recherchieren und zu kaufen, denn ich hatte in den letzten Wochen schlichtweg keine Zeit. Aber vielleicht ist es auch mal ok, hauptsächlich Nutznießerin eines Sew Alongs zu sein. Ich gebe euch also einen gewissen Vorsprung und dann springe ich aufs Trittbrett.




Trotzdem bin ich konkret am Untendrunter-Problem dran. Ich vernähe gerade einen durchsichtigen weißgrundigen Blumen-Stoff zu einem halben Tellerrock. Frau Nahtzugabe sagte, ich solle einen leichten Baumwoll-Unterrock darunter tragen/nähen, damit er nicht so durchscheinend ist. Ich stelle mir das auch sehr luxuriös vor, auf den nackten Beinen eine zusätzliche flattrige Lage zu haben.

Jetzt frage ich mich, ob ich diesen Baumwolle-Voile auch als Teller zuschneiden soll - die einfache Lösung - oder ob ich einen stufigen Unterrock nähe, sowie Frau Kleidermanie ihn netterweise von Gertie verlinkt hat. So einen stufigen Sommerrunterrock will ich auf jeden Fall nähen, allerding merke ich, wie der Blumenrock schnell fertig werden muß, weil ich ihn brauche und ich wenig Geduld habe, mich auf Experimente einzulassen.... Mmmmhhh.

Stoffwechsel: Näh-Steckbrief

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Endlich geht es mit der Aktion "Stoffwechsel" los. 1000 Dank an Frau siebenhundertsachen für Initiative und Organisation. Die Idee, mal Stoff für andere zu kaufen, bzw. "sich etwas mitbringen zu lassen" lag schon länger in der Luft, wie schön, dass wir das nun machen.

Bei "Stoffwechsel" geht es darum, für eine zufällig zugeloste Partnerin Stoff zu kaufen. Damit diese nicht komplett im Trüben fischt, gibt es diesen Näh-Steckbrief, in dem wir Teilnehmerinnen schon einmal Fragen zu unseren Vorlieben beantworten. Die anderen Teilnehmerinnen der Aktion Stoffwechsel findet ihr bei Frau siebenhundertsachen verlinkt! Hach, ich bin gespannt! Ich freue mich schon, die "Poesiealbumseinträge" der anderen Teilnehmerinnen zu lesen.

Ich finde die Aktion toll und bin schon wahnsinnig gespannt, was für ein Stoff für mich ausgesucht wird und für wen ich shoppen gehen darf. Ich erhoffe mir Inspiration und einen Stupser in eine Richtung, die ich vielleicht selbst nicht eingeschlagen hätte. Es wäre toll, wenn meine Stoffpartnerin mutig wäre und Shoppingglück beim Stoffkauf hat. Es gibt bestimmt viele Stoffe auf denen sozuagen FrauCrafteln draufsteht - aber vielleicht würde ich das gar nicht bemerken?

In meinem Beitrag füge ich Bilder von Kleidungsstücken ein, die ich besonders mag. Ich zeige aber hauptsächlich gemusterte Stoffe, um diesbezüglich meine Vorlieben zu zeigen. Einfarbige Röcke mag ich aber auch sehr; uni Kleider eher weniger.



Was nähst du am liebsten für dich?

Na, wer weiß es? Am liebsten nähe ich Röcke, aber am liebsten trage ich Kleider. Röcke sind wunderbare schnelle Erfolgserlebnisse, Kleider sind zum Tragen unkomplizierter, weil ich morgens nicht nachdenken muß, welches Oberteil dazu passt.




Und wenn wir kurz mal vor allem an Oberteile und Röcke denken, was würdest du da gern nähen? Hast du schon etwas vor Augen?

Da ich gerade eine heftige "halber-Teller"-Phase durchlebe und schon unzählige Bahnenröcke im Schrank habe, träume ich derzeit weniger von Röcken. Wenn, dann sehnsüchtele ich nach einem Faltenrock mit Querstreifen wie ihn Elke letztens beim MMM gezeigt hat, aber so ein Stoff ist schwer zu finden. Überhaupt sind Faltenröcke - mit interessanten Falten - noch unterrepräsentiert in meinem Kleiderschrank. Da würde mich ein interessanter Schnitt reizen.

Vernünftiger wäre es allerdings, Blusen, nach meinem schicken neuen Kleidergrundschnitt, zu nähen. Alleine dafür fehlt es mir etwas an Fantasie. Mein Problem mit Blusen: ich mag es ungern blusig. Ein Widerspruch in sich? Ich mag es einfach nicht, wenn sich unter dem Busen zu viel Stoff anhäuft. Das sieht bei meiner Figur einfach doof aus. Aber ich könnte ja auch ein taillierte Blüschen nähen. Trotzdem, ich bin skeptisch, was das Thema Blusen anbelangt, denn T-Shirts finde ich relativ einfach zu kaufen und obenrum eng steht mir eigentlich. Vielleicht werde ich aber durch meine Stoffwechselpartnerin bekehrt?

Die Glaubensfrage: Webstoff oder Jersey? Oder doch beides?

Mmmmh, also ich liebe bekanntlicherweise Jerseykleider und am liebsten mag ich Jerseys in großen Retromustern. Da ich mich aber in den letzten Monaten ausführlich mit Schnittkonstruktion befasst habe, brauche ich nun keine Angst mehr vor Webware zu haben. Auch wenn mich der Gedanke an eine Jerseybluse reizt, würde ich es schon auch gerne in Webware probieren.

Außerdem könnte man auch behaupten, dass ich eigentlich genügend Jerseykleider besitze. Eine Herausforderung, diese zu Nähen ist es eigentlich auch nicht, da ich sowieso meist meinen Lieblingsschnitt Ajaccio nähe.

Welches Material vernähst du am liebsten (z.B. Viskose, Baumwolle, wolle, ...) - gegen was hast du eine (starke) Abneigung

Reine Kunstfaser mag ich nicht, den Vorteilen von Mischgeweben, bin ich aber durchaus aufgeschlossen. Viskose und Baumwolle sind meine sommerlichen Favoriten. Bei Leinen bin ich skeptisch, hat das doch leicht etwas pädagoginneh-auf-Studienreise-haftes (ihr wisst schon).

Glänzende Stoffe (Satin), Spitze, Crash etc. finde ich irgendwie nur bei anderen gut. Irgendwie ist mir das zu damenhaft.

Ich mag vor allen Dingen Materialien, die sich gut für den Alltag eignen und bin z.B. auch gegenüber Jeans und Cord nicht abgeneigt. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ein Stoff stark knittert, immer gebügelt werden oder mit der Hand gewaschen werden muß. Am liebsten 30 Grad-Wäsche, ausschütteln, aufhängen, anziehen!

Was sind deine Lieblingsfarben, welche stehen dir gut? Welche gehen gar nicht?

Nun ja, da bin ich aufgeschlossen, was eine andere für mich mutig aussucht.

Eine ganz klare Vorliebe von mir sind klare, knallige Farben. Alles was gepudert oder pastellig ist, ist nicht so meins bzw. habe ich einfach noch nicht ausprobiert.

Meine derzeitige Lieblinsfarbkombination ist rosa-rot-orange. Meine Vorliebe für blau vom letzten Jahr ist etwas abgekühlt, ich flirte aber neuerdings schüchtern mit marine. Grün geht immer, in jeder Nuance. Gelb mag ich auch sehr, aber wenn, dann richtig sonnenblumig. Petrol ist meine absolute Lieblingsfarbe und habe ich am meisten zum Kombinieren. Alles was mit petrol oder rot geht, ist also gut. Türkis ist immer so ne Sache. Finde ich mal gut, mal weniger und kann das gar nicht erklären. Das richtige rosa oder das richtige pink ist auch gar nicht soo leicht zu finden. Da habe ich noch nicht raus, was ich wirklich mag oder nicht. Relativ unvertraut bin ich mit hellblau - warum eigentlich? Würde bestimmt gut zu meiner Augenfarbe passen.... Ihr seht schon. Farbe ist nicht das Problem.



Zum Beispiel dieses Kleid ist gar nicht "in meinen Farben", aber da ich das Muster liebe, spielt das keine Rolle.



Welche Muster magst du? Groß oder klein? Blumen, Streifen, Punkte? Oder sind Muster vielleicht gar nicht so deins?

Spontan würde ich antworten: je größer, je lieber. Ich mag es nicht, wenn ein kleines Muster von Weitem nur noch wischiwaschi aussieht. Aber auch was das Muster anbelangt, bin ich sehr aufgeschlossen.


Ich liebe etwas skurrile Drucke, wie z.B. die Ming Vasen, die Schirmchen oder den Schwalbenstoff. Aber so etwas ist schwer zu finden und es ist leicht, daneben zu liegen, denn Motivdrucke können ganz schnell furchtbar hässlich sein. Grundsätzlich würde ich sagen, eher cool als lieblich, eher maritim oder grafisch als niedlich und "witzig" eher nicht. Mit den typischen "Kinderstoffen", (die gerne beim rums gezeigt werden), stehe ich auf Kriegsfuß; ich nehme an, ihr wisst, was ich meine. Trotzdem gibt es in dieser Kategorie möglicherweise auch Entdeckungen zu machen, auf die ich selbst nicht kommen würde.

Mit den Blümchen habe ich mich beim Blümchenmonat-Mai ausführlich auseinandergesetzt. Obwohl ich Streublümchen mag, sind sie mir doch oft zu lieblich, deswegen versuche ich es derzeit mit etwas größeren Blumen - meine Blümchchenfaszination ist aber ungebrochen. Ich glaube, Blumen und Blümchen haben es bei mir leichter, wenn sie von den Farben oder vom Muster her schon einen kleinen ironischen Bruch haben; schwer zu erklären.




