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FrauCrafteln denkt über Shirts und Größen nach

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Als ich vorgestern meinen Me Made Mittwoch Post schrieb erwähnte ich, dass ich "das Shirt eine Größe kleiner zuschnitt, als es die Maßtabelle vorgab". Ich glaube, dazu muß ich noch mal was schreiben.

Ich war schon ewig nicht mehr in dicke-Frauen-Läden und kann insofern nicht beurteilen, was missBartoz schreibt, dass sich das Angebot an Plus-Size-Klamotten in den letzten Jahren signifikant verbessert hätte. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich die Klamotten, die ich früher dort kaufte, nie mochte. Mein wichtigster Kritikpunkt, das was mir am meisten Unwohlsein verschaffte, waren noch nicht mal der Style, die frischen Farben und die flotten Muster. Was mich am meisten störte war, dass die wenigsten Modell nicht richtig, also richtig-richtig tailliert waren. Wenn ein Oberteil obenrum am Busen passte, dann hing der Stoff senkrecht runter bis zu Bauch und Hüften. Genau das sah dann so "litfasssäulig" aus.

Obwohl ich seit früher Kindheit von "Wespentaillen" und Dirndlschnitten träume, geht es mir gar nicht um die Wespe. Ich finde, es ist gar nicht nötig, dass eine Taille ein Idealmaß hat. Aber ich mag eben ein bißchen Sanduhr. Ich mag es, wenn bei wenn-schon-Busen und wenn-schon-Po dazwischen eine Unterbrechung ist. Dass dicke Frauen dann irgendwie auch wenig Gürtel-Vorbilder haben macht es nicht besser. Liegt es daran, dass es zu wenig schöne, längere Gürtel gibt? Oder liegt es daran, dass wir jahrelang dachten, dass uns Frauen mit Format nicht steht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass es immer um das verdammte Kaschieren geht. Nur nicht sichtbar werden, nur nichts betonen! Das einzige, was dicke Frauen betonen dürfen, ist das Decoltée - aber ehrlich gesagt, mag ich gar nicht dauernd ausladendes, nacktes Fleisch sehen und tragen. Das ist mir zu sexualisiert. Ich mag auch manchmal einfach gut aussehen, ohne sexy zu sein.

Zurück zum Shirt. Irgendwann in den letzten Jahren habe ich damit begonnen, T-Shirts nicht mehr im Große Größen Sortiment zu kaufen, sondern bei den normalen Klamotten. In diesem Fall entschied nur noch die Größe des Armloches und die Länge des Shirts, ob ich mich darin wohl fühlte oder nicht. Aber endlich gefiel ich mir in Shirts! Natürlich durften sie nicht zu eng sein und wie ich schon schrieb, empfinde ich bei engen Shirts Viscosejersey als zu röllchenbetonend, aber so lange das Shirt gut geschnitten ist, darf es in meinen Augen auch eng sein, wenn es zum Gesamtoutfit passt. Untenrum weit, also weite Röcke und weite Hosen gehen einfach nicht mit einem weiten Oberteil - sonst Littfasssäule.

Entgegen der aktuellen Mode weigere ich mich, große Shirts anzuziehen, weil ich der Meinung bin, dass mir die engen Shirts einfach besser stehen. Wie gut, dass ich nähen kann und wie schön, dass ich das Shirt nähen letztens für mich entdeckte und mich damit unabhängig von Kaufshirts machen kann, die unter den Achseln kneifen. Ich weiß, es gehört ein bißchen Mut dazu, zu engen Klamotten zu greifen, wenn frau mehr auf den Rippen hat, aber ich kann allen nur Mut machen, mal mit engeren Shirts zu experimentieren und die Courage aufzubringen, einfach mal ne Nummer kleiner zu kaufen oder zu nähen.

Untendrunter

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Seit ein paar Wochen habe ich neue BHs. Darüber wollte ich schon länger mal schreiben, aber irgendwie hatte ich noch kein Resümee. Heute versuche ich es mal.

Das Vorhaben, in ein gutes Wäschegeschäft zu  geben und mich beraten zu lassen, hatte ich schon länger. Mir wurde über twitter von der bh-lounge aus Hannover der hamburger Laden "Curvy Shapes" am anderen Ende der Stadt empfohlen und es brauchte einige Zeit, bis ich mir ein Zeitfenster freischaufeln konnte, um dort hinzufahren und mich möglichst ohne Zeitdruck beraten zu lassen. Die Beratung anstrengend aber toll! Ich probierte ca. 15 BHs an und kaufte anschließend zwei Modelle. Meine neuen BHs haben eine komplett andere Größe als die Alten: Der Brustumfang ist zwei Nummern kleiner und die Körbchengröße drei Größen größer.

Obwohl ich toll finde, was diese Größen- und Modelländerung bewirkt, trugt ich die BHs in den vergangenen Wochen nur wenig. Zwei Größen kleiner im Brustumfang bedeutet, dass der BH alles andere als ein komfortables Kleidungsstück ist. Es drückt, es fühlt sich sehr ungewohnt an und es gibt Striemen. Aber es sieht toll aus! An das Gefühl, die Brüste quasi unter dem Kinn stehen zu haben, gewöhnt frau sich schnell. Der Blick in den Spiegel bestätigt, dass der Körper wesentlich besser proportioniert ist und einfach besser aussieht. Ich vermeide es eigentlich von "schlank" zu sprechen, weil ich das als Schönheitsziel ablehne, aber ich sehe in der Tat schlanker aus. Meine Taille ist besser zu erkennen und der Körper wirkt gestreckt und eben wohlproportioniert. Auf dem Bild mit dem T-Shirt könnt ihr das gut erkennen. Oben seht ihr den Vergleich das gleiche T-Shirt - allerdings von den Änderungen - mit einem alten, bequemen BH links und mit neuem BH und geändertem Ausschnitt rechts. Ok, ich gebe zu, Pose und Licht sind rechts auch besser, aber man sieht den Unterschied, finde ich. Welten, oder?

Ich trug die neuen BHs auch deswegen erst einmal wenig, weil ich sie nur mit Jersey tragen konnte. Alle schönen Kleider, die ich mir in den letzten Monaten aus Webware genäht habe, passen nicht mehr, weil mit den neuen BHs der Brustpunkt höher liegt und dementsprechend kein Platz für die Brüste in der entsprechenden Höhe vorgesehen ist. Unter Jerseykleidern sieht es super gut aus, allerdings trage ich Jerseykleider oft dann, wenn ich "in schicker Jogginghose unterwegs sein will" - dann neige ich auch dazu, mich für den bequemen BH zu entscheiden.

Mittlerweile besitze ich noch zwei weitere BHs in der neuen Größe und bin daran, einen neuen Grundschnitt zu konstruieren. Von den vier neuen BHs sind zwei einigermaßen bequem zu tragen, die andern beiden Modelle machen allerdings eine noch bessere Figur. Ich nutze jetzt die zwei Mittelbequemen, um mich das neue Tragegefühl zu gewöhnen und denke, dass die anderen beiden einfach noch ein bisschen Zeit brauchen. Und ich brauche nun Zeit, um mir neue Kleider zu nähen!

Obwohl das natürlich total doof ist, wenn die alten Kleider nicht mehr passen, kann ich jeder Frau nur empfehlen, sich immer mal gut beraten zu lassen. Dieses Darunter kostet einen Haufen Geld, aber ich finde die Wirkung wirklich unglaublich. Und genau, wie ich nun schicke BHs und bequeme BHs habe, besitze ich auch Klamotten für solche und solche Tage. Das passt schon.

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Mehr Infos zum Thema findet ihr übrigens im Forum Busenfreundinnen.net

edit:
Haben eben erfahren, dass es im Auktionshaus auch BH-Verlängerungen mit 3 Haken gibt und natürlich sofort bestellt.



Rosaroter MMM - ich darf das!

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Heute gibts bei mir wieder nix neu genähtes am Me Made Mittwoch zu sehen, aber neben viel Links ein Outfit, was ich sehr mag und euch zeigen möchte. Als ich gestern die Plus Size-Bloggerin missBartoz auf einen ausführlichen und inspirierenden Plausch traf, trug ich Rosarot. Nicht jeder Tag ist ein Tag für Rosarot, aber als ich mich morgens im Spiegel betrachtete und mich fragte, ob ich es gerade ok finde, als "erdbeerroter Feuermelder" das Haus zu verlassen, dachte ich "ich darf das" und fand, dass das passt; denn "ich darf das"ist das Motto der lesenswerten Beiträge zum Thema Selbstermächtigung von missBartoz.

Von mir gibts nur heute nur noch die Auskunft, dass der rote Lieblings-halber-Teller-Rock (nach eigenem Schnitt) selbstgenäht ist, aber das wisst ihr ja schon, weil ihr ihn schon oft gesehen habt. Das rosarote Shirt und der Rest ist gekauft. Für alle, die auf der Suche nach guten Strumpfhosen, auch für dicke Frauen, sind - die gibts bei ZE und AA. Mehr wunderbare selbstgemachte Outfits an echten Menschen gibt es wie immer Mittwochs auf dem MMM-Blog, heute mit der gar nicht biederen Gastbloggerin Nastjusha von minervas Pool. Selbst zu nähen macht eben aus jeden Kleidungsstück etwas ganz Besonderes!

Und sonst so? Gestern hatte ich einen interessanten Beitrag zum  Thema BHs geschrieben, aber der allerneuste Schrei im Näh-Bloggerinnen-Land ist der Näh-Podcast von Muriel von Nahtzugabe5cm mit einem Interview mit Miriam drehumdiebolzeningenieur. Hören!

