############ACHTUNG SPOILER############
Wer die aktuelle Final-Folge der 3. Staffel der GBSB noch sehen möchte und nichts darüber wissen möchte, darf diesen Post noch nicht lesen!
############ACHTUNG SPOILER############
Huch, die Zeit ging ja vorbei wie im Flug. Gefühlt habe ich erst vor drei Tagen kapiert, wie ich über das Ipad BBC two sehen kann und schon ist die dritte Staffel der englischen Sewing Bee schon wieder vorbei. Wie jede Woche versuche ich mich an dieser Stelle mit einem schnellen, spontanen und frischen (sprich, wenig durchdachten) Rückblick auf die aktuelle Folge und lade euch ganz herzlich ein, mit mir auf dem virtuellem Sofa platz zu nehmen und in den Kommentaren euren Senf zur aktuellen Folge zu geben. Please take a cup of tea, Dear!
Nicht nur wegen der technischen Probleme, die filmon mir in den letzten 3 Minuten bescherte, war es eine spannende Sendung. Konntet ihr den Rest, nach dem Geknutsche und Gejubel, auch nicht sehen? Erst der Abspann wurde bei mir wieder übertragen. Naja, egal. Obwohl, ich hätte schon gerne gewusst, was es zu gewinnen gab. Wurde das verraten? Ich habe ja nur die erste Staffel noch gesehen und meine mich zu erinnern, dass das damals auch nicht gezeigt wurde, ob und was es außer dem Pokal zu gewinnen gab. Ob es wohl nur Ruhm und Ehre ist?
Ich meine, das haben sie gut hinbekommen, das Finale, denn so klar, wer denn nun gewinnen würde, war es nicht. Aufs und Abs und wieder einmal ging war es mir nicht möglich, zu entscheiden, wer meiner Meinung nach die Aufgabe gewonnen hätte oder wer in meinen Augen gewinnen müsste - auch wenn ich natürlich eine Favoritin hatte, aber natürlich nicht verrate wer. Haha.
Zurück zum Anfang. Erste Aufgabe: japanisches Schnittmuster ohne Bilder. Das fand ich ja mal ne spannende Aufgabe. Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es darum, zu verstehen, wie dieses Oberteil funktioniert. Vordergründig mussten die KandidatInnen natürlich nach dem Halsausschnitt und den Armlöchern suchen, aber eigentlich war das ganze doch noch trickyer, durch die Drapierung und die Asymmetrie. Ich hätte da gerne noch genauer hingeschaut. Ich hätte auch gerne gesehen, ob die KandidatInnen das sahen, was wir ZuschauerInnen gezeigt bekamen, denn wenn ich mich recht erinnere, sahen wir eine technische Zeichnung, wie das fertige Oberteil aussehen würde. Doch die KandidatInnen sollten sich das anscheinend nur vorstellen. Ich hätte auch gerne gesehen, wo der Fadenlauf eingezeichnet war. Jetzt bin ich tatsächlich neugierig auf das Ding, obwohl weit, flatternd und japanisch nichts ist, was ich an mir mag.
Meine Sympathie für die Aufgabe begründet sich auf "in der Ruhe die Konstruktion verstehen" - als 90 Minuten-Aufgabe, ist es eine Pest. Wie furchtbar fühlt es sich an, wenn man gar nicht anfangen kann, weil einfach nicht klar ist, worum es geht? Meine Methode, mit schwierigen Aufgaben umzugehen, ist mir erstmal irgendetwas zu suchen, mit dem ich anfangen kann, damit meine Hände, mein Körper, mein Gehirn mit der Aufgabe vertraut werden können. Wenn mir aber der Startpunkt fehlen würde, würde ich hysterisch werden. Umso großartiger fand ich es, dass dieses entscheidende Wissen von den KandidatInnen geteilt wurde. Es war einfach schön, dass Matt Lorna half.
Ich glaube, damit haben sie uns Hobbynäherinnen auch wieder bekommen, damit wurde dieser ach so konventionelle Wettbewerbscharakter subversiv aufgelöst. Auch wenn wir alle sicherlich nicht frei von Konkurrenzgedanken sind, sind wir wohl alle lieber auf einem gemütlichen, hilfreichen, kollegialen Nähkränzchen als dass wir mit Drill-Instruktoren nähen oder in einer künstlichen Wettbewerbssituation zu Fehlern verleitet werden, für die uns der gestreichelte Stoff viel zu leid tut. Ich glaube, wir haben alle die Sehnsucht, nach Nähnerdflausch und mit dieser kollegialem Hilfe, wurde unser Glaube in die internationale flauschige Näh-Welt wieder heile. Oder übertreibe ich mit dieser Sichtweite? Mir ging es jedenfalls so und ich war unheimlich erleichtert, als ich das sah. Mehr noch als das dauernde Geknutsche hat mir das etwas über eine Nähkultur verraten, die ich schätze.
Was mir am ganzen Finale auch gut gefallen hatte und auch sofort bei der ersten Aufgabe auffiel, war dass alle KandidatInnen in Schwierigkeiten war. Irgendwie gab es niemand, der siegessicher oben auf der Welle surfte. Die Aufgaben waren verdammt schwer und die Reaktion der KandidatInnen darauf war adäquat. Das war stimmig und in dieser Hinsicht war es leicht, mich als mitfühlende Zuschauerin ins Boot zu holen.
Auf die Bewertungen hatte ich diese Woche überhaupt keine Lust mehr. Ach, lass die Jury doch reden. Es geht doch gar nicht darum