Ich fände es schon interessant, gemusterte Blüschen zu einfarbigen Röcken auszuprobieren. Ich glaube uni würde mich beim "obenrum" weniger reizen, untenrum ist wäre es ok, wenn auch nicht so spannend.

Jersey mag ich übrigens nur gemustert. Ich besitze zwei grüne Jerseykleider, die ich NIE trage, weil sie einfach scheußlich an mir aussehen.



Was sind die Kleidungsstücke, die dir (in letzter Zeit) in deinen Augen am besten gelungen sind? (Bitte mit Link oder Foto) Sind welche dabei, dei du vor allen wegen ihres Stoffes magst?

Ich mag den halben Teller mit den russischen Blümchen, das Ming-Vasen-Kleid und das Lieblings-Ajacio besonders, wenn ich auf die Stoffe fokkussiere.

Wie viel Stoff verbrauchst du für einen Rock, ein Oberteil, ein Kleid?

Ich antworte jetzt mal für Stoffbreite 1,40 m:

Für einen Rock brauche ich zwischen 1,40 m (Bahnerock) und 2 m (halber Teller) - sorry, das ist leider so viel.

Für ein Kleid kaufe ich normalerweise 3m, das wird aber bei weitem Rock schon knapp. Für ein kurzärmeliges Ajaccio brauche ich 2m.

Für ein kurzes Blüschen müsste ich mit halblangen oder kurzen Ärmeln mit ca. 1,60 m - 2 m gut hinkommen. Ich könnte es aber auch mal mit angeschnitten Ärmeln versuchen, dann würden vielleicht auch 1,40 m reichen.



Leider ist das bei meinem Format so, dass ich eher mehr Stoff benötige, als ein schlankes Reh. Ich hoffe, meine Stoffpartnerin ist deswegen nicht enttäuscht, wenn sie mich zieht. Ich habe einen Kompromissvorschlag: sollte die Stoffmenge/Budget nicht hinkommen, dann kann ich auch gerne mit einem anderen Stoff patchen. Z.B. bei einer Bluse könnte der Kragen oder die Knopfleiste aus einem anderen Stoff sein oder bei einem Rock könnte ein kontrastierender Streifen angesetzt werden. Da ich günstig an uni Baumwollstoff komme, sollte das kein Hindernis sein. Ich bin sonst auch gerne bereit, bei etwas teurerem Stoff, mich frei wählbaren Kurzwaren zu revanchieren.

Gibt es sonst noch etwas, das dich als Näh-/Stofftyp in deinen Augen ausmacht?

Ich nähe bevorzugt Schnitte, die es in meiner Größe nicht gibt, weil angenommen wird, dass sie in großen Größen unvorteilhaft aussehen könnten. Anders rumgesagt: ich mag kein Walle-Walle-Kaschieren.

Außerdem bin ich mutig und probiere gerne aus. Die Aktion Stoffwechsel sehe ich auch als Chance, mal etwas Ungewöhnliches zu probieren. Deswegen würde ich mich auch sehr freuen, wenn meine Stoffwechselpartnerin, ein Bild mitschicken würde, wie sie sich das, was sie vor Augen hat, vorstellt oder einen konkreten Schnitt vorschlägt (z.B. als Link).

Insgesamt fände ich es toll, durch Stoffwechsel einen Anstoß für Neues bekommen würde, will aber die Latte auch nicht so hoch legen, dass meine Partnerin verzweifelt, weil sie zwischen Stilberatung und Angst vor Fehlkauf schwankt. Wenn es einfach ein Stoff wäre, auf dem in ihren Augen "FrauCrafteln" drauf steht, würde ich mich sehr freuen.

MMM im neuen Lieblingsrock

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Heute bin ich mal wieder Gastgeberin beim MMM, drüben auf dem Me Made Mittwoch Blog. Der Vollständigkeit halber, mein Beintrag nun hier.

Ich gestehe, ich bin gerade mal wieder rocksüchtig. Im Prinzip trage ich nach wie vor Kleider lieber, weil sie so schön unkompliziert sind, aber Röcke nähen sich einfach so schön schnell. Da ich derzeit viel um die Ohren habe, brauche ich immer mal ein Erfolgserlebnis. Während ich im Sommer vor zwei Jahren quasi manisch Bahnenröcke nähte, haben es mir jetzt die halben Teller angetan. Einziger Nachteil: frau muß immer ein paar Tage warten, bis der halb fertige Rock ausgehängt ist.

Einen weiteren halben Teller habe ich bereits fertig (und noch nicht fotografiert), aber den geblümten Begleiter zum Frühlingsjäckchen und diesen Roten trage ich zur Zeit sehr sehr gerne; auch wenn zu dem Roten eigentlich noch ein - noch nicht genähtes - Jäckchen gehört. Heute auf der re:publica werde ich wahrscheinlich den Roten tragen - damit ihr mich auch erkennt.Falls nicht: ich bin die, die strickt.

Mein Mann findet übrigens, dass das gehäkelte weiße Zpaghetti als Gürtelersatz schlimm ist. Das ist wahrscheinlich ein guter Hinweis dafür, dass es gut ist. Mir gefällts.







Der Stoff ist eine Art Jeans mit hohem Elasthan-Anteil. Das wäre zwar für den Rock nicht nötig, wird aber für das Jackett klasse. Weil der Rock schön fällt, trage ich keinen Petticoat darunter. Den Tellerrockschnitt (halber Teller) habe ich selbst gemacht.

Wie ihr seht, trage ich Strumpfhosen. Ihgitt. Wann kann ich endlich JEDEN Tag ohne? Wie siehts bei euch aus? Gut bestrumpft oder schon mit gebräunten Beinen?


Zur re:publica in Berlin - von Worten, Gesang und schönen Stoffen

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Die letzten Tage verbrachte ich in Berlin und kam gestern vollgepackt mit Eindrücken, Worten und ein bißchen Stoff zurück. Damit ich es nicht vergesse, ein kleiner Rückblick.



Menschen, so viele Menschen! So viele Gespräche, so viele Informationen, so viele Worte. Berlin ist immer anstrengend für mich. Ich kenne so viele wunderbare Leute dort und auch die Wege zwischen diesen Treffen sind immer anstrengend: Straßen, S-Bahnen, Trams - alles voll von Menschen! Die re:publica steigerte diesen Eindruck noch mal exponentiell. So viele Leute an einem Ort! Keine ruhige Ecke dort, außer bei meinem Lieblingsklo neben Stage J, das mit der grumpy Klo-Frau, und dann noch überall diese Musik für junge Leute. Den Anspruch, gleichzeitig Konferenz und lustige Fete zu sein, habe ich nicht wirklich verstanden. Ich war nach den Vorträge froh, dass Gelände verlassen zu können, denn mir war es einfach zu viel; aber vielleicht bin ich einfach zu alt dafür. Und re:publica ist ja noch nicht alles: ich habe noch so viele schöne, kluge Freundinnen in Berlin und noch zwei Patenkinder.

Das Alter brachte es mit sich, auch die innere Freiheit zu haben, Vorträge, klingen sie auch noch so interessant, zu schwänzen, dafür das Maybachufer und den Crelle-Markt zu besuchen, um mir etwas zu gönnen. Best Goodie-Bag einer Konferenz ever! Sind sie nicht schön, meine Schätze? Und für Stoffwechsel habe ich auch etwas Tolles gefunden; das ist natürlich nicht auf dem Bild!


Vielleicht hätten wir dieses Jahr unser Paper über den Me Made Mittwoch doch noch mal bei der re:publica einreichen sollen. Mein Eindruck war, dass es dort dieses Jahr mehr Raum für Frauen und für andere Themen gab. Jedenfalls war meine Hemmung, das Thema passend zum Motto "Into the wild" zu machen, unbegründet. Da hielt sich sowieso niemand dran. Meine Stärke ist das Dranbleiben leider nicht. Wenn ein Thema mal durchdacht und diskutiert ist, suche ich meist nach anderen Themen. Ich bin gespannt, wie ich nächsten Januar darüber denken werde.



Dass Stricken aufgrund der schlechten Beleuchtung auf der re:publica quasi unmöglich war - vor allen Dingen, wenn frau mit forderndem Garn strickt  fand ich schade. Ich hätte dem DIY, dem Arbeiten mit den Händen, dem Schaffen von Ergebnissen, die mensch anfassen kann, gerne subtil Raum gegeben.

Auf der re:publica interessierten mich am meisten die Vorträge über die Kommentarkultur im Internet, wohlwissend, dass wir in der gemütlichen, wertschätzenden Nähnerd-Ecke des Internets verwöhnt sind, bzw. uns eine gute Kultur des Umgangs miteinander geschaffen haben. Die Rede von Teresa Brücker "Burn out & Broken Comment Culture"und vor allen Dingen der Workshop "Broken Comment Culture: Let's fix it"von ihr und Ingrid Brodnig waren klasse. Spannend war auch, wie kontrastreich dazu aber trotzdem erhellend, die Veranstaltung über das Heiseforum war. An zweiter Stelle standen für mich die Vorträge zum Thema Sprache: Es war klasse Anatol Stefanowitschs "Sprachpolizeiliche Ermittlungen live zu erleben und Wibke Ladwig hatte mit Abstand das schönste Kleid zum tollen Vortrag "Ein blindes Huhn ist kein Ponnyhof - mit Schabernack auf Wortschatzsuche".


Klasse fand ich auch den Talk "How to buy a blogger" mit dem geschätzten Haltungsturner auf dem Podium, der allerdings auch charmanten und berechtigten Gegenwind von Frau Vorspeisenplatte (das war die andere Frau mit den schönen Kleidern) ertragen mußte. Ich gebe die Hoffnung aber dennoch nicht auf, dass Zusammenarbeit zwischen Unternehmerin und BloggerInnen respektvoll und gewinnbringend möglich ist. Dass ich Laurie Penny verpasst habe, ärgert mich, auch wenn ich den Vortrag online noch mal sehen kann, leider ist das nicht das gleiche! Das war einfach schlechte Planung meinerseits. Mist! Dem Personenkult bin ich nachgegangen, konnte aber nur schwer folgen. Viele Bekannte habe ich erfreut wieder getroffen und neue Menschen kennengelernt. Das Klima auf der re:publica war durchgehend freundlich und offen, also blieb ich bis zum Schluß und war zugegebenermaßen gerührt darüber, wie am Ende zu Hunderten gemeinsam gesungen wurde.