Neuigkeiten aus der Nähnerd-Welt: der Weihnachtskleid Sew Along und der neue Nähpodcast

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In der Nähnerd-Welt wird es einfach nicht langeweilig. Ich bin extrem entzückt, dass immer wieder neue gute Ideen das Tageslicht erblicken und mache auch gerne ein bißchen Werbung dafür.

Gestern habe ich schon darauf hingewiesen dass die Frau mit der wirklich eindrucksvollen Nahtzugabe, Muriel von Nahtzugabe_5cm, auf die grandiose Idee gekommen ist, einen Nähpodcast zu initieren. Aber nicht nur das! Sie hat sich in die bestimmt verzwickten technischen Voraussetzungen eingearbeitet, verschiedene Nähnerds kontaktiert und sich auch mit interessanten Fragen gründlich auf die Interviews, die sie mit wechselnden Partnerinnen führen wird, vorbereitet. Hut ab! Ich finde es großartig und sage DANKE!

Was ist eigentlich ein Podcast? Ein Podcast ist so ähnlich wie eine Radiosendung oder Fernsehsendung, in diesem Falle "nur" Ton, kann aber zu jedem beliebigen Zeitpunkt gehört werden. Ihr könnt ihn direkt vom Blog von Frau Nahtzugabe5cm starten oder aber auch herunterladen. Wenn ich es recht verstanden habe, bedeutet Podcast auch, dass es sich nicht nur um einmalige Gelegenheit handelt, sondern dass eine lockere Reihe von Interviews geplant ist - sollten sich genügend Menschen dafür interessieren - die dann auch abonniert werden können. Und das ganze ist gratis!

Ich war sehr berührt davon, den ersten Podcast anzuhören, in dem Frau Nahtzugabe5cm Frau drehumdiebolzeningieur interviewt. Es fühlt sich an, als würden wir zusammen Kaffee trinken (nur, dass ich nicht meinen Senf dazu geben kann) oder zusammen nähen. Sie sitzen neben mir und erzählen mir etwas. Obwohl ich beide Blogs schon seit Ewigkeiten lese, habe ich eine ganze Menge Dinge erfahren, die ich noch nicht von den beiden wusste. Mein Bild der Menschen hinter den Blogs ist präziser geworden, es fühlt sich gleich noch ein bisschen vertrauter an - obwohl wir uns noch nicht "in echt" getroffen haben.

Früher, als ich noch nicht genäht habe, waren mir Menschen mit einem Hobby etwas suspekt. Diese extreme Faszination für ein Thema! Ich hatte Menschen vor Augen, die in ihrem Hobbykeller für Stunden und Tage verschwanden und nichts Interessantes zu erzählen haben, weil ihnen außer ihrem Hobby nichts einfällt. Für Außenstehende ist natürlich etwas strange - aber wer im Thema drin ist, kann sich eigentlich nichts schöneres vorstellen, als über das Thema mit Gleichgesinnten zu reden. Da das, aufgrund unserer räumlichen Distanzen nicht immer so einfach möglich ist, ist ein Podcast ein nette Möglichkeit, das Flauschgefühl heraufzubeschwören, obwohl diverse Kilometer zwischen und liegen.  Hört auf jeden Fall mal in den ersten deutschen Nähpodcast rein - es lohnt sich!

---------------------------------- nächstes Thema ----------------------------------

Oben seht ihr das Logo des diesjährigen Weihnachtskleid Sew Alongs. Das ist ja mittlerweile schon eine schöne Tradition in der Nähnerd-Welt, sich etwas besonders schönes zum Jahresende zu nähen. Ein Anliegen der Me Made Mittwoch Crew ist ja, Frauen dazu zu ermuntern,  mehr zur "selfish seamstress" zu werden, also "für euch" statt nur für andere (meist die Kinder) zu nähen und das ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben - daher auch der Name "Me Made Mittwoch". Gerade in der Vorweihnachtszeit sind viele von uns extrem gestresst, weil sie für andere ein schönes Weihnachtsfest organisieren wollen. Das ist eigentlich ein schöner Plan, aber gerade dann, wenn die Wellen besonders hoch sind, finde ich es nützlich, immer mal ein paar Minuten freizuschaufeln, um etwas "für mich" zu machen. Sich selbst ein Weihnachtskleid - oder auch ein Weihnachtsnachthemd etc.., Hauptsache in "besonders schön" - ist eine schöne Jahres-End-Belohnung und schafft kontemplative Ruhe und Entspannung.

Für mich war mein erstes Weihnachtskleid damals 2011 auch gefühlt der Anfang meiner Kleidernäherei, die mittlerweile zur Gewohnheit geworden ist. Ich bin aber dankbar für den Schubs, denn ich durch den Sew Along bekommen habe. Jedes Jahr überlege ich, ob ich nicht auf den #WKSA verzichten sollte, weil ich ja ohnehin dauernd Kleider nähe. Aber wahrscheinlich wird es auch dieses Jahr so sein, dass ich zögere und dann doch mit mache, weil es einfach eine schöne Aktion ist und es so wunderbar ist, an Weihnachten die virtuelle Modenschau zu bestaunen und sich damit ein wenig aus der familiären Aufregung zurück zu ziehen. In sofern kann ich nur jede ermuntern, sich ein Weihnachtskleid zu nähen - gerade auch diejenigen, die vielleicht sonst wenig Kleider tragen oder nähen. Gönnt euch was! Am Sonntag geht es los!

Weihachtskleid Sew Along - Teil 1

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Ich rang mit mir, bezüglich des Weihnachtskleid Sew Alongs, aber das gehört vermutlich dazu. Eigentlich habe ich keine Zeit, denn zum Beispiel die Hose für den HosenHerbst ist noch nicht mal begonnen! Aber andererseits kann ich mich schon gar nichtmehr daran erinnern, wann ich überhaupt das letzte Kleid genäht habe und finde, es ist mal wieder an der Zeit.

Geplant sind konkret zwei Kleider, die ich zumindest diesen Winter nähen will, ohne mir jetzt schon all zu viel Zeitdruck zu machen: das "Bürokleid" B6018 aus grauem Tweed und ein Frau-Kirsche-Kleid aus der rotkarierten Version des Stoffes, aus dem ich schon mal ein blaukariertes Hemdblusenkleid nähte. Vermutlich wird das rotkarierte Kirschenkleid das Weihnachtskleid, weil es


  • ein überschaubares Projekt ist, das in der Zeit zu schaffen ist
  • ich froh bin, dass ich endlich weiß, was ich aus dem Streichelstoff nähen will. 
  • der Stoff nicht ganz so wärmt, wie der Tweed und es Weihnachten immer so heiß her geht. 
  • und rot so schön weihnachtlich ist. 


Aus Zeitmangel werde ich also vermutlich die nächsten Sew Along Termine schwänzen und bei Gelegenheit wieder einsteigen. Stoff habe ich schon und die einzige Herausforderung ist nur "nur noch", einen neuen Kleidergrundschnitt zu erstellen, bei dem der Brustpunkt 4 cm weiter oben liegt, damit ich mit dem neuen Untendrunter neue Kleider nähen kann.

Mehr Weihnachtskleidprojekte gibt es auf dem Me Made Mittwoch Blog, auf dem den diesjährigen Weihnachtskleid Sew Along die liebreizenden Nähfreundinnen Dodo und Frau Kirsche anführen.

Achsoooo, die alten Weihnachtskleider fehlen ja noch!

Weihnachten

2013


2012 musste ich vorzeige aufgeben und habe das Kleid dann erst Anfang des Jahres genäht



2011


Alles uni und aus Jersey. Da wird es Zeit, dass ich mal ein gemustertes Weihnachtskleid aus Webware nähe!

Nur Text

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Eigentlich, ja eigentlich bin ich derzeit sehr fleissig am Nähen und nutze jedes kleine Zeitfenster, das sich ergibt. Nur mit den Fotos zum zeigen ist es um diese Jahrzeit schwierig, ihr kennt das ja.

Aber irgendwann, dann zeige ich euch den Hosenrock, der nur noch gesäumt werden muß (wenn ich jemand gefunden habe, der mit mir die Länge bespricht und absteckt), oder die Hose, die ich für  meinen Mann genäht habe. Und irgendwann wird vielleicht auch meine HosenHerbstHose fertig sein.

Der Grundschnitt hatte ewig gedauert, weil ich dauernd den Kurs verschieben mußte. Erst hatte ich keine Zeit für die Hausaufgaben, dann keine Zeit für den Unterricht. Aber jetzt ist der Grundschnitt, nach zwei Probehosen, fertig und ich habe schon eine richtige Hose aus feinem Wollstoff zugeschnitten und angefangen zu Nähen. Ob ich es bis zum 1.12. schaffe, steht noch in den Sternen. Aber der HosenHerbst geht ja bis Ende Dezember. Bis dahin schaffe ich es ganz bestimmt. Und dann muß ich auf jeden Fall endlich mal wieder ein Kleid nähen. Ich weiß ja schon gar nicht mehr, wie das geht! 

Die HosenHerbst Linkliste ist noch mal geöffnet

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Hallo allerseits. Eben fiel es mir siedendheiß ein, dass ich euch ja versprach, jeweils am Ende des Monats, noch mal die Linklisten zu öffnen. "Aus Gründen" wie es oft so schön auf Twitter heißt, bin ich heute geizig und es gibt nur eine Linkliste. Das muß reichen. Und für alle, die jetzt auch hektisch werden: das große Finale ist erst Ende Dezember!

Ein Podcast! Mit mir!

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Ich hatte euch ja schon von Muriels neuem Nähpodcast berichtet. Nach wie vor bin ich schwer begeistert von der ganzen Sache. Es war ja ein offenes Geheimnis, dass Folge 2 mit einem Interview mit mir ist. Ich bin schon ganz aufgeregt, denn ich habe es auch noch nicht gehört. Und ich gebe zu, ich war auch während der Aufnahme aufgeregt, nicht die ganze Zeit, aber immer mal wieder zwischendurch. Im Großen und Ganzen überwog aber das tolle Gefühl, Teil einer spannenden Sache zu sein und die Freude darüber, mit Muriel zu sprechen. Vielen Dank, liebe Muriel!

Folge 2 des Podcastes findet ihr ab heute, Samstag, auf Muriels Blog - falls ihr den Podcast noch nicht abonniert habt und schon bescheid wisst. Viel Spaß beim Zuhören!

P.S. Aber eins muß ich noch nachtragen: eigentlich heißt mein Blog "crAfteln" ( mit einem a, wie in "arbeiten") und nicht  "crÄfteln", ich spreche das eher deutsch als amerikanisch aus. Aber als Muriel das zur Begrüßung so sagte, war ich noch viel zu schüchtern, sie zu verbessern.

HosenHerbst: Defilée und Resumée

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Herzlich willkommen zum letzten Monat des HosenHerbstes. Wie geht es euch? Kam der Dezember für euch auch so plötzlich?

Ich war letzte Woche in Urlaub und schaffte es, vor dem Abflug nicht mehr, mich adäquat auf das große HosenHerbst-Finale vorzubereiten. Weder habe ich eine, genauer gesagt die Hose fertig, wegen der die ganze Aktion überhaupt entstand, noch hat es geklappt, den Beitrag dazu zu schreiben, der eines Finales würdig wäre. Aber egal: dieser spontane und ganz anders organisierte Sew Along hatte von Anfang an das Ziel, keinen Stress aufkommen zu lassen.

Da wir uns stets am Anfang UND am Ende eines Monats treffen, ist ja heute eigentlich auch noch gar kein richtiges Finale. Die letzten drei Tage im Dezember sind unser offizielles Finale und da die eine oder andere zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich auch Urlaub macht, werde ich am Ende des Monats die Linkliste dann ein paar Tage länger auflassen und zwar bis zum 6.1. Also spätestens wenn ihr den Tannenbaum entsorgt, solltet ihr daran denken, eurer Hosen-Resumée zu veröffentlichen und zu verlinken.

Dezember
1. Dezember 2014: Defilée und Resumée
Zeigt her eure Hosen? Seid ihr zufrieden? Tragt ihr eure Hosen? Mit was kombiniert ihre eure Hosen (Oberteile, Jacken, Schuhe)? Näht ihr noch weitere Hosen? Warum? Oder warum nicht?

Heute wollte ich eigentlich zur Einstimmung zwei Interviews zum Thema Hosen veröffentlichen. Doch leider habe ich nur von einer Interviewpartnerin bisher Antworten erhalten. Das ist ein bisschen wenig, ich bleibe also im Laufe des Dezembers noch dran und versuche noch mehr über Hosen von unterschiedlichen Expertinnen zu erfahren. Und natürlich nähe ich auch noch die Hose, damit ich auch ganz persönlich resümieren kann.

Damit ihr zum Thema Hosen bis zum Ende des Monats nicht ganz auf dem Trockenen sitzt (sicherlich habt ihr, wie die meisten Menschen im Dezember unendlich viel Zeit und Langeweile...haha), empfehle ich euch den spektakulären Beitrag (mit ganz vielen Bildern) von Suschna zum Thema "Hosen an der Heimatfront: Frauenbeinkleider 1914 - 1918" anzuschauen! Danke Suschna!

Und für die ganz Fleissigen, die stolz zeigen und fröhlich resümieren wollen, gibt es natürlich auch jetzt schon eine Linkliste. Vorhang auf!




Hier findet ihr weitere Informationen zum HosenHerbst (Ablauf Inhalte und Teilnahmeregeln).

Die bisherigen Monatsthemen:

August: Hosenformen, Hosenmoden, Hosenschnitte (hier und hier)
September: Passform I - Ansprüche
Oktober: Im Detail liegen die Tücken
November: Passform II - Mängel erkennen und beheben
Dezember: Defilée und Resumée


Nähgadgets

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Was für eine wunderbare Idee, rechtzeitig vor Weihnachten darüber zu schreiben, welche Nähgagdgets und Näh-Bücher eine toller Wunsch oder eine tolle Anschaffung sein könnten. Wer mag schon Hinstellerchen und blödes Gedöns geschenkt bekommen! Also schreibe ich jetzt mal auf, was ich gerne an Nähwerkzeugen nutze - und was nicht - damit ihr euren Wunschzettel füllen könnt.

Gesammelt werden die Iden bei Frau drehumdiebolzeningenieur. Zu den Büchern komme ich ein anderes Mal. Ich freu mich schon darauf, bei euch zu lesen, was ich noch unbedingt haben müsste.

Heute meinerseits auch "nur Text". Die Zeit ist so knapp. Da muß das reichen.

1. Rollschneider und Schneidematte.

Beides mag ich nicht mehr missen. Ich schneide fast alles damit zu, habe aber die Schere auch zur Hand für kleine Details und die Knipse (Passzeichen). Kragen schneide ich zum Beispiel lieber mit der Schere und überhaupt alles, was ganz genau werden muß. Das zeichne ich sogar vorher an. Aber meist schneide ich mit dem Rollschneider freihand um die aufgelegten Schnitteile.

Mein Rollschneider hat einen Abstandshalter, den ich am Anfang nutze. Mitterlweile habe ich ein gutes Augenmaß für meine üblichen 1,5 cm und die 1 cm für frickelige Details.

Ich besitze eine große Matte (ca. 90 cm) lang und eine kleinere (ca 45 cm lang - ich habe nicht gemessen, weil ich zu faul zum Aufstehen bin). Diese reichen zwar zusammengelegt nicht für alles, aber für fast alles. Weite Rockteile schneide ich eben nur zum Teil mit dem Rollschneider zu und nehme für den Reststoff, der über die Matte heraushängt, die Schere.

Hin und wieder gönne ich meinem Rollschneider neue Klingen. Eine alte Klinge nutze ich als Papierklinge, um Schnitte auszuschneiden.


2. Kreide und Kreidestift
Ich markiere hauptsächlich mit dem Kreidestift und mit Kreidestücken. Der Stift ist ein hübsches Geschenk, weil er in so einem reizenden Kästchen kommt. Ich habe allerdings noch nie die anderen Farben genutzt, weil ich mit weiß und dem Kreidestückchen in pink und gelb, die in meinen Stecknadeln liegen, gut hinkomme.

3. Maßbänder
Ich besitze mehrere Maßbänder. Ein normales, was ich in 98 % der Fälle nutze, eines mit Inches (was ich nie finde, wenn ich es brauche) und eines mit Löchern. Die Löcher sind praktisch, um es in der Taille fest zu machen, um ordentlich zu vermessen. Dazu könnte man aber auch einen Gürtel nehmen.

4. Schrägbandformer
Finde ich gut, nutze ich aber extrem selten. Das Problem damit ist, dass der Stoff in der Diagonalen genommen werden muß, um Schrägband zu erstellen, dass leicht dehnbar ist. Damit verbraucht das Schrägband relativ viel Stoff. Uni-Schrägband kaufe ich lieber, aber ich finde es gut, den Former zu haben, um hin und wieder gemustertertes Schrägband einzusetzen.

5. Sonderfüßchen
Sonderfüßchen besitze ich einige, nutze ich aber nie, weil ich nie Lust und Ruhe habe, mich hinzusetzen und nur zu probieren.

6. Nadelkissen und -Aufbewahrungen
Da gibt es sicherlich einiges. Ich nutze aber nur das schnöde Döschen. Ich habe dieses Magnetding, dass wir ein Lippenstift aussieht und finde es total unpraktisch. Außerdem habe ich zwei Magneten, aber die nutzt auch nur mein Kind zum spielen.

7. Lineale
Zum Konstruieren benutze ich einen Schneiderwinkel und ein Meter-Lineal. Das lange Lineal ist aus Alu und wurde von meinem Kind für Schwertkämpfe genutzt und jetzt ist es verbogen. Ich hätte also lieber ein Plastiklineal, aber das wäre vermutlich bei Kämpfen abgebrochen. Ich habe auch kleine Kurvenlineale, aber die finde ich derzeit nicht, würde sie vermutlich aber auch nicht nutzen.

Das ALLERBESTE Lineal ist mein Geodreieck mit einer Seitenlänge von 30 cm und Handgriff. Das nutze ich wirklich dauernd und insbesondere dann, wenn ich Nahtzugabe ausnahmsweise einzeichne. Das ist aber total billig.

8. Papier
Früher nutze ich Baumarktfolie zum Schnitte kopieren, mittlerweile bevorzuge ich das Schnittmonsterpapier von Stoff und Stil. Es ist umweltfreundlicher und hat für die optimale Dicke und Durchsichtigkeit. Ich nutze es mittlerweile auch zum konstruieren, weil ich es besser zusammen legen kann, als Packpapier. Mittlerweile habe ich es auch in kariert. Für mich ist das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar und der Aufwand, es zu beschaffen gering.

Meine fertigen Grundschnitte und Schnitte, die ich besonders liebe, übertrage ich auf Vlies, auch von Stoff und Stil. Das ist so eine Art billiger, dünner Stoff aus dem auch die Stoff und Stil Schnitte sind. Es ist fester als Papier, frau kann es auch mal zusammenstecken oder zusammennähen und es lässt sich leicht und platzsparend zusammenlegen.

9. Scheren
Eine gute Schere ist selbstverständnlich. Immer schön darauf aufpasssen und niemals Papier damit schneiden. Seid auch vorsichtig mit Fleece, Tülle oder Pailletten, auch die machen die Schere stumpf.