Ein besonderer Highlight meines Berlin-Besuches war das gemeinsame Essen und Singen mit meinen GastgeberInnen, mit denen eigentlich "No-Sociallizing, nur schlafen" ausgemacht war. Das funktionierte natürlich nicht, mögen wir uns doch zu sehr und gutes Essen, ein bißchen Wein und die Musik, die wir vor fast 20 Jahren zusammen gemacht hatten, waren ein guter Anlass, unsere Zuneigung zu genießen. Mindestens ebenso großes "Hach" löste am Dienstag das kleine Nähnerd-Treffen Hamburg trifft Berlin aus - für mich war das ein bißchen wie Geburtstag feiern, waren doch (viele, wenn auch nicht leider alle) meine Lieblingsnähfreundinnen um mich versammelt, als hätte ich sie eingeladen. Frau KittyKoma habe ich auch in Berlin kennengelernt. Super Frau - wunderte mich aber nicht, habe ich doch ein ganz gutes Gespür dafür, wen es lohnt, aus dem Internet zu treffen. Wir entwickelten gemeinsam einen spannen Gedanken, über den ich in den nächsten Tagen etwas schreiben werde.




Als Frau STOKX am letzten Tag noch sagten "Darling, your Armloch ist super" war ich auf mich und meinen Schnittkurs bombig stolz. Da fiel es mir sehr leicht, ihr die 2m des nochmals ergatterten Ming-Vasen-Stoff für eine Bluse zum Abschied zu schenken - es ist doch wunderbar, mit Freundinnen skurrilen Geschmack zu teilen.

Hach, es war wie immer anstrengend, aber auch wunderschön in Berlin! Ich bin angefüllt mit guten Gedanken, schönen Erinnerungen und inspirierenden Nähplänen.


Mythos Chanel - eine Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg

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Hier ist es ruhig im Blog, jaja, ich weiß. Es kommen bestimmt auch wieder andere Zeiten, aber derweil ist das Leben oft schneller als das Bloggen. Die Zeit rinnt mir durch die Finger, Urlaub war schön, machte aber eigentlich noch viel mehr Arbeit. Langsam, ganz langsam kommt wieder Alltag auf. Glücklicherweise habe ich im fast allerletzten Moment gestern noch daran gedacht, dass die Chanel-Ausstellung in Hamburg am 18.5. zu Ende geht!

Den Bericht von mema über die Ausstellung habe ich sehr gerne gelesen und hatte es mir fest vorgenommen, auch dort hin zu gehen. Statt Mittagessen habe ich mir dieses Vergnügen dann gestern gegönnt und twitterte:



Die Ausstellung begann mit einem Lebenslauf. In groben Zügen war mir das bekannt, hatte ich doch schon das eine oder andere über Frau Chanel gelesen und einen Film gesehen. Dann kam ein Raum mit Original Kleidungsstücken, Schmuck, der mich weniger interessierte, einem Hinweis auf die Verbindung zu Marlene Dietrich und Jackie Kennedy und einem Film, der eine ältere Dame zeigte, die beklagte, dass die Welt nicht mehr so stilvoll ist, wie früher. Ja, das ist wohl das Recht älterer Damen!

Die Kleidungsstücke versuchte ich möglichst genau zu betrachten, ob sie mir gefielen oder nicht. Ich kann nicht wirklich von mir sagen, dass ich ein großer Fan von Chanel wäre, aber mich reizte, was ich an Originellem oder guter Verarbeitung entdecken konnte. Netterweise war es bei einigen Kleidungsstücken möglich, sie von hinten anzuschauen oder die Rückseite im Spiegel zu betrachten.

Die Oberarm-Naht und die Ärmelschlitze begeisterten mich sehr. Das war ja eines der bisherigen Ergebnisse meines Schnittkonstruktionsunterrichtes, das mir gut sitzende Ärmel bescherte, in denen ich mich bewegen kann. Ha, Frau Chanel hat sich also auch für Oberarm-Nähte entschieden! Die meisten Kleidungsstücke haben auch eine Naht in der hinteren Mitte. Das ist die Lieblingsnaht von Frau STOKX, das sich durch diese das Kleidungsstück einfach auf Figur anpassen lässt, ohne umständlich Abnäher einzufügen. Von einem Ausstellungsmacher erfuhr ich, dass Blusen oft ohne Ärmel unter den Jackets getragen wurden. Das machte die Outfits alltagstauglicher. Damit es trotzdem angezogen aussieht, verwendete Chanel sehr oft den Blusenstoff auch als Futter oder fügte kleine Details am Jackett am Ärmel oder an der Einfassung, aus dem Blusenstoff an. Coole Idee. Da aber niemand eine Bluse aus Futterstoff tragen will, sollte ich doch vielleicht irgendwann besser nähen lernen und Seide in Erwägung ziehen. Wie luxuriös ist das, ein Jackenfutter aus Seide zu haben und eine dazu passende Bluse! Bequemlichkeit und Alltagstauglichkeit schienen sowieso ein wichtiges Kriterium für Chanels Design zu sein. Die meisten Röcke hatten eine Bewegungsfalte. Interessant fand ich auch die Idee, ein Jackett aus sehr leichtem Stoff, an der Unterkante innen mit einer Kette zu beschweren.

Die Chanel-inspirierten Jacken und "kleine Schwarze" interessierten mich weniger. Das liegt vielleicht daran, dass das Thema immer noch lebt und ich das Gefühl hatte, das so etwas immer wieder zu sehen ist. Auch der Raum über Lagerfeld, als Chanel-Nachfolger, interessierte mich nur mäßig. Da ging ich doch lieber noch durch die Ausstellung von Fotos "Neue Frauen", die mir sehr gut gefallen hat, und die kleine Mode-Ausstellung Inside-Out.


Es wäre unheimlich toll gewesen, die Ausstellung mit Frau Nahtzugabe oder Mema oder anderen #Nähnerds gemeinsam anzuschauen. Zusammen hätten wir bestimmt noch viel mehr entdeckt. Als ich zweimal durch die Räume gegangen bin, hatte ich dann doch genug, obwohl ich bestimmt nicht alles gesehen und ordentlich gewürdigt hatte.

Zur Chanel-Ausstellung gibt es einen Blog "Stilbrise", in dem ich bei Gelegenheit noch mal schmökern will. Dort werden unter anderem Bilder von AusstellungsbesucherInnen in gelungenen Outfits gezeigt. Die Fotos sind toll und wurden zum Teil auch dort ausgestellt. Überhaupt war es sehr sehr angenehm, dass ich das Gefühl hatte, dass sich die meisten Ausstellungsbesucherinnen besonders schick gemacht hatten (die sie begleitenden Männer eher weniger), um die Ausstellung zu besuchen.

Es ist wahnsinnig schade, dass der Katalog schon ausverkauft ist. Den hätte ich wirklich gerne noch mal in Ruhe betrachtet und gelesen. Sollte eine meiner Leserinnen diesen besitzen und mir verkaufen oder leihen möchte, würde ich mich sehr darüber freuen!

Häkel-Entscheidungen

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Ich habe Probleme! Im Zuge meiner Wunschliste für den Drops-Sale, mußte ich mich natürlich fragen, welche Projekte ich als nächstes angehen will. Luxusprobleme der feinsten Art.


Häkeldecke, Stand: Oktober, jetzt ist sie noch um sechs Blumen breiter

Zur Zeit häkele ich lieber, als dass ich stricke, weil mir beim Stricken oft die Schultern und die Hände schmerzen. Allerdings hat Stricken den Vorteil, dass ich mich besser auf das Fernsehprogramm konzentrieren kann. Als Fußballmuddi beim Training zweimal die Woche zu sitzen, fällt aber mit Häkeln wesentlich leichter. Meine Sofadecke ist fast fertig, es fehlen nur noch ein paar halbe Hexagone und in Betrieb ist sie schon länger, da brauche ich ein neues Häkelprojekt. Idealerweise eines, bei dem ich wieder Stücke unterwegs häkeln kann und diese dann zuhause zusammen füge. Leider finde ich Granny Squares wenig hübsch.

Zum einen liebäugele ich mit der Jacke von Frau Knopf (ich glaube, da muß ich Frau Knopf noch mal anflirten, um Genaueres zu erfahren), zum anderen machte ich bezüglich Anleitungen für Tücher schlau. Es gibt im Vergleich zu Stricktüchern, eher wenige Anleitungen. Vielleicht liegt das daran, dass Häkeltücher gleich so etwas omahaftes an sich haben?



Da ich an vielen Orten las, dass das Alpaka-Silk von Drops leiert und pillt, habe ich eine halbfertig gestrickte Jacke daraus wieder aufgetrennt. Richtig glücklich war ich damit ohnehin nicht, denn es ist ein Cremeton und nicht richtig weiß - ich brauche eine weiße Strickjacke! Aus dem ausgeribbelten Garn habe ich nun zwei Proben gehäkelt. Zum einen ein Tuch, das in Facebook-Kreisen "das Virustuch" genannt wird. Nun ja, es ist nicht schlecht, aber es sieht schon "sehr gehäkelt" aus. Ich bin nicht sicher, ob ich es mag, obwohl das Muster sehr einfach und gratis verfügbar ist.