Ich habe noch eine Overlockschere, die ich nie nutze und die kleine Stickschere habe ich bei den Handnähsachen, da sie mir zu schwergängig ist. Neben der Nähmaschine liegt meist meine große Stoffschere, da könnte ich eine gute kleine Schere gebrauchen.

Eine Zackenschere finde ich nicht schlecht, meine billige ist allerdings stumpf, nachdem ich Wachstuch damit geschnitten habe. Ich habe zum Beispiel meinen Regenmantel die Nahzugabe mit der Zackenschere geschnitten, weil er ungefütter ist. Das sieht schön aus, machte aber die Schere stumpf.

10. Spulen
Spulen kann frau nie genug haben. Ich habe ca. 30 im Dauereinsatz und lagere sie in einem Ring. Warum der so toll sein soll, ist mir ein Rätsel. Da ich aber zwei davon habe, werde ich nie ein Kästchen ausprobieren können, weil zwei Ringe und die dazugehörigen Spulen reichen.  Der einzige Vorteil des Ringes ist, dass er vorne in das Fach des Nähmaschinendeckels passt.

11. Nahttrenner
Neben dem Nahttrenner in der Nähmaschine habe ich einen zweiten, etwas größeren, der immer zur Hand ist, wenn ich ohnehin schon verärgert bin. dann habe ich nicht auch noch Lust, den Nahttrenner zu suchen.

12 Stecknadeln
Nach ein paar Jahren Nähens, habe ich langsam das Gefühl, dass meine Stecknadeln stumpf werden und das da noch was geht. Ich könnte mir vorstellen, dass es sinnvoll wäre unterschiedliche Stecknadeln für unterschiedliche Verwendungszwecke zu haben.

13. Ein Koffer für Garne
Ich habe einen Koffer für Garnrollen. Der ist wenig schön aber praktisch, weil ich ja kein Nähzimmer habe und immer alles wegräumen muß. Am Anfang dachte ich "der ist ja riesig". Mittlerweile ist er tatsächlich fast voll.

Overlockkronen habe ich in einer Kiste und vermutlich genug für die nächsten 10 Jahre. Ich habe verschiedene Farben, nutze aber in 95% der Fälle nur schwarz und weiß. Wenn ich mit der Overlock zusammennähe, wechsele ich manchmal die ganz linke Krone für die passende Naht.

Irgendwie ist das noch nicht alles, aber die Zeit rennt, Weihnachten rückt näher und ich habe keine Zeit zum Schreiben mehr. Aber vielleicht ist für die eine oder andere ja doch etwas nützliches dabei.


MMM - in Hose heute drüben als Gastgeberin

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Heute mal wieder drüben auf dem Me Made Mittwoch Blog als Gastgeberin und der Vollständigkeit halber auch hier.

Meine letzten Nähmonate waren ziemlich wild-experimentell und ich muß sagen, meine Näh-Hybris hat dazu geführt, dass ich in den letzten Monaten nicht viel Vorzeigbares produziert habe. Nachdem ich den Badeanzug -leider nur sprichwörtlich - in den Sand gesetzt habe, hatte ich ab Juli Lust, Hosen zu nähen. Das machte ich nicht alleine, sondern im Rahmen der Aktion HosenHerbst.

Das ist meine erste richtige Hose, denn zwei Jerseyhosen, die ich zum Warmwerden nähte, zählen nicht. Die Hose nähte ich nach einem Hosengrundschnitt, den ich zusammen mit einer Lehrerin konstruierte und es bewahrheite sich ihre Prophezeihungen: "es wird nicht leicht" und "eigentlich braucht du für jeden Stoff einen neuen Grundschnitt bzw. zumindest eine Probehose".


Die Probehosen für den Grundschnitt, die ich nähte waren immer wieder zu weit, saßen aber gut. Die dritte Hosen steckten wir dann ab, dass sie nicht mehr ganz so weit war, wie eine Marlenehose, aber das sah an mir stimmiger aus. Genau so eine, wollte ich nun mit einem guten Stoff nähen. Als ich dann mit dem wunderbaren Wollstoff nähte und auch noch auf die grandiose Idee kam, die Hose spontan zu füttern - ohne meine Lehrerin zu fragen, ob ich vielleicht etwas beim Zuschnitt des Futters beachten muß und überhaupt ohne Anleitung, wie man eine Hose füttert - war es ein Desaster.

Die Nähnerds auf twitter feuerten mich aber mit Tipps und Tricks und gutem Zuspruch an, die Hose nicht gleich wegzuwerfen, sondern mich weiter dran zu machen.  Meine Hypothese, dass es an zu engem Futter liegen könnte, bestätigte sich. Als ich das Futter an den Seitennähten löste, so dass es nur noch an der mittleren Beinnaht und der Schrittnaht befestigt ist, konnte ich mich plötzlich in der Hose auch bewegen. Das Innenleben der Hose sieht zwar nun nicht mehr so schön aus, wie geplant, aber jetzt ist sie wenigstens tragbar. Tapfer machte ich sie fertig (hier schrieb ich über die Änderungen) und forschte in meinem Kleiderschrank, was dazu passen könnte.



Obwohl ich einen sehr hohen Bund nähte, gefällt mir die Vorder- und Seitenansicht doch nicht wirklich, so dass ich die Hose vermutlich zwar tragen werde, aber dies wohl doch lieber mit längeren Oberteilen - allerdings: das macht dann, wenn vom Busen abwärts kaschiert wird, wieder genau diese Litfasssäulen-Silhouette, auf die ich eigentlich keine Lust habe....

Die Strickjacke ist gekauft




Sagen wir so. Sie ist garantiert nicht mein vorteilhaftestes Kleidungsstück - aber immerhin kann ich nun nach den Änderungen mit der Hose sitzen, wenn das auch nicht supergut aussieht, weil die Hose an den Oberschenkeln durchaus ein Stückchen weiter sein könnte. Ich würde sagen, es ist eher eine Steh-Hose und ich sollte über Tuniken nachdenken oder vielleicht doch lieber zu den Röcken und Kleider zurück kehren.


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Das sind Luxusprobleme! Insbesondere, wenn ich an das Leben der Frauen in Afghanistan denke, die wir dieses Jahr mit unserer Spendenaktion helfen wollen. 10000 Dank für die unglaubliche Summe, die ihr schon gespendet habt, wir freuen uns wirklich sehr darüber! Bis Weihnachten ist die virtuelle Spendendose noch geöffnet. Mehr Informationen zu unsere Spendenaktion findet ihr hier.

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Aber egal, mögen es Luxusprobleme sein, es ist das, was mich beschäftig und was mich von dem Stress des Alltags ablenkt und entschädigt. Nicht 100%ig gelungene genähte Kleidungsstücke gehören dazu. Ich habe wieder eine Menge dabei gelernt und ich finde, das darf frau beim Me Made Mittwoch durchaus auch mal zeigen!

Wie schaut bei euch aus: alt bewährte Lieblingsstücke oder etwas Neues?

Me Made Mittwoch Visualisierungsübung

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Heute müsst ihr euch mein Outfit einfach vorstellen :-) Isch abe kein Foto für dich. Also, ich trage einen alten Rock, den ich plötzlich wieder ganz schick finde und die genähte Strickjacke von neulich. Schwarzes Shirt und schwarze Strumpfhose, rote Schuhe.

Ansonsten stricke ich mir die Finger wund, weil ich letzte Woche noch auf die Schnapsidee kam, eine Mütze und einen Rüschenschal verschenken zu wollen und arbeite fleissig an der Crew-Überraschung als Dankeschön für MMM-Spendenaktion.

Nächstes Jahr nähe ich dann auch mal wieder was und blogge auch darüber. Hoffentlich.

Mehr selbstgenähte Outfits an echten Menschen, sogar mit Fotos, finde ihr wie immer Mittwochs auf dem Me Made Mittwoch Blog. Mein Beitrag ist dort natürlich nicht verlinkt. Das wäre ja auch noch schöner!

Frohe Weihnachten

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Wenige Stunden vor der allgemeinen Bescherung noch ein kleines Lebenszeichen von mir. Dieses Jahr hatte ich zum ersten Mal eine wirklich hektische Weihnachtszeit, obwohl ich mit den Geschenken schnell organisiert war, nachdem ich mich von dem selbstknebelndem Dogma befreit hatte, möglichst viel selbst zu machen oder den Einzelhandel zu unterstützen. Ich stützte die kleinen Geschäfte, bei denen ich gerne kaufe und den Rest bestellte ich. Internet mag ich lieber als Einkaufszentren, insofern war diese Praxis schlüssig und extrem erleichtern.

Heute Abend hatte ich zum ersten mal Ruhe, um das Nicht-Nähens eines Weihnachtskleides zu bereuen. Schade, ich hätte wirklich gerne ein schönes Kleid genäht, aber es passte einfach nicht. Vielleicht finde ich zwischen den Jahren mal Ruhe. Im Dezember nähte ich nur zwei Kissenbezüge und zwei kleine Geschenke aus Wachstuch. Fühle mich kaum noch als echter nähnerd.

Einen Großteil meiner Zeit im Dezember investierte ich in das Dankeschön-Hörspiel für die Me Made Mittwoch Spendenaktion. Es war schön, gemeinsam mit der Crew die Geschichte zu entwickeln, sie zu schreiben, sie aufzunehmen und sie dann zu schneiden. Ich bin ziemlich stolz auf das Ding und freue mich, dass wir/ich uns durch das Projekt durchgebissen haben. Nicht zuletzt bin ich natürlich erfreut und dankbar dafür, dass wir es tatsächlich geschafft haben, für mehr als vier Ausbildungen Geld zu sammeln. Das ist echt großartig. Das sind vier komplette Berufsausbildungen! Vielleicht ist es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber ich finde es großartig, wenn wir die Kräfte unserer Comunity nutzen können, gemeinsam über den Tellerrand schauen und weit weit weg dabei helfen können, Zukunftsperspektiven zu bieten. Das ist wirklich toll!

Den HosenHerbst verlängere ich bis Ende Januar. Irgendwie war das eine schlechte Planung, die Aktion im Dezember enden lassen zu wollen. Neben dem üblichen Endjahresstress gab es noch viele Nähnerd-Aktionen und wenn ich es richtig verstanden habe, dann gibt es zu Silvester noch das eine oder andere Finale der Herzen. Da müssen wir uns nicht auch noch mit den Hosen dazu stellen. Ich nehme mir im Januar noch mal Zeit für den HosenHerbst und dann machen wir ein krachendes Finale. Versprochen!

Ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Egal ob mit neuem Weihnachtskleid oder ohne - macht euch eine schöne Zeit. Von meiner Seite aus wird es bis zum Ende der Ferien bestimmt ruhig, aber den DIY-Jahresrückblick will ich auf jeden Fall irgendwann machen.

Jahresrückblick 2014

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Zwischen den Jahren liebe ich es, einmal auf das Jahr zurück zu blicken und auch hier, habe ich 2013 und 2012 ein Resumée meines Nähjahres gezogen. Dieser Blick zurück würdigt noch mal, was ich geschaffen habe. Es geht mir weniger um Quantität noch will ich irgendjemand mit dem ganzen Kram brüskieren. Ich schaue nur gerne zurück, bin stolz auf das, was ich gemacht habe und versuche herauszufinden, was das Motto des Jahres war.



Gefühlt habe ich dieses Jahr weniger genäht als die letzten beiden Jahre. Das ist vermutlich auch wahr, denn ich habe mehr gearbeitet und damit natürlich auch weniger Zeit für das Nähen gehabt. Aber noch habe ich nicht nach Fotos gesucht und gezählt. Wer weiß, vielleicht ist es doch nicht so wenig.

Gefühlt habe ich dieses Jahr nur Tellerröcke und Frau-Kirsche-Kleider genäht und getragen und vermutlich stimmt das auch.







2014 ist für mich das Jahr der Schnittkonstruktion und der Experimente. Anfang des Jahres begann ich mit meinem kleinen Privatunterricht und lernte wie man einen Kleidergrundschnitt, einen Jackengrundschnitt und einen Hosengrundschnitt macht. Jetzt habe ich diese drei Grundschnitte und hoffentlich genug Wissen, diese auch auf körperliche Veränderungen anzupassen, die vermutlich nicht ausbleiben werden. Für den Schnittkonstruktionskurs habe ich einige Probemodelle genäht, die aber kurz vor Mülltonne stehen. Also genäht habe ich schon.




Das war wirklich gut investiertes Geld und ich freue mich, dass meine Familie mich unterstützte und mir diesen Wunsch zum großen Teil erfüllte. Ich habe sicherlich nicht alles Gelernte "parat", merke aber, dass ich Bekleidung und Schnitte nun anders angehe und den Schritt zu einem tieferen Verständnis getan habe. Das schöne an dem Privatunterricht ist, dass ich ihn ja jederzeit wieder aufnehmen kann, wenn ich ein neues Bedürfnis, eine neue verrückte Idee bekomme, was ich unbedingt lernen will. Jetzt habe ich aber erst mal das Gefühl, dass es genug ist und ich das Gelernte erstmal anwenden und üben muß.







Das größte Experiment war der Badeanzug. Ohne den Badenixen Sew Along und die Gemeinschaft der Nähnerds, hätte ich vermutlich noch nicht mal die Idee gehabt, mir einen Badeanzug zu nähen. So aber war der Sog groß und da ich zum Geburtstag einen Geldbetrag geschenkt bekam, der nicht zweckgerichtet war, beschloss ich, dass ich mit so einem unverhofften Geldsegen auch mal ein unvernünftiges Projekt wagen darf. Ich versuche nicht allzu böse auf das ungenutzte Material zu sein, denn es sind noch einige Reste übrig. Vermutlich werde ich das irgendwann noch mal rauskramen und mich noch mal an Badeklamotten versuchen. Irgendwie amüsiert es mich auch, wie sehr ich an diesem Experiment gescheitert bin. Es ist gesund, der Näh-Hybris manchmal ein bißchen Einhalt zu gebieten.

Allerdings, das Thema Dessous..... ach, kein Druck. Interesse ist da, aber es muß ja nicht alles gleich sofort!






In diesem Jahr habe ich auch viel darüber nachgedacht, wie sinnvoll eigentlich mein sehr freies, unbedarftes Nähen ist. Ich habe nur wenige Nähkurse gemacht, wenn ich mich recht erinnere, waren das ein paar Einführungen meiner Mutter, als ich Teenager war und zwei oder drei Wochenendkurse, sowie zwei Nähkursabende. Irgendwie habe ich mir das alles selbst beigebracht und habe dabei auch relativ wenig in Bücher geschaut. Das eine oder andere habe ich im Internet aufgeschnappt, aber eigentlich nähe ich immer nur drauf los.

Da ich in meiner Kleidernähkarriere früh mit den Knip Mode Schnitten begonnen habe, habe ich gefühlt auch nur sehr selten nach Anleitungen genäht. Ich erinnere mich an ein Burda Kleid und einen Mantel aus der Ottobre. Danach kamen die niederländischen Anleitungen, die ich nicht verstand und die mich für das Lesen von Anleitungen verdorben haben.

Naja, ich nähte nicht nur Tellerröcke und Frau-Kirsche-Kleider , zwei Unterröcke hatte ich ja, inspiriert durch den Untendrunter-Sew-Along auch noch genäht....





Rückblickend wurde mir klar, dass das Interesse für Schnittkonstruktion wirklich zwangsläufig war, denn ich habe sowieso nie wirklich nach Schnitten genäht. Kein Wunder, denn die, die mir  gefielen gab es sowieso meist nicht in meiner Größe. Ich muß also vor dem Beginn eines Nähprojektes einiges an Zeit in Schnittanpassung stecken, um dann irgendwann ein Ergebnis zu bekommen, muß das Nähen dann schnell gehen.



Jetzt bin ich ja eher so der schnell-schnell-nicht-so-ordentlich-und-wenig-perfekt-Typ und sehr ergebnisorientiert, deswegen sind vielleicht manche Dinge von mir vermutlich unkonventionell genäht. Theoretisch habe ich Lust, mich 2015 ein wenig mehr dem "guten Nähen" zuzuwenden. Mal schauen, ob ich das auch praktisch machen werde. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich diesen Vorsatz schon in den letzten Jahren hatte...

Im Laufe des Jahres hatte ich mir mal Gedanken darüber gemacht, ob ich das "Serien-Nähen" gut oder schlecht finde und bin immer noch der Meinung, dass das gut ist. Wenn ich einen Schnitt mag und mehrmals nähe, dann bin ich nicht mehr ganz so gierig und kann mich auch mehr auf das Nähen konzentrieren. Außerdem schaffe ich mir damit Freiraum, auch verrückte Projekte anzugehen, weil ich für diese nicht so einen Erfolgsdruck habe.





Mal schauen, wohin die Nähnerd-Reise nächstes Jahr hingeht. Ein Ziel habe ich nicht. Das Schöne an unserer Comunity ist ja, dass sich neue Ziele immer wie von selbst ergeben, weil wir in Kontakt sind. Das finde ich prima, denn das bringt mich dazu, auch Dinge zu probieren, die ich erstmal als zu groß empfinde oder als nicht-zu-meinem-Leben passend. Es macht mich froh, dass ich twitter für mich entdeckte und sich die Nähnerds mittlerweile dort ganz selbstverständlich dort "bewegen".  Ich kann mir die Vielzahl an Aktionen, die uns durchs Jahr begleiten, nur so erklären, dass neue Ideen schnell dort von Mehreren angedacht und damit auch schnell realisiert werden. Es ist doch so viel einfacher, mit einer Idee für eine gemeinsame Aktion zu starten, wenn frau schon mal weiß, dass es Interessierte gibt, die die Idee klasse finden und mitmachen wollen. Ich bin sicher, es wird uns noch das eine oder andere einfallen.

Mittlerweile stricke und häkele ich auch wieder ziemlich viel. Ich kann einfach nicht abends vor dem Fernseher sitzen und nichts tun. Ich mag Strickstücke, die dünn und filigran sind, weil ich ne heiße Braut bin, allerdings habe ich in den letzten Monaten das Vergnügen zu schätzen gelernt, mit dickeren Nadeln schnell Erfolgserlebnisse zu haben. Der spontane Sinnesfrid Knit Along war klasse und ich habe diesen Herbst gleich noch zwei nichtverbloggte Sinnesfrids gestrickt.

In den letzten Wochen war ich froh, dass mir der Arm nicht mehr so wehtat, wie noch beim Frühlingsjäckchen. Das war auch ein neues Erlebnis für mich: einen richtigen Knit-Along anzuführen, obwohl ich auch beim Stricken das Gefühl habe, eigentlich alles sehr selbstausgedacht zu machen. Ganz abgesehen von der Vorbildfunktion und dem damit verbundenen Zeitdruck. Das war keine leichte Aufgabe, aber eine gute Erfahrung.



Die Strickpause über den Sommer hat wohl gut getan, jetzt geht mir Stricken wieder leicht von der Hand. Wenn der Weihnachtskram weg ist, werde ich dann wohl auch endlich mal die Häkeldecke fertig machen, die allerdings schon Monate lang unfertig in Benutzung war. Das Deckenhäkeln hat mir Spaß gemacht. Ich muß mal überlegen, was ich kleinteiliges Häkeln könnte, denn das mag ich so gerne mitnehmen, um zum Beispiel beim Fußballtraining die Zeit sinnvoll zu nutzen.