Da ich die Blümchendecke sehr gerne gehäkelt habe, fiel mir noch mal der Blümchenschal bei rosape ein. Diese Blümchen hatte ich auch schon mal in lila Seide gehäkelt. Leider ist es mir damals nicht gelungen, sie zu einem Schal zusammen zu setzen, so dass noch unzählige lila Blümchen in meiner Wollkiste rumfliegen. Irgendwie war das lila dann doch nix und mir ist auch unklar, wo und wie ich die Blümchen zusammen füge. Trotzdem werde ich es jetzt noch mal in cremeweiß versuchen. Ich finde, das sieht sehr hübsch aus und ein bißchen mehr nach FrauCrafteln als das Virustuch.


Rosa, du liest doch hier mit: häkelt oder nähst du die Blumen zusammen? An zwei Blütenblättern? Den Anfangsfaden verhäkele ich - gibt es noch Tricks für das Fadenende?




Schnittkonstruktionsunterricht 11 und 12: der Jackettgrundschnitt istvermutlich fertig

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An der Überschrift erkennt ihr schon, dass ich aus dem Takt bin. Die letzte Stunde vor Ostern liegt nicht nur lange zurück, sondern bekam auch keinen Bericht spendiert. Ich krame noch mal in meinem Gedächtnis, was es von dieser zu berichten gibt.

Beim 11. Treffen konstruierten wir den Zwei-Naht-Ärmel in Originalgröße und das Revers in 1:4. Der Ärmel war vergleichsweise einfach, unterschied er sich doch nicht so sehr von dem normalen Ärmel und dem Ärmel mit Oberarm-Naht. Auch hier mußte natürlich die Mehrweite, die ich am Oberarm brauche (alles Muckis, haha) so eingefügt werden, ohne dass der Ärmel zu viel Einhalteweite bekommt. Das ist aber dank der Ärmelnaht recht einfach, die an dieser Stelle einfach eine Beule bekommt. Die Konstruktion des Revers fand ich eher unübersichtlich. Das lag aber auch daran, dass ich müde und unkonzentriert war.

Als ich nach drei Wochen Urlaub und Konferenz überlegte, was ich eigentlich für Hausaufgaben hätte, mußte ich mich ganz schön anstrengen, mich noch zu erinnern. Das ich das Revers hätte in groß Zeichnen sollen, hatte ich glatt verdrängt. Auf den letzten Drücker nähte ich am Abend vor dem nächsten Unterricht noch das Probemodell aus dem billigen Jeans und war stolz wie Bolle darauf, dass mir das Ärmel einsetzen so gut von der Hand ging.

Zu Beginn des 12. Unterrichts erzählte ich meiner Lehrerin erstmal von meiner Beobachtung auf der Chanel-Ausstellung, dass die Chanel-Jacken fast alle Oberarm-Nähte habe. Das freute sie natürlich ebenso, wie das Kompliment von Frau STOKX bezüglich des Armloches.

Am Probemodell aus Jeans gab es hinten nichts auszusetzen, das saß, dank unserer Änderungen 1a. Vorne hingegen, war das Probemodel erstaunlich kastig. Eigentlich sah es ganz ok aus, aber der Kontrast, zu dem figurbetonten Rücktenteil war schon krass. Leider habe ich versgessen, Fotos zu machen! Wieder einmal sah es so aus, als wäre die einfache Lösung eine durchgehende Teilungsnaht, um das Vorderteil optimal auf Figur anzupassen. Wir versuchten aber noch einmal etwas anderes: Es war deutlich, dass das Oberteil rund um die Brust irgendwie zu weit war und das sogar ca. 2 cm. Da es aber oberhalb der Brust und auf Hüfthöhe sehr gut saß, ging es darum, eben nur im mittleren Bereich Weite wegzunehmen. Wir schnitten das Vorderteil also senkrecht auf und setzten es neu zusammen. Ich bin gespannt!

Der Ärmel war einigermaßen ok. Wahrscheinlich würden alle Laien sagen, dass er sehr gut ist: ich hatte genügend Bewegungsfreiheit zum Autofahren und könnte mich auch problemlos im Bus an der Stange festhalten. Aber ganz oben an der Armkugel, da sah er irgendwie flach und komisch aus - aber nur, wenn man sehr kritisch hinschaut. Da wir aber einen schönen Grundschnitt haben wollen, haben wir uns dieses Problem angenommen und die Armkugel etwas erhöht und noch etwas verbreitert - alle Änderungen mit dem Ziel nicht signifikant mehr Einhaltweite zu erhalten, denn dass ich den Ärmel so gut einsetzen konnte, lag nicht zuletzt daran, dass wir bei der Konstruktion nur 1 cm Einhaltweite gelassen hatten. Nach dem Gebastelt sind es jetzt 2 cm - das dürfte auch noch zu schaffen sein.

Anschließend konstruierten wir noch das Revers in groß. Ich muß zugeben, dass das zum Großteil von meiner Lehrerin gemacht wurde, weil ich schon wieder k.o. und unkonzentriert war. Ich muß das auf jeden Fall noch mal zuhause in klein (1:4) machen, damit ich besser weiß, wie es geht.

Den billigen Jeans, den ich das letzte Mal als Probemodell vernäht habe, kann ich nicht als tragbares Probejäckchen nutzen. Er ist bretthart, riecht trotz Waschen komisch und ist total unsympatisch. Nun gut, es waren auch nur 3 Euro Investition, bei 1,50 Euro/m kann man nicht meckern. Trotzdem habe ich mir nun in den Kopf gesetzt, mir ein ordentliches Jeans-Jackett zu nähen und werde diesbezüglich noch mal nach Stoff schauen. Da wir am Grundschnitt nur noch kleinere Details geändert hatten, kann ich nun auch ein paar Mark mehr für den Stoff ausgeben, denn tragbar wird das nächste Probemodell sicher. Dieses Mal werde ich dann auch die Abnäher verlegen und ein Schößchen dran bauen. Hach, eine Jeans-Jacke-in-schick wollte ich immer schon mal haben!

MMM - weil's wichtig ist

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mit Petticoat

Heute wird es richtig warm, da ist klar, dass ich ein bißchen gemogelt habe. Mein Foto ist vom Montag Nachmittag, da war es noch etwas kühler. Ich mache trotzdem beim Me Made Mittwoch mit, weil es wichtig ist - wie Frau Nahtzugabe so treffend formulierte. Auch wenn ich manchmal MMMmüde bin, mag ich doch unseren gemeinsamen Mittwoch und wenn ich ihn mag, dann muß ich auch etwas dafür tun. Also gibts heute ein Kleid vom Montag, ein wenig zerknittert nach Autfahren und so -  wie im echten Leben.

Den Schnitt für das heutige Kleid kennt ihr. Es ist ein Frau-Kirsche-Kleid, ein Schnitt aus der Knip Mode September 2011, dessen Potential das liebe Kirschenkind als erste entdeckte, der aber erst dieses Jahr in unsere Kreisen ein wenig in Mode gekommen ist. Ich bin ihm jedenfalls verfallen, ganz entgegen meiner ersten Vermutungen, dass er unvorteilhaft für mich sein könnte, mag ich ihn sehr und werde sicherlich noch das eine oder andere Kleid nach dem Schnitt nähen.

Nachdem ich ihn am Ende des Winters schon mal in wenig dehnbarem dicken Jersey genäht hatte, ist dies nun die erste vollendete Version in Webware. Es gibt noch ein unfertiges, unschön, auf dem Nähkränzchen in Berlin zusammentackertes Blümchenkleid nach diesem Schnitt, das mir aber gar nicht gefällt. Der Blümchenstoff sieht aus der Nähe zwar reizend aus, aber im Ganzen, an mir und als Kleid - nä!

ohne Petticoat


Die graue Webware mit den Punkten kaufte ich in der Annahme, dass es ein guter Stoff für ein Alltagskleid ist: ein eher unspektakuläres Muster und eine dezente Farbe. Nach meiner Erfahrung schone ich nach wie vor die Kleidungsstücke mit den besonders schönen Mustern und trage, trotz meiner Vorliebe für knallige Farben und Muster, im Alltag ganz gerne grau. Im Nachhinein finde ich es für den Alltag fast ein wenig zu elegant - das legt sich aber ganz schnell, wenn ich es einige Zeit an hatte, da es ziemlich stark knittert und überhaupt lässt sich dieser billige Stoff vom Maybachufer nur sehr schlecht bügeln. Aber egal, es soll ja für den Alltag sein und wer sagt, dass es nicht auch im Alltag mal etwas schicker zerknittert zu gehen darf.

Den Schnitt habe ich aus dem Knipschnitt und meinem Grundschnitt zusammengebastelt. Statt der Kräuselung vorne und hinten, habe ich jeweils zwei Kellerfalten gelegt. Außerdem habe ich unter der Brust jeweils zwei Abnäher statt einem (diese könnte ich beim nächsten Kleid noch kürzer nähen). Im Prinzip nutze ich aus dem Knipschnitt nur die Idee mit dem gerundeten Taillenband und die Rockteil, der Rest kommt aus meinem Grundschnitt.

Ich mag das Kleid mit und ohne Petticoat und ja, ich mag es sogar mit Leggins darunter. Und jetzt denke ich darüber nach, wie ich eine Version mit kurzen Ärmelchen aus dem Schnitt zaubere....

mit Leggins


Mehr wunderbare selbstgemachte Outfits an echten Menschen findet ihr wie immer Mittwochs auf dem Me Made Mittwoch Blog; heute mit Melleni als zauberhafte Gastgeberin, auf deren Kleiderschnitt ich auch schon ewig scharf bin. Ist sie nicht hübsch?!