Wenn ich durch mein Blog blättere, dann finde ich gleich zu Jahresanfang den Wintermantel, der zu meiner Schande immer noch nicht fertig ist. Erst dachte ich, dass ich den himbeerroten Wintermantel so extrem über hätte, aber irgendwie finde ich ihn immer noch ganz gut, obwohl ich ihn schon den dritten Winter trage. Mich stört auch nicht, dass man ihm an manchen Stellen die mangelnde Näherfahrung ansieht. Vielleicht hält mich von der Fertigstellung des dunkelblauen Mantels ab, dass ich (glücklicherweise) gar nicht so viele Anlässe für einen "guten" Mantel habe. Aber ich sollte mich dem Ding wirklich mal wieder annehmen und ihn fertig machen.



Besonders toll war natürlich der die Stoffwechsel-Aktion. Da würde ich gerne beim nächsten Mal wieder mit machen. Es war eine sehr lehrreiche Erfahrung für mich, mich da durchzubeißen. Bei der Wiederholung im Herbst war ich nicht dabei und das war gut so. Ich hätte mich nicht darauf einlassen können, weil ich mit zu vielen anderen Dingen beschäftigt war. 2015 sieht auch ganz danach aus, als würde ich in naher Zukunft noch mehr arbeiten, das ist schön, aber auch nicht gut, um bei so interessanten Sew Alongs mitzumachen. Ich versuche einen Weg für mich zu finden, mich von dem damit verbundenen Zeitdruck unabhängig zu machen und trotzdem Teil der Comunity zu bleiben und zu geben, statt nur passiv zu konsumieren.

Und wenn ich schon bei Aktionen bin: der Nähnerd-Podcast von Muriel hat mich sehr berührt. Auch wenn diese Erkenntnis so sehr 2004 ist, hat es mich erst jetzt, 2014 so berührt, Stimmen zu hören. Das sind ja auch ganz besondere Stimmen, denn es sind Stimmen von Menschen, die ich schon lange lese und schätze. Ich fand es klasse, auch Teil der Aktion sein zu dürfen. Nicht zuletzt hat der Podcast mich zu dem Hörspiel für die MMM-Spendenaktion inspiriert.

Ganz erstaunlich war dann in der Mitte des Jahres mein Bedürfnis Hosen nähen oder zu tragen zu wollen. Damit bin ich noch nicht durch und bin gespannt, wie sich das Thema Hosen 2015 weiterentwickelt. Es war ein wenig schäbig, den HosenHerbst im Dezember nicht mit einem würdigen Finale zu beenden, aber ich hatte einfach keine Kraft. Das hole ich dann im Januar nach, denn ich habe schon das Gefühl, das Thema auch vorläufig beenden zu wollen, um wieder frei von einer Hosenverpflichtung zu sein.







Zwei neue Nähthemen hatte ich noch dieses Jahr: Strickjacken und T-Shirts nähen. Die Idee, Strickjacken zu nähen hatte ich schon länger, fand aber bisher weder überzeugenden Schnitt und noch weniger überzeugende Strickstoffe. Nachdem ich den Jenna Cardi genäht habe, bin ich aber am überlegen, ob es nicht auch um die Ecke gedacht geht. Wieso muß es eigentlich Strick sein, ich könnte doch auch mal den Rib Jersey oder Nicky probieren. Das ist etwas, was auf meiner To do Liste steht.



Nachdem ich seit längerer Zeit mein erstes Shirt nähte, bin ich auch wieder auf das Thema Shirt-Nähen gestoßen und hatte den Aha-Effekt, dass meine früheren Shirts deswegen so doof wurden, weil ich Viscosejersey nutze, der natürlich jedes Röllchen zeigt. Die Shirts, die ich gerne trage, sind aus Baumwolljersey, warum bin ich da nur nicht früher darauf gekommen? Ein neuer Baumwolljersey dreht gerade jetzt in der Waschmaschine und wird vermutlich mein erstes Nähprojekt für 2015 werden.



Für andere habe ich auch genäht. Ein paar Shirts, Mützen und ein Faschingskostüm für das Kind. Sicherlich ein paar kleine Geschenke, aber so etwas vergesse ich immer wieder schnell wieder. Und dieses Jahr hat auch zum ersten Mal mein Mann etwas bekommen: zwei Bermuda-Shorts.








Achja, ein paar Beutel habe ich noch genäht und eine Clutch





Ach, wenn ich so schaue, dann habe ich doch viel genäht bzw. viel Zeit in mein Hobby investiert. Das ist doch prima. Es wirklich eine erstaunliche Enwicklung, die ich da gemacht habe. Ich bin sehr glücklich, dass ich nun einen schön ausgestatteten Kleiderschrank habe und mich wohl in meinen Klamotten fühle. Es fühlt sich wirklich klasse an, dass ich theoretisch fast alles realisieren könnte, wenn ich das nur wollte. Ich merke, wie die Gier abgenommen hat und das ist gut so. Das macht auch Platz für berufliches Streben! Das ist jetzt 2015 dran und fühlt sich auch gut an.

Mir gefällt es, dass ich eine Menge an Hintergrundwissen dieses Jahr gelernt habe. Auch wenn ich den Schnittkonstruktionskurs und die damit verbundenen Hausaufgaben sehr sehr anstrengend fand, macht es mich so glücklich, dass ich diesen Traum realisieren konnte. Ich sehe das als eine offene Baustelle: das war bisher nur ein Anfang, noch nicht mal ein Fundament, aber das, was ich machte, passt zu mir. Ich habe Grundlagen gelernt und habe jetzt erstmal Grundschnitte, mit denen ich etwas anfangen kann, um der Lust auf Neues Rechnung zu tragen. Was ich jetzt daraus mache, wird sich zeigen.

Es war ein gutes Jahr. Es war sehr anstrengend und oft fühlte ich mich gehetzt, aber das scheint mir normal als arbeitende Mutter mit eigenen Interessen, das ist bei allen Freundinnen nicht anders.

Und weil ich so neugierig bin, muß ich dann doch noch mal zählen:

Genäht
8 Kleider
4 Röcke
2 Unterröcke (und einer für die Tonne)
3 Hosen
1 Shirt
1 Strickjacke genäht
4 Kissenbezüge
2 Sattelbezüge
2 Lunchbags
2 Beuteltaschen
1 Clutch
2 Herrenbermudas
1 Kinder-Kostüm


Gestrickt und gehäkelt
1 Strickjacke fertig gestrickt
3 Sinnesfrid Leibchen
2 Mützen
1 Schal
1 Giraffe

Unvollendete
1 Wintermantel
1 Jeansblazer
1 zugeschnittenes Weihnachtskleid
1 Frau-Kirsche-Kleid
1 Häkeldecke
1 Badeanzug
1 Häkeltuch
1 weiße Strickjacke (WM-Jäckchen)
1 blauer Pullover (Erbe aus 2012)

Hui, entweder ist ein Jahr lang oder ich habe doch viel genäht. Das Unvollendete liegt ein bisschen auf dem Gewissen, da sollte ich in Kürze noch mal ran. Aber auf den Rest erlaube ich mir stolz zu sein.

Mir hat der Jahresrückblick Spaß gemacht, vielleicht fandet ihr es auch interessant. Wer bis hierher gekommen ist, der hat noch etwas Konfetti und Glitzer sowie die besten Wünsche für 2015 verdient! Guten Rutsch - wir lesen uns im neuen Jahr!


MMM - schönstes Kleidungsstück

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Liebe LeserInnen, seid ihr gut ins neue Jahr gekommen? Das hoffe ich doch sehr und wünsche Euch nur das Allerbeste für 2015! Vielen Dank für Euer Interesse, Eure Kommentare und Euer wertvolles Feedback 2014! Ohne Euch wäre das Bloggen gar nix!

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Bei einem netten Plausch mit Claudia, stellte ich am Sonntag fest, dass ich zwar einen Jahresrückblick machte, aber kaum qualitativ wertete! Ach, sagte ich, da muss ich aber noch mal ran! Worauf Claudia anmerkte, dass ich mich ohnehin schon so arg kurz gefasst hatte. :-) Recht hat sie! Da kommt mir das heutige Me Made Mittwoch Motto "schönste Kleider 2014" doch ganz recht.

Ganz weit oben auf meiner Bestenliste ist der oben wieder mal gezeigte rote halbe Teller. In dem Rock fühle ich mich einfach immer und überall gut und richtig angezogen, weswegen ich ihn auch wirklich häufig getragen habe. Außerdem trug ich ihn immer, wenn ich unsicher war, was ich anziehen sollte oder wenn ich einen "Auftritt" hatte, bei dem ich eine "Rüstung" brauchte. Ich erinnere mich noch gut, wie ich ihn auf der re:publica anhatte und auf einer Session etwas sagte. Vielleicht auch, weil ich mit dem roten Rock so leicht wieder zu erkennen war, habe ich anschließend viel positives Feedback auf mein Statement bekommen und viele gute Gespräche geführt, die mir wirklich sehr geholfen habe, einen persönlich wichtigen Lernerfolg 2014 zu haben.

Obwohl "der rote Rock" wirklich das aller aller liebste 2014er Kleidungsstück ist, gibt es drei Schnitte, die einfach wichtig waren.

1. Das Frau-Kirsche-Kleid
Nicht nur, dass ich vier Kleider nach dem Schnitt nähte. Ich nähte auch alle "wichtigen" Kleider danach. Mir gefällt an dem Schnitt, dass er die Taille betont und trotzdem bequemer ist, als ein Kleid mit Gürtel zu tragen.