MMM - in Erdbeertönen

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Wir hatten das ja schon letzte Woche, "weils wichtig ist". Ist es immer noch, deswegen bin ich mit ollen Kamellen in neuer Kombination dabei. Die Fotos sehen farblich merkwürdig aus, ich vermute der Gatte hat irgendwas an der Kamera verstellt. Das ich keine Füße habe, liegt nicht an ihm, sondern daran, dass ich die Einstellung nicht kontrollierte. Die hängenden Mundwinkel kommen von Schmerzen im unteren Rücken. Egal, dann ist es eben heute so. Hauptsache dabei.

Als es in den letzten Tagen so warm war, freute ich mich schon auf kühlere Tage, an denen ich diese zufällig entdeckte Kombination mal wieder tragen kann. Als ich Anfang Mai zur re:publica in Berlin war, gingen mir am Ende der Reise die saubern T-Shirts aus, so dass ich - in Gedanken bei Frau Rieger - das letztes saubere, aber pinke Shirt zum rotem Lieblings-Rock kombinierte. Am Anfang war mir damit etwas komisch, aber nachdem ich wiederholt Komplimente bekam, wurde ich sicherer.  Leider sieht man genau das "schön zusammen passen" auf den Fotos nicht" - Mist!



Aber auch der Versuch, alles auszuziehen und noch mal mit dem iPad zu fotografieren, brachte nur wenig. Ihr müsst es euch also einfach vorstellen.

Rock: Tellerock "halber Teller"
Schnitt: selbstgemacht
Stoff: Baumwoll/Plastik/Elasthan-Gemisch vom Fabrikverkauf

Den Gürtel habe ich auch selbstgenäht. Die Zutaten dafür fand ich letztes Jahr im Nähkontor in Berlin und kaufte gleich mehrere Gummibänder und antike Plastikschnallen in unterschiedlichen Farben, um spontan auch mal Freundinnen beglücken zu können.




Da es vorhin 11 Grad hatte und das Radio auch nur Hoffnung auf 13 Grad machte, trage ich darüber den ollen Jeansmantel, den ich eigentlich gar nicht so mag, für den ich aber auch immer Komplimente bekomme und der im Gegensatz zum Rock im Auto nicht knittert. Wahrscheinlich finden die Leute die Stickerei auf der Tasche und die Ziernähte faszinierend (Gähn!) - die Details könnt ihr sehen, wenn ihr hier schaut.

Untendrunter, euch kann ich es ja verraten, wir sind ja quasi unter uns, trage ich Bermesenzer. Unter dem weiten, ungefüttertem Rock ist es etwas frisch, aber Strumpfhosen sind bis mindestens Oktober verbannt, farblich passende Leggins nicht vorrätig. Aber mit Bermesenzer und Mantel war es auch zu Fuß im stürmischen Hamburg ok.

Jeansmantel: genäht im März 2011
Schnitt: Johanna von Farbenmix
Stoff: lila Jeans von Mahler Stoffe

Ganz in neu und in sonnig und in wunderschön zeigt uns heute Frau Kirsche ihr neues Kleid auf dem Me-Made-Mittwoch Blog. Das motiviert mich sehr, mich meinem schon länger brach liegendem Projekt Butterick 6018 mit meinem Grundschnitt zu verwursteln.

Mehr wunderbare selbstgemachte Outfits an echten Menschen findet ihr wie immer Mittwochs auf dem Me Made Mittwoch Blog.

Untendrunter-Sew-Along: Finale

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Heute ist nicht nur das Finale der Herzen des Frühlingsjäckchen Knit Alongs, Stoffwechsel, sondern auch noch das Finale des Untendrunter Sew Alongs. Ich habe eigentlich noch gar nichts und sowieso fast alle Treffen geschwänzt. Das Thema ist toll, aber so fremd und so Neuland für mich, dass ich eigentlich eher passiv dabei war, die Erkenntnisse abwarten will/wollte und dann mit Monaten Abstand hinterherhinke. Aber jetzt ist Finale.

Ein bißchen was gemacht habe ich schon. Ich habe ein Teil für die Tonne genäht: ein Petticoat aus Baumwolle-Voile. Ist ja auch eine wichtige Erkenntnis, dass etwas nicht funktioniert, dann müssen andere den Fehler nicht noch mal wiederholen. Also, der Baumwoll-Unterrock funktioniert aus zwei Gründen nicht: 1. ist die Stoffoberfläche nicht glatt und 2. muß der Unterrock schwerer sein als der Oberrock, wenn das trotz nicht ganz glatter Oberfläche eventuell funktionieren soll. Punkt 2 haben mir im Nachhinein zwei erfahrene Näherinnen und Stoffverkäuferinnen erklärt. Aha. Schade, dass das nicht vorher war. Der Voile war aber vom Restetisch und in sofern war das Experiment wenigstens nicht teuer. Aber enttäuscht bin ich trotzdem, denn ich hatte mir das Gefühl des weichen, leichten Petticoats auf den Beinen so schön vorgestellt.



Da ich immer noch den unfertigen Tellerrock aus dem wunderschönen Blumenstoff hier herumliegen habe, der auf eine Untendrunter-Lösung wartet, habe ich gestern noch mal mit einer Stoffverkäuferin gefachsimpelt. Schließlich fiel das Codewort Noa Noa und sie zog einen weichen Tüll aus dem Regal. Dazu kaufte ich noch Charmeuse und probiere den stufigen Unterrock noch einmal. Über Ergebnisse werde ich berichten. Wenn das funktioniert, dann wäre das natürlich toll, denn dann könnte ich diesen Unterrock noch in einigen der 15 weiteren Farben nähen, die Stoff und Stil zu bieten hat. Ich hätte ihn nicht gegriffen, aber je länger ich darüber nachdenke: er fühlt sich echt gut an. Im Gegensatz zu dem Brauttüll hat er kleinere Löcher und ist definitiv weicher. Ich werde ein wenig experimentieren, ob er mir nicht zu weich ist, aber dann kann ich ja noch ne Lage Brauttüll ergänzen.



Die Brauttüll-Doppel-Halber-Teller-Unterrock-Lösung von Catherine probiere ich aber auf jeden Fall auch. So gerne, wie ich meinen Petticoat mag, er passt nun mal nicht in jede Situation und zu jedem Wetter. Ich möchte unbedingt noch eine mittel-bauschige Lösung und etwas, was auch an wärmeren Tagen funktioniert.

Ein Unterkleid will ich auf jeden Fall auch noch, aber das eilt gerade nicht so sehr. Bevor ich das Projekt angehe, mache ich mich noch mal bei Euren Erfahrungsberichten schlau.

Ganz herzlichen Dank an Catherine für den Sew Along, für Initiative, Organisation und selbstlosen Einsatz.  Ich finde diese Ideen-, Erkenntnis- und Einkaufsquellen-Sammlung wirklich toll und werde ganz bestimmt noch weiter daran machen. Hoffentlich!

Aktion #Stoffwechsel - der Stoff ist da!

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Hach, war das aufregend, als "CHERMES" klingelte und ich ahnte, dass das das #Stoffwechsel-Paket sein könnte! Als ich das Masking-Tape sah, war es klar, dass es von einer Frau ist, könnte also sein, kurzer Blick auf den Absender, aha, das kommt mir bekannt vor, ich habe eine Hypothese. Aber wir sollen ja nicht raten, wer die Absenderin ist, es geht ja um den Stoff! Meine Güte, war das Paket fest zugeklebt!

Erstmal Erstaunen meinerseits als ich den Stoff sah. Hatte mein Vater nicht mal so ein Hemd? Vor 25 Jahren gekauft und immer noch abgeliebt im Sommer getragen. Floral, Pflanzen, keine Blumen. Pflanzen, eigentlich gar nicht mein Beuteschema. Der Blümchenmonat wirkt noch nach. Aber es sind ja keine Pflanzen und es ist auch nicht Hawai. Es sind vor allen Dingen schöne Farben. Das dominierende Blau gefällt mir, das ist fast türkis und geht auch mit petrolfarbenen Accessoires. Bingo!



Ich legte den Stoff erstmal zur Seite, wir würden ja noch Zeit haben, uns in Ruhe kennenzulernen. Das ist doch klar, dass wir uns noch ein wenig fremd sind - das geht mir mit einem fremden Kind auch so. Das Paket war so toll, ein langer, langer Brief mit Zeichnungen, eine Ideensammlung-vor-dem-Kauf und eine Ideen-Sammlung-nach-dem-Kauf. Wow, ich war so beeindruckt, dass ich auch noch einen Brief meinem Paket hinterher schickte. Auch wenn das natürlich die Kreativität lenkt, ist es doch super spannend zu verraten, was hinter dem Stoffkauf gedacht wurde - ich dachte, wir machen das dann online. Aber es war so nett, dass Gesamtpaket mit Schnitt und Brief und Ideen auszupacken, dass ich einen Brief hinterherschickte, auf die Gefahr hin, als Stoffwechsel-Partnerin enttarnt zu werden.




Natürlich habe ich wieder geraten: Aha, die Dame geht sehr wissenschaftlich vor: gründliche Einkaufsvorbereitungen und im Nachhinein Skizzen. Sie behauptet, sie könne nicht malen. Pfft, das stimmt ja wohl nicht! Ich glaub, ich weiß, wer es ist! Sind wir am Ende ein Paar und es ist diejenige, der ich meinen Stoff schickte? Ich vermute das doch sehr.




Nachdem ich die Vorschläge auführlich 3x studiert hatte (Blusenideen, aber genügend Stoff für einen Teller oder ein Kleid), nahm ich den Stoff, ging ins Schlafzimmer und drapierte ihn an mir vor dem Spiegel. Ooch, gar nicht so schlecht. Den hätte ich nie gekauft, aber er passt zu mir! Zu meiner Mutter auch, dachte ich, und schob kichernd den Gedanken zur Seite. Spannend, war das Paket eigentlich für meine Eltern? Oder bin ich ihnen ähnlich genug, dass es ein Stoff für mich ist und ich es nur nicht erkannt hätte, wenn ich ihn auf dem Ballen sah. Stoffwechsel ist Selbsterfahrung inklusive.