2. Tiramisu
2013 hätte ich nicht gedacht, dass es eine Alternative zu meinem bereits 8 oder 9 mal genähtem Schnitt Ajaccio gibt. Nach einigem Zögern mußte ich feststellen, dass Tiramisu tatsächlich eine wertvolle ERGÄNZUNG zu Ajaccio ist. Ajaccio ist für eher ein Freizeit-Schnitt, Ajaccio ist anliegend und gibt viel preis. In Tiramisu fühle ich mich angezogener und kann gar nicht genau sagen, woran es genau liegt: am weiteren Rockteil? Ich weiß es nicht. Und witzigerweise ist das Probekleid mir lieber als das "richtige" Streifentiramisu. Ich bin gespannt, wie es mit mir und diesem Schnitt weiter gehen wird. Ein neuer Stoff für ein Wintertiramisu wartet schon auf den Zuschnitt.



3. Der halbe Teller
Drei halbe Tellerröcke habe ich 2014 genäht, nachdem mit dem Kostüm Sew Along ganzer Teller, die Tellerrockliebe begann. Ich mag halbe Teller aber noch lieber, weil sie nicht den ganz großen Auftritt brauchen. Ich mag es, unter dem Tellerrock einen Petticoat zu tragen, aber oft ist es für einen Petticoat zu warm oder aber er schreit so laut nach Aufmerksamkeit. Der halbe Teller, hat er denn ein bisschen Stand, gibt die Silhouette, die ich Ende 2013 zu schätzen lernte, ohne eben so viel Trara zu machen.



Nun gut, "kurz fassen" geht anders, aber diese qualitative Ergänzung zum Jahresrückblick musste noch raus.

Was andere als selbstgenähte Lieblingsstück(e) 2014 auf dem Me Made Mittwoch Blog heute zeigen, bin ich schon sehr gespannt, angeführt von der wunderbaren Melleni als Gastgeberin, die es auch nicht schaffte, sich auf ein Kleid zu beschränken, deren rotes Kleid ich aber sehr sehr anschmachte, auch wenn es nur an dritter Stelle genannt ist.


Ich darf keine Lust haben

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In den letzten Wochen fragte ich mich oft, woran es liegt, dass ich oft keine Lust zum Nähen habe oder ob ich wirklich gerne nähe. Ich bin da hin und hergerissen mit der Antwort. Oft habe ich einfach keine Lust und das Nähen an sich reizt mich, im Gegensatz zum Pläneschmieden oder (gemeinsamen) Stoff kaufen nur wenig. Wenn ich dann meinen Jahrsrückblick sehe, bin ich sehr erstaunt, über den Output, der trotz Unlust dann doch zustande kommt.




Eine mögliche Erklärung habe ich derzeit: ich habe kaum Lust, weil die Umstände nicht optimal sind. Ich habe wenig Lust, mir unter der Esstischlampe bei der Schnittkonstruktion und dem Zuschnitt den Rücken zu verrenken. Ich habe wenig Lust, mal eben schnell 20 Minuten zu nähen, wenn ich vorher noch den Tisch vom Familien-Müll befreien und dann die Maschinen aufbauen muß. Wie sehr beneide ich Nähnerds, wenn sie neue Zuschneidetische oder einen nebeneinander augebauten Maschinenpark oder aber auch eine ganze Wand mit Schrank und Regal zum ordentlichen Lagern von Material und Zubehör zeigen. Ich glaube, das würde es tatsächlich einfacher machen. Oder würde mich solche ein Paradies dann zu sehr unter Druck setzen, es auch nutzen zu müssen? 


In den letzten 25 Jahren hatte ich nie Lust auf ein Haus und nur sehr selten auf einen Umzug. Ich fragte mich immer, was die Menschen wohl motiviert, Geld zu sparen, Schulden zu machen und dann irgendwo aufs Land oder an den Stadtrand zu ziehen. Ich lebe gerne in der Stadt, auch wenn mein derzeitiger Wohnort für viele urbane coole Menschen auch schon farfaraway ist. Doch in den letzten Jahren habe ich das permanente Gefühl, dass uns ein Zimmer fehlt. Ganz abgesehen davon, dass ich von zuhause aus arbeite und keinen Schreibtisch habe, sondern am besagten Esstisch zum arbeiten auch meinen Kram aufbauen muß. Es wäre einfach toll, ein Arbeits-Näh-Gästezimmer zu haben und ein Wohnzimmer, dass einfach nur Wohnzimmer ist. Den Rest der Familie stört das Gekruschel des Schnittmusterpapiers, mein Gestöhne ob des Zuschnitts und mein Fluchen beim Nähen. Mich stört es, wenn ich nicht Nähen darf, wenn ich inspiriert bin. Vielleicht muß ich doch über einen Arbeitsraum irgendwo für 2015 nachdenken. Ein Nähbüro für mich. Das wäre ein Traum!


Nähkränzchen mit Frau Masulzke

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Was habe ich mich gefreut, gleich zu Anfang des Jahres ein Nähkränzchen mit meiner besten Freundin Merle (die ich übrigens auch, aber schon vor ca. 17 Jahren, aus dem Internet herunter geladen habe), alias Romika Masulzke, geplant zu haben. Vor zwei Jahren hatten wir das schon mal gemacht und da wir leider mittlerweile 500 km weit auseinander wohnen, haben wir eben nicht häufig die Gelegenheit dazu. Trotzdem ist es mir gelungen, sie mit dem Näh-Virus anzustecken. Früher oder später bekommen wir sie alle, harrharrr!

Da Frau Masulzke ohne Nähmaschine reiste, überlegte ich mir, dass ich etwas aus Jersey nähen könnte, damit sie meine Nähmaschine nutzen kann. Mein Plan war zwei Shirts zu nähen, da Stoff und Stil für das Frühjahr meinen Wunsch erhört hat und schönen neue Baumwolljerseys im Programm hat. Mein Geheimplan war noch, aus den Resten mal Schlübber zu probieren. Unter Nähnerdfreundinnen wird ja Marylin als der geheime heiße Scheiß seit Monaten unter dem Tisch rumgereicht. Als ich nach dem Zuschnitt der Shirts, einen ca. 70x70 großen Rest hochhielt und freudig sagte "ach, da wird noch ein Schlübber draus" stockte Frau Masulzke erst der Atem und dann konnte sie kaum noch aufhören zu lachen. Meine Mutter würde sagen "damit kannst du 10 Pfund Kartoffeln holen", aber ich blieb standhaft, schnitt meine Schlübber zu und dachte mir, dass die Nähnerds schon nicht irren und überhaupt, wollte ich ja perspektivisch irgendwann einen Fatkini nähen, da wäre die Hose schon mal ein gutes Probeding.

Frau Masulzke und ich kamen allerdings kaum zu nähen, was nicht nur an einem geheimen zukünftigen Projektbrainstorming lag und auch ganz sicherlich nicht am Sushi und auch nicht an dem gemeinsame gekauften Lippenstift, bei dem Frau Masulzke mich bezüglich meiner Schminklegasthenie unterstützte, die ja neben der Accessoire- und Deko-Legasthenie mein Leben etwas karg macht. Nein, wir schnitten eigentlich hauptsächlich zu, denn Frau Masulzke hatte noch nichts vorbereitet (empörend! ich allerdings auch nicht) und wollte ein Kleid mit Futter nähen. Bekanntlich dauert so ein Zuschnitt. Am Schluß tackerte ich noch die beiden Shirts mit der Ovi zusammen und bis auf die Säume sind sie nun fertig. Auf das Nähen der Schlübber freue ich mich noch, falls ich diese Woche noch eine ruhige Minute finde. Das ist auf jeden Fall spanender, als die Abnäher des Weihnachtskleid-UFOs noch mal zu nähen, das ich unter der Brust komplett aufgetrennt habe. So Operationen am offenen Herzen sind ja stets heikel....

So ein kleines unkompliziertes Nähkränzchen ist eine feine Sache. Vor allen Dingen, wenn ich dafür nicht irgendwo hin muß und an alles einzupacken denken und alles schleppen muß. Hat Spaß gemacht und die ambitionierte Nachwuchsbloggerin hat auch fotografiert und bloggt sicherlich bei Gelegenheit ein Paar Bilder dazu.

By the way: das waren immerhin schon zwei Anläufe, meine Oberteilschwäche anzugehen. Habt ihr auch eine Oberteilschwäche? Bestimmt! Dann schaut mal hier: Santa Lucia Patterns veranstaltet eine Jahresaktion zur Bekämpfung der lästigen Oberteilschwäche, die 12 Tips Challenge. Ha!


Lakritz-Pulli?

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Manchmal stricke ich einfach so vor mich hin. Ich habe Langeweile, bin gerade bei einer guten Serie und habe kein aktuelles Projekt und tief in mir schlummert eine Inspiration, die ausprobiert werden möchte. Theoretisch könnte ich auch ein angefangenes weißes WM-Jäckchen weiterstricken oder die graue Kopie meines Frühlingsjäckchen 2012, aber für jedes Strickprojekt braucht es mehr als nur Gelegenheit, ich muss das Ergebnis schon auch dringend wollen, um die Ruhe aufzubringen, die Nadeln zu schwingen.

Ich weiß nicht mehr genau wo ich zum ersten Mal einen Ringelpullover oder eine Ringeljacke mit bunten Ringeln gesehen habe. Es ist auch schon mindestens zwei Jahre her, würde ich schätzen. Jedenfalls ging es mir nicht aus dem Sinn. Für meine Häkeldecke hatte ich sehr viele Farben Drops Baby Merino und viel grau bestellt, so dass es irgendwie nahe lag, die Idee einmal auszuprobieren. Anfang des Jahres hatte ich auf einmal dieses "JETZT MUSS ES SEIN"-Gefühl, beendete aber zuerst brav den fast fertigen blauen Pullover (noch nicht gezeigt, weil noch nicht gespannt und zusammen genäht). Dann quälte ich mich durch ein langes Bündchen und startete mit den Ringeln. Irgendwie war es dann doch nichts so schön, wie in meinen Träumen.

bereits weggeribbelt


Frau sewing addicted erinnerte mich an Frau Marbuntes Frühlingsjäckchen und Frau Drehumdiebolzen merkte an, dass "nur rosa" irgendwie hübscher wäre. Also ribbelte ich bis zum Bündchen und wieder ging es von vorne los. Jetzt gefällt es mir viel besser. Es erinnert mich an Lakritz. Ich mag diese Rollen mit dem farbigen Kokoszuckerzeugs um Lakritz besonders gerne in weiß und rosa und kaufe diese Mischtüten fast nur deswegen.