Burde würde bestimmt mit Safari-Motto ein Hemdblusenkleid draus nähen. Mit Taschen auf der Brust. Na, ich bin ja nicht Burda und Taschen auf der Brust währen dann ja doch etwas zu viel des Guten. Ob ich von der Dschungel-Assoziation loskomme? Irgendwie ist mir das zu einfach: Pflanzen = Dschnungel. Wie könnte ich diese Assoziation ironisch brechen? Bin gespannt, was mir einfallen wird. Ich bin noch etwas ratlos.

Der Stoff sagte sehr bestimmt, dass er ein Kleid werden will (ist ja auch genügend Stoff da) und flüsterte dezent "mit Wasserfallkragen". Grundgüte, wie ein Wasserfallkragen konstruiert wird, das weiß ich doch noch gar nicht! Da muß ich wohl meine Lehrerin fragen. Ansonsten will er entweder sehr schlicht verarbeitet werden, damit das Muster nicht erschlägt - also keine Puffärmel, keine Kräusel oder gedöns - höchstens rote Paspeln würde er akzeptieren, sagte er. Aber allerhöchstens! Aha, interessant. Keine blauen? Nein rote! Nun gut, wenn der Stoff das so will. Aber in diesem rot habe ich gar keine Paspeln. Na, dann kauf welche, schimpfte er. So ein eigenwilliges Ding, dieser Stoff, da müssen wir noch mal reden.




Bis dahin drapiere ich ihn mir noch ein paar Mal über die Schulter und setze mich mit ihm in die Selbsterfahrungsgruppe, um mal drüber zu reden. Wir werden uns schon einig werden, da bin ich mir sicher! Und wenn wir uns über Kleiderschnitte nicht einigen können, der Stoff und ich, dann wird es ein 3/4-Teller. Denn der steht sowieso noch auf dem Näh-Plan und kann eigentlich gar nicht falsch sein. Sollte ich also, am Ende der Aktion in Entscheidungsschwierigkeiten und Zeitnot sein, ist der 3/4-Teller die schnelle Nofall-Lösung. Das bald noch zu nähende rote Jackett wird genauso gut dazu passen, wie das schon bald fertige Jeans-Jackett.

Die Fotos mit dem drapierten Stoff finde ich auf jeden Fall schon mal eine tolle Sache. Das mache ich ab jetzt öfters, denn wie ein Stoff von Ferne, als Gesamtding aussieht, entscheidet bei mir ganz oft darüber, ob ich das Teil mögen werde oder nicht. Ich bin immer wieder überrascht, wie unterschiedlich Muster aus der Nähe und der Ferne wirken.

Aber am allerwichtigsten: Stoffwechsel ist eine tolle Aktion. Danke dafür Frau Siebenhundertsachen! Irgendwie bin ich sogar noch gespannter, was die von mir beschenkte Partnerin aus dem Stoff, den ich für sie aussuchte machen wird. Und alle anderen Stoffwechslerinnen! Hach, ist das aufregend!

MMM - rosige Zeiten

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Eine Zeitlang dachte ich, es wäre doch arg optimistisch gedacht, ein Geburtstagskleid, für Anfang Juni, ohne Ärmel zu nähen. Aber ich wollte den Frau-Kirsche-Kleid-Schnitt (Knip Mode September 2011), den ich so und so schon mal vernäht habe,  so gerne mal ohne Ärmel probieren. Als sich dieser Blumenstoff dann auch noch strikt weigerte, ein Probe-3/4-Tellerrock zu werden - schau her, ich bin doch sooo schön! - tat ich einfach, wonach mir war und nähte ein schnelles Kleid, nach bewährtem Schnitt. Und wie gut das war, denn als ich vorgestern die Freundinnen zu Kaffee und Kuchen lud, war es verdammt warm und ich sehr glücklich mit meinem neuen Kleid.



Der Stoff hatte Recht: es ist in der Tat ein Kleiderstoff! Phasenweise dachte ich, ich hätte das allerschönste Kleid bisher genäht. Beim Tragen, aber vor allen Dingen beim Sitzen zeigt sich allerdings, ob ein Kleidungsstück wirklich funktioniert. Im Sitzen stand der vordere Ausschnitt komisch ab und beim längeren Tragen störten mich das etwas zu enge Armloch. Ich vermute, beides resultiert daraus, dass ich den Ausschnitt zu weit geschnitten hatte und anschließend in der hinteren Mitte ordentlich Stoff weggenommen habe, damit die Träger einigermaßen auf den BH-Träger zu liegen kommen. Ich denke, ich werde die Armlöcher noch mal größer schneiden und neu mit Schrägband einfassen. Das Problem am vorderen Ausschnitt sehe wohl nur ich und bleibt so.

Schnitt: Knip Mode als Inspiration - Passform vom Grundschnitt. Halsausschnitt vergrößert.
Stoff: Baumwoll-Webware vom Maybachufer

Bisher hatte ich noch kein Kleid für heiße Tage aus Webware und ich muß sagen: ich bin entzückt. Jersey ist zwar toll und noch angenehmer zu tragen, aber ich fühle mich herrlich angezogen mit dem Kleid - auch ohne Petticoat. Ich glaube, ich werde das noch mal nähen, aber dann mit kleinen Flügelärmelchen.



Mehr wunderbare selbstgemachte Kleidung an echten Menschen findet ihr wie immer auf dem Me Made Mittwoch Blog; heute mit als der ganz wunderbar gekleideten Gastgeberin Julia im Cross-over-Dirndl! Wenn ich das sehe, dann bekomme ich irre Lust auf unseren Dirndl Sew Along, bei dem ich unbedingt teilnehmen will. In Hamburg wird das Tragen eines Dirndls zwar Irritationen auslösen, aber ich bin fest entschlossen, etwas Tragbares zu nähen, das irgendwie mit Dirndl zu tun hat, denn so ein Schnitt wird mir vermutlich famos stehen.

Article 3

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Krass! Ich habs wirklich getan! Ich habe Badeanzugmaterial bestellt und nähe einen rosaroten Bombshell. Ich hätte das am allerwenigsten von mir gedacht, das könnt ihr mir glauben!

Wie es dazu kam

Letztes Jahr war ich schon fasziniert von der Idee, einen Bombshell zu nähen und beobachtete gespannt den Bombshell Sew Along bei Katharina. Dieses Jahr bin ich irgendwie bei dem Stadium angekommen, eigentlich nicht noch 1000 mehr neue Kleider zu brauchen, also fand ich die Idee, einen Badeanzug, in dem ich wohl fühle zu nähen, eigentlich ganz bezaubernd. Manche Kleider trägt frau doch auch nur hin und wieder! Als Lotti zu dem Sew Along auf twitter überredet wurde, zögerte ich noch ein paar Tage. Ich fand es super schwer, mich durchzuringen, die Größe des Schnittmusters zu überprüfen, mich zum Vergrößern zu entscheiden und die zwei Online-Shops die im Gespräch waren, trugen in ihrer mangelnden Übersichtlichkeit auch nicht wirklich dazu bei, mir Mut zu machen.

Heute kamen allerdings drei Dinge zusammen, die mich doch dazu bewogen, mein Glück zu wagen: 1. Über den Me Made Mittwoch, genauer gesagt von Milan vom Blog Nähkollektiv erfuhr ich von der Charity Aktion Perfect Parcel. Dort werden Indie-Schnittmusterdesigner und Kinder unterstützt, in dem frau ein Schnittmusterpaket kauft - aber den Preis dafür und die Aufteilung, wer wie viel Geld anteilig bekommt, selbst auswählt. Diese Aktion finde ich super! Auch wenn mir nicht alle Schnittmuster in dem Paket gefielen, der Bombshell war dabei, also legte ich noch etwas drauf und orderte. 2. war ein Geburtstagsgeldgeschenk. Ich wurde reich beschenkt, letzte Woche und mir fiel eigentlich partout nichts ein, was ich unbedingt "brauche". Als ich aber dann über "Perfect Pattern Parcel" nachdachte, fiel mir dieses Geld ein und ich finde, in einem rosaroten Bombshell und etwas Unterstützung für Kinder und Indie-Designer ist das Geld gut angelegt. Ein Anruf bei sewy.de und ausgezeichnete telefonische Beratung, haben mich dann vollends überzeugt. Ich schwankte noch zwischen braun-getupft und rot, entschied mich dann aber für rosarot nach dem Motto "wenn schon, denn schon", denn dunkle Badeanzüge bzw. einen braunen Tankini trage ich schon mein Leben lang. Hach, ist das aufregend! Danke Lotti, dass du den Sew Along machst!

Ich Expertin hatte übrigens noch vergessen, Badeanzug-Futter zu bestellen! Ein Anruf bei sewy.de und das Paket wurde gesucht, noch mal geöffnet und Futter dazu gelegt. Super netter Service!

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Die Perfect Pattern Parcel Aktion läuft übrigens nur noch bis übermorgen!
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Mehr verrückte, nähnerdige Badenixen findet ihr bei Lotti, die den Sew Along hostet.



Mein PDF-Schnittmuster ist schon zusammengeklebt und wartet drauf, größenmäßig bearbeitet zu werden. Außerdem besitzt ich irgendwo noch ein Stück grottenhässlichen grünen Gymnastikstoff, aus dem ich ein Probeteil nähen will. Der rosarote Stoff ist bestellt und bezahlt und bestimmt schon auf dem Weg zu mir. Das ist der Zeitplan für den Sew Along:

Sonntag  08.06.2014

Linksammlung: Welcher Stoff? Welcher Schnitt? Wo kann ich am besten bestellen? Welche Empfehlungen gibt es bereits? Was brauche ich eigentlich alles? Ich habe schon erste Ideen und könnte mir folgendes Modell/Stoff/Zubehör vorstellen. Ich habe bereits Material Zuhause und lasse mich noch inspirieren. Ich habe folgende Schnitte bereits zur Verfügung und kann mich nicht entscheiden. Was meinst ihr, welches Modell besser zu mir passt? usw.