Wie ich die Ärmel stricke und ob es ein Pullover oder ein Jäckchen, ob mit langen oder kurzen Ärmeln wird, weiß ich noch nicht. Ich mag es, wenn das Projekt noch offen ist und mir mein Strickstück beim Stricken flüstert, was es werden will. Hoffentlich flüstert es nicht wieder einen anderen Namen. Frau Masulzke ging natürlich mit meiner neuen Mütze nachhause. Schon beim Stricken wusste ich irgendwie, dass ich gar nicht für mich, sondern für sie stricke. Ich muss zugeben, ihr stand sie einfach besser. Jetzt habe ich wieder keine Mütze, aber was soll frau machen, wenn das Strickstück entscheidet, zu wem es gehören will! Hübsch wäre ja die Schulterpartie meines Lakritzdingens auf einmal zu stricken, damit die Ringel durchlaufen, aber wie das geht, weiß ich noch nicht. Ich bin gespannt.


Mit Bildern und Rührung

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Frau Masulzke hat nun auch über unser Nähkränzchen gebloggt. Hier schreibt sie ganz rührend darüber. Hach! <3

Und weils so schön ist, habe ich gleich noch mal nach dem alten Beitrag gesucht, in dem ich berichtete, wie wir schon mal zusammen nähten. Hier und hier berichtete ich "Live vom Nähkürschen". Das ist schon interessant, zwei Jahre später so einen Bericht noch mal zu lesen. Ich freu mich jedenfalls wie Bolle, eine Freundin mit dem Nähvirus infiziert zu haben, Profi hin oder her :-)

Nähen im Flow

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In den letzten drei Tagen habe ich knapp 20 Stunden genäht. Das Nähnerd-Treffen in Bielefeld, war eine gute Gelegenheit, auch mal wieder ein größeres Projekt anzugehen. Schon seit 1,5 Jahren, also seit dem Kostüm-Sew-Along, habe ich zwei Stoffe hier, die zu Blazern werden sollen und deren Rockpartnerinnen schon lange fertig sind und fleissig getragen werden. Obwohl ich im Schnittkurs schon vor Monaten einen Blazergrundschnitt erstellt habe, war die Zusammenführung des Grundschnittes mit den Details des Suit Jackets von Gertie, das ich nähen wollte, eine Gehirnleistung, die ich lange vor mir herschob.

Sehr kurzfristig erfuhr ich, dass ich tatsächlich auf der Warteliste für die AnNAEherung soweit vorgerückt war, dass ich auch noch mit nach Bielefeld fahren durfte. Welch ein Glück! Mein Körper ist wieder in Hamburg, aber dem Geist fällt es schwer, wieder im Alltag anzukommen - nicht nur wegen der Müdigkeit. Vielen Dank den Organisatorinnen und den anderen Teilnehmerinnen. Ich habe die Zeit sehr genossen!

Mit Bahn und Nähmaschine zu reisen bedeutet nicht nur, gründliches Packen um nur ja kein Schnittteil etc. in der Heimat zu vergessen. Es bedeutet für mich auch, ohne Overlockmaschine zu nähen. Es ist verflixt, wie sich ein Nähnerd schnell und vollständig an die Erweiterung des Maschinenparks gewöhnt. Jedenfalls hatte ich keine Lust, etwas zu nähen, bei dem ich die Ovi vermissen würde. Also doch ein Blazer! Die kurzfristige Zusagen, eine mit Verpflichtungen vollgestopfte Woche, ein Schnitt, der noch erstellt werden muß und ein Stoff mit Karos, sind ehrgeizige Voraussetzungen. Doch ich schaffte, alles vorzubereiten, so dass ich am Freitag Abend mit dem Aufbügeln der Einlage beginnen konnte. So eine Bügelpresse, die ich ausprobieren durfte, ist zwar eine tolle Sache, aber gefühlt habe ich trotzdem den ganzen Freitagabend damit zugebracht, die Einlage aufzubügeln. 

Die Stunden am Samstag vergingen wie im Flug. Vormittags ein bißchen nähen, ein kleiner Nähnerdausflug und dann, nur von einem kurzen Abendessen unterbrochen weiter nähen bis kurz vor 1 in der Nacht. Von 17 Uhr bis Abendessen hatte ich eine Paspelknopflöcherblockade und ging Frau Nahzugabe vermutlich ziemlich damit auf die Nerven. Um 22 Uhr hatte ich die Knopflöcher dann im Blazer drin und hoffe nun immer noch, dass sich die Geschichte zum Running Gag aber nicht freundschaftstrübend auswirkt. Jetzt habe ich das gründlich kapiert mit den Knopflöchern und werde, falls ich die Tage mal Zeit finde, dafür eine Anleitung schreiben. Ich weiß, das gibt es schon tausendfach, aber das mache ich natürlich auch für mich, denn wer weiß, wann ich wieder Zeit für ein aufwändiges Projekt habe. 




Es war wirklich erstaunlich. In der Nacht zum Samstag hatte ich nur 6 Stunden geschlafen und diese wenigen Stunden wurden auch noch einen Wecker, der versehentlich um 6 Uhr klingelte und für dessen Ausschalten ich minutenlang brauchte, unterbrochen. Trotz heftiger Kopfschmerzen nähte ich unverdrossen und ich hätte auch noch nach Mitternacht lange weiter genäht, wenn die Stimmung im Raum etwas weniger Party gewesen wäre. Im Laufe des Abends, als immer mehr Näherinnen sich dem Partyflauschen zuwendeten, wurde es im Raum lauter und lauter, aber trotzdem nähte ich konzentriert und unverdrossen weiter. Es war eher die Vernunft, die mich dazu überredete aufzuhören und die Angst vor Fehlern und dem dazugehörigen Trennen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Blazer langsam erkennbar und die Fertigstellung absehbar. Es war wirklich schwierig, die Maschine auszuschalten bzw. nur für als Stimmungslicht anzulassen. 

Sonntag geriet ich etwas aus dem Flow und wurde etwas hektisch, aber ich glaube, mit dieser Stimmung war ich nicht alleine. Die Zeit des Abreisens rückte näher und das war im Raum zu spüren. Ich wollte das Ding gerne bis zur Abfahrt fertig bekommen, zumindest das Futter sollte drinnen sein, damit es nicht mehr aussieht, wie eine Operation am offenen Herzen. Leider ist mein Futter nicht optimal konstruiert, an den Futterschnitt muß ich noch mal ran und die Vorderteile und das Rückenteil des Ärmels noch mal neu zuschneiden und einnähen. Wie gut, dass es bisher nur geheftet ist! Und vor allen Dingen werden ich ordentlich alle Erkenntnisse notieren - hoffe ich doch! Denn eigentlich wäre es sinnvoll, den erträumten roten Blazer gleich hinterher weg zu nähen. Immerhin geht da der Zuschnitt leichter...

Für mich war es sehr erstaunlich, dass ich die Zeit mehr zum Nähen als zum Quatschen nutzte. Irgendeine sagte "Ach, nähen kann ich doch auch zuhause...", aber ich merkte, dass das für mich nicht wirklich gilt. Abends oder eben mal schnell zwischendurch zuhause nähen, ist nicht das gleiche, die die Chance konzentriert über mehrere Stunden sich einem Werkstück zu widmen. Im Nachhinein finde ich es zwar schade, dass ich weniger als geplant herumgelaufen, über die Schulter geschaut, Nähmaschinen angeschaut, geplaudert und von anderen gelernt habe, aber es fühlte sich so schön an, einfach zu nähen. Wer mich kennt, kennt meinen Spruch "eigentlich nähe ich gar nicht gerne" - mir ist am Wochenende klar geworden, dass ich unter den üblichen Bedingungen einfach nicht gerne nähe. Aber mit dieser Erkenntnis lässt sich ja arbeiten. 


beachte: mit eben-Julia-Gedenk-Tischmülleimertasse


Der Aufbruch war schnell und holprig, denn das bestellte Taxi kam früher als geplant. Leider konnte ich weder an der Abschlußrunde teilnehmen, noch mich gebührend bedanken und verabschieden. Aber wir lesen uns ja wieder! Das Treffen war toll und hat meine Nähmotivation extrem erhöht. Es fügt sich schön ein, in die diversen Nähnerdaktionen des Jahres und deswegen war der Abschied auch nur ein körperlicher Abschied, denn wir sind ja verbunden und das ist schön! Es fühlt sich schön an, ein Hobby zu haben, das hätte ich früher nie gedacht. Ich bin gerne ein Nerd! Ich finde es schön, in eine Tätigkeit versunken zu sein, Freundinnen und Bekannte zu haben, die sich für das Gleiche begeistern, mit ihnen in Geheimsprache zu reden und sich für Dinge zu begeistern, die andere nicht kennen oder mit den Augen rollen, wenn sie davon hören. Es macht Spaß, bis in die Nacht hinein, gemeinsam etwas zu tun, es ist toll, ein Wochenende komplett abzutauchen und sich mit Hingabe dem Nerdsein zu widmen. Wie schön, dass ich das Nähen für mich entdeckt habe und dass es die Nähnerds gibt!


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