Dann haben wir über eine Woche Zeit uns zu entscheiden und zu bestellen (und heimlich schonmal anzufangen oder gar fertig zu nähen. kicher)

Sonntag 22.06.2014

Ich hab jetzt alles da und könnte anfangen. Puh, das ist ja flutschig. Gibt es schon irgendwelche Tipps zur Verabeitung? Welche Größe soll ich wohl wählen? Ich habe schon angefangen und bereits folgende Erfahrung mit dem Schnitt/Stoff gemacht. Brauche ich spezielle Nadeln/Garn? Ich steige jetzt noch schnell ein. usw. 

Sonntag 29.06.2014 

Fertig! So sieht mein Badeanzug/Bikini/Shorts aus und ich bin zufrieden/unzufrieden und zwar aus folgendem Grund. Würde ich das Modell erneut nähen? Würde ich den verwendeten Stoff erneut kaufen. Guck mal, ich bin eine Angeberin und habe mir gleich 2 Badeanzüge und dazu noch ein Kleid und eine Strandtasche genäht. usw.







Geständnisse

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Es gibt was zu beichten. Ich bin zwar nicht katholisch, aber praktisch wäre es schon, wenn anschließend wieder alles gut ist :-) Ich stricke zur Buße auch ne Runde oder zwei.

Das weiße Ding ist mein WM-Jäckchen. Ich weiß, ich weiß, eigentlich hat die Fußball Weltmeisterschaf noch gar nicht richtig begonnen. Gefühlt hat sie das aber, denn schließlich werden wir allen Orten mit Produkten konfrontiert, die eigentlich gar nichts mit Fußball zu tun haben, aber trotzdem verschwarzrotgoldet sind oder mit Fußballern verziert. Von den unzähligen Fähnchen ganz zu schweigen. Jedenfalls bekommen meine Projekte ja gerne mal einen Namen und da ich Fußball fürchterlich langweilig finde, brauche ich eben ein Ablenkungsprojekt - schließlich bin ich mit jemand der Fußball schaut verheiratet und wir haben eben nur ein Wohnzimmer. Sollte es also abends zu kühl sein, um den Balkon zu genießen, bin ich dazu verdammt, den Fußballausnahmezustand zu ertragen. Dazu braucht es verständlicherweise ein Strickzeug und da ich praktischerweise immer in Anschluß an den Lanade-Sale Geburtstag habe, bin ich auch gut mit Wollvorräten versorgt. Schaut mal, wie hübsch ich sie vakuumisiert habe.



Ihr wartet auf die Geständnisse? Nun, das war schon eines, denn schließlich bin ich beim Rückenteil schon bei den Armlöchern, obwohl noch gar kein Fußballfernsehterror begonnen hat. Ich mußte einfach den Anfangsschwung nutzen, der sich bei mir gerne bei neuer Wolle einstellt.

Ich habe aber noch ein Geständnis: ich stricke das gleiche Jäckchen wie Frau Nähcafe es als Frühlingsjäckchen gestrickt hat; auch noch in der gleichen Farbe und mit der selben Wolle (Drops Baby Merino). Shame on me! Wie unkreativ! Mein Mann sagt zwar, Plagiat wäre die ehrlichste Form der Anerkennung, aber es war mir immerhin so peinlich, dass ich Frau Nähcafé kontaktierte (die auch noch in der gleichen Stadt wie ich wohnt und unterwegs ist) und um Absolution bat. Glücklicherweise habe ich sie bekommen und darf munter weiter stricken.

Immerhin stricke ich nicht wie sie in einem Teil von oben nach unten, sondern analog zu meinem Frühlingsjäckchen 2012, ganz konservativ, in Einzelteilen. Dann muß ich weniger denken. Das Muster heißt Leafy Lace (und die Anleitung gibt es umsonst hier) und das habe ich aus der Anleitung, ansonsten stricke ich frei Schnauze, so wie ich das auch bei meinem grünen Jäckchen gemacht habe.

Puh, jetzt fühle ich mich besser :-)

Schnittkonstruktionsunterricht 13: Am Jeans-Jackett rumfummeln

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Ich habe schon lange nichts mehr über meinen Schnittkonstruktionsunterricht geschrieben, weil ich keinen Unterricht hatte. Irgendwie passten Leben und Lernen in den letzten Wochen nicht zusammen, aber heute war ich endlich mal wieder bei meiner Lehrerin.

Stand der Dinge war, dass ich den überarbeiteten Jackett-Grundschnitt zum dritten Mal nähen sollte. Jetzt ist es aber so, dass mich Probemodelle etwas nerven. Sie kosten Zeit und Geld und ich finde, beim 3. Probemodell darf durchaus etwas Tragbares herauskommen. Also investierte ich dieses Mal in einen schönen Jeansstoff. Jeans deshalb, weil es eigentlich als nächstes darum geht, aus dem rote Stoff, aus dem ich den Tellerrock nähte, ein Jackett zu nähen und dieser ist einem Jeans schon sehr ähnlich. Jetzt wäre ich natürlich nicht FrauCrafteln, wenn ich nicht wieder eigene Ideen in das Projekt schummeln würde. So ein braves Jackett nach Grundschnitt ist ja dann doch nix für mich, also schummelte ich ein Schößchen dran, rundete die vorderen Ecken stark und das Revers ein bißchen. Als ich es zuhause nähte und anzog, mußte ich einsehen, dass Zusammenbasteln noch lange nicht Design ist und meine Ideen nur begrenzt gut aussahen.

Also ging es in der heutigen Stunde darum, theoretisch zu lernen, wie ich hätte das Schößchen konstruieren können (statt einfach nur den Gertie-Blazer irgendwie zu imitieren) und an dem Jeansmodell und dem Schnitt, den ich dafür gemacht hatte rumzudoktoren, dass etwas Tragbares heraus kommt. Den Entenpopo, den ich hinten erzeugt hatte, durfte ich wieder wegnähen und -schneiden, an den Seiten etwas raus und die Abnäher wurden noch mal nachgearbeitet - immer in Verhandlung, wie ausgestellt es denn nun sein soll und da gingen die Vorlieben von mir und meiner Lehrerin doch ein bisschen auseinander. Anschließend konstruierten wir die Belege und begannen den Kragen zu nähen. Ihr erinnert euch sicherlich an das Dreckskleid letztes Jahr, bei dem mich und anderen der Hemdblusenkragen doch einiges an Nerv kostete. Schnittkurs heißt zwar das, was ich bezahle, aber wer sagt denn, dass ich da nicht auch etwas nähen lernen kann. Ich fand den Vorschlag, so einen Kragen gemeinsam zu nähen, jedenfalls sehr pragmatisch. Ganz fertig sind wir damit nicht geworden, aber das macht nichts, denn als Hausaufgabe darf ich noch Einlage aufs Futter bügeln, den Futterschnitt machen und den einen Ärmel noch mal neu einsetzen. Damit bin ich auch beschäftigt und nächste Woche, nach dem nächsten Termin, ist ein fertiges Jeansjackett dann in greifbarer Nähe.

Ich weiß gar nicht genau, wie ich dann weiter machen möchte. Irgendwie muß ich erst mal eine ganze Menge Probieren und Übung bekommen - und die ganzen Schnittkonstruktionsbücher lesen, die ich zum Geburtstag bekommen habe. Vielleicht mache ich dann erst mal eine Pause, obwohl ich noch ein paar Stunden gut habe. Oder wir widmen uns dem Rockgrundschnitt, das schadet sicherlich auch nichts. Mal schauen. Obwohl mir der Tag heute nicht wirklich viel Freude bereitete, war es doch eine Wohltat, mich zwei Stunden diesen erfreulichen Dingen zu widmen.

Auf Nummer sicher

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Letzte Woche beichte ich bereits, dass mein "WM-Jäckchen" eine fantasielose Kopie der Jacke einer Teilnehmerin des Frühlingsjäckchen Knit Alongs ist. Wie schön, dass ich Absolution bekommen habe, aber eigentlich wollte ich noch über etwas ganz anderes schreiben.

In den letzten Monaten hatte ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich - negativ betrachtet - nur noch "auf Nummer sicher nähe". Ich nähe bevorzugt in Reihen:


  • 3 halbe Tellerröcke
  • 3 Frau Kirsche Kleider
  • 8 Ajaccio-Kleider seit April 2013
  • 2012 3 x Kleid Texel




Und nun das Jäckchen-Plagiat. Mir fällt das immer auf, wenn ich kurz davor bin, Gastgeberin beim Me Made Mittwoch zu sein (nächste Woche bin ich wieder dran) und das Gefühl habe, dort etwas unheimlich spektakuläres zeigen zu müssen. Das stimmt natürlich nicht, beim MMM ist alles erlaubt - auch das Zeigen der 100. Version des selbstgenähte Lieblingsrockes oder genähte Kleidungsstücke, die wiederholt gezeigt werden, weil sie einfach gerne angezogen werden. Theoretisch stimmt das zwar, aber als Gastgeberin fühle ich schon mehr Druck, wenn ich auf der großen Bühnen stehe.

Manchmal muß ich aber auf mich selbst aufpassen, dass ich mich mit Selbstkritik nicht runterziehe. Dann fasse ich mir an die eigene Nase, statt, wie gewohnt bei anderen klugzuscheißen, und ermahne mich, das Positive zu sehen, statt nur an mir herumzumäkeln.




Wenn ich also mein Nähwerk der letzten Monate anschaue, dann lässt sich doch, positiv gesehen, ganz eindeutig etwas sagen: ich habe ein paar Schnitte gefunden, die funktionieren. Ich habe endlich Schnitte gefunden, die einfach zu nähen sind, von denen ich weiß, dass sie mir stehen und Kleidungsstücke produzieren, die ich gerne trage. So gesehen ist das doch ein riesiges Erfolgserlebenis und kein Grund rumzumäkeln. Mag sein, dass die Ergebnisse unspektakulär für sensationsheischende ZuschauerInnen sind und vielleicht ein bißchen zu langweilig, um sie zu verbloggen, aber letztlich ist das doch genau das, was ich wollte! Eigentlich ist das doch der Traum jeder Konsumentin und jedes Konsumenten, ein geliebtes Kleidungsstück in jeder gewünschten Farbe/Muster/Material einfach haben zu können. Das ist doch perfekt!

Mit den Strickjäckchen ist es letztlich genauso. Ich habe meine Wollstärke gefunden, mein Material und im Groben eine Anleitung, die ich verstehe, die funktioniert und die Jäckchen produziert, die mir passen. Ich weiß, was für ein Jäckchen ich von der Form mir vorstelle, schaue in den Kleiderschrank, um festzustellen, welche Farbe fehlt und suche mir aus der Vielfalt der Muster, die ich in Musterbüchern oder bei Aktionen wie dem Frühlingsjäckchen Knit Along finde einfach ein Muster aus, das mir gefällt und mich beim Stricken unterhält. Das ist doch perfekt! Das ist die Autarkie, die Unabhängigkeit vom begrenzten Sortiment an Kaufklamotten, die wir uns wünschen.




In diesem Sinne werde ich wahrscheinlich in den nächsten Monaten noch diverse Strickjäckchen stricken, Sinnesfrid-Strickwesten, Tellerröcke und Frau Kirschekleider nähen - immer mit einem triumphierenden Lächeln auf dem Gesicht, weil ich einfach weiß, dass es gut wird. Und hinter den Kulissen bastele ich weiter an selbstgemachten Schnitten herum, ans Probemodellen, an Petticoats und Unterkleidern und an Badeanzügen. Und wenn mir danach ist, werde ich von Erfolgen und Misserfolgen berichten.

Badenixen Sew Along - Fortsetzung

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Ehrfürchtig fasse ich die Materialien aus dem Paket von sewy an. Das ist echt ne andere Welt! Mit so etwas, habe ich noch nicht gearbeitet. Immerhin habe mich mich getraut, die Stoffe schon mal zu waschen. Erst hielt ich das mit dem Vorwaschen für nen Witz, aber dann dachte ich, dass ich ja auch hinterher, wenn auch selten, einen Badeanzug mal in der Maschine wasche.





Den Schnitt habe ich zusammengeklebt und ausgeschnitten. Jetzt ist es allerdings so, dass mir an allen drei angegebenen Maßen ein paar Zentimeterchen fehlen. Ohne ein Probemodell, ist es allerdings schwer herauszufinden, wo genau wie viel fehlt. Allerdings ist ein Probemodell aus irgendeinem Jersey wahrscheinlich auch nicht sonderlich aussagekräftig. Was tun?

Da ich über das "rosarot" meines gewählten Stoffes, das sich eher wie neonpink macht, doch etwas erschrocken war, habe ich mir noch einen schwarzen Badeanzugstoff von Stoff und Stil gegönnt. Doch welches wird nun das Probemodell? Auch wenn ich nach wie vor seltsam schaue, wenn ich den teuren pinken Badestoff anschaue, wird es wohl ein schwarzes Probemodell, denn der Stoff fühlt sich nicht so hochwertig an. Allerdings habe ich dazu kein schwarzes Badefutter. Das muß ich dann wohl nachbestellen, sollte er passen.

Zunächst überlegte ich, rundum am Schnitt einfach ein paar Zentimeter zuzugeben und freihand die Rundungen neu zu zeichnen. Anschließend fiel mir ein, dass die kritische Stelle vermutlich am Busen ist. Die Abweichungen zwischen den Größen erscheinen mir minimal am Schnittmuster in Hinblick darauf, dass ich doch erhebliche Abweichungen bei Brüsten beobachten kann. Üblicherweise muß bei mir bei Fertigschnittmustern eine FBA gemacht werden, dh. eine Vergrößerung im Brustbereich, ohne untenrum einen Sack zu produzieren. Gestern abend habe ich mal dran gemacht, eine FBA zu probieren und sie extra für euch mit grünem Papier hinterklebt, damit ihr seht, was ich gemacht habe. Ich habe ordentlich zugegeben, nach dem Motto "anschließend kleiner machen geht immer irgendwie". Natürlich entsteht ein Brustabnäher, über den ich zunächst unglücklich war. Aber treu dem Motto "Abnäher sind Freunde", werde ich es mit ihm versuchen, falls es nicht mit Rand kräuseln zum Stoff verteilen geht.



Von links nach rechts: Vorderteil außen, Vorderteil Futter, Rückenteil außen


Ich habe das Außenteil auch vorne und hinten etwas verlängert, denn ich bin nicht nur breit sondern auch groß. Obwohl Einige schrieben, dass das nicht nötig sei, vermute ich doch, dass ich dieses mehr an Stoff gebrauchen kann. Ihr wisst schon, Masse sucht sich ihren Platz und bei denjenigen, bei denen die Verlängerung nicht nötig war, ist vielleicht auch nicht so viel in die Breite gezogen worden. Das Futterteil habe ich nur soweit verlängert, wie es sich aus der FBA ergab. Eine zusätzliche Verlängerung habe ich nicht gemacht, da ich in anderen Beiträgen las, dass das Badefutter dazu neigt, nass größer zu werden und dann heraushängt.

Ich bin sehr gespannt, ob das, was ich mir ausgedacht habe, hin kommt. Aus Mangel an Zeit und auch vermutlich an Mangel an Aussagekraft, werde ich wohl kein ProbeProbeModell aus anderem Jersey nähen. Oder habt ihr ne Idee, ob ich vielleicht nur das Innen oder das Außen zur Probe nähen sollte?

Ein Rätsel sind mir auch noch die Nadeln. Auf Twitter oder in einem eurer Beiträge las ich irgendwas über Elastiknadeln, die vielleicht etwas anderes sind als Jerseynadeln? Ich bin ja eher ne Nadelschlampe und schon stolz auf mich, wenn ich beim Jeans nähen an die Jeansnadel denke. Muß ich noch spezielle Nadeln kaufen oder reichen die Jerseynadeln?

MMM - wo ist der Hartmut reloaded

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Den Hartmut (eine Walkjacke aus dem Jahr 2011) habe ich heute glücklicherweise nicht an, denn es ist schönes Wetter; aber meine neue Strickjacke mit den eingestrickten Herzchen. In Berlin gekauft, kunstvoll vergessen und dann nach 3 Wochen endlich zum Geburtstag geschenkt bekommen. Kaufkleidung! Puh, aber immerhin über selbstgenähtem Kleid vom letzten Sommer und selbstgenähtem untendrunter - später mehr. Leider finde ich Wickeljacken etwas umständlich, so dass ich bei Gelegenheit noch eine rote Strickjacke stricken werde. Aber egal, jetzt freu ich mich erstmal an der neuen Herzchenjacke (von King Louie).




Unter dem Kleid seht ihr, dank intelligenter Pose, meinen neuen Unterrock blitzen. Als nachträgliches Ergebnis des Untendrunter Sew Alongs und meinem mißlungenen Sommer-Petticoat aus Voile habe ich noch einen aus weichem Tüll von Stoff und Stil genäht. Er funktioniert, scheint mir aber ein bißchen empfindlich (sehr dünnes Material, könnte eventuell leicht reißen) und klebt, wie der andere Petticoat auch, gerne mal am Po, nach dem Sitzen fest, was zu doofer Fummelei führt. Ich mag ihn aber trotzdem, denn er ist nur halb so bauschig, wie mein gekaufter Petticoat und dementsprechend auch nur halb so warm.  Er fühlt sich sehr schön an, ist aber extrem durchsichtig und wohl als Unterrock für meinen weißgrundigen, immer noch nicht vollendeten, Blumenrock auch nicht geeignet. Wenn sich dieser Unterrock ein paar Wochen dauerhaft bewährt hat, nähe ich vielleicht noch die eine oder andere Farbe. Genäht ist er nach meinen Maßen und dieser Idee (via Frau Kleidermanie).


Die obere Stufe ist doppellagig aus Jerseyfutter mit einem Gummizug im Tunnel und dann kommen zwei Stufen weicher Tüll. Alles ist mit normalem Zickzackstich zusammen gefügt und der Tüll ist unversäubert. Ich hatte erst überlegt, unten noch eine Spitze anzunähen, aber schlussendlich sind es in der untersten Stufe 8 zusammengenähte Bahnen á 1,40m, d.h. eine Saumweite von 11.20 m. Das wäre dann doch zu teuer geworden. Als faules Mädchen habe ich den Tüll mit normalem Geradestich gekräuselt, was ich durch Zufall entdeckte, als ich mal den falschen Stich eingestellt hatte. Da ich zweimal Tüll nachkaufen mußte, weiß ich nicht, wieviel Tüll ich genau brauchte, ich vermute aber, es waren ca. 2,60 m, die ich in 20 cm breite Bahnen mit der Küchenschere schnitt (damit die Stoffschere nicht stumpf wird) Bei einem Meterpreis von 3,95 € hält sich die Investition aber auch in Grenzen.

Mehr selbst gemachte Kleidung an echten Menschen findet ihr wie immer Mittwochs auf dem Me Made Mittwoch Blog; heute mit als der wunderbar verrückten Frau talentfreischön als Gastgeberin. Wie großartig, dass sie - ganz wissenschaftlich - zwei Kleider nach zwei Lieblingsschnitten aus dem gleichen Stoff näht, um die Schnitte besser zu vergleichen. Das ist wahrer Nähnerdismus! Großartig!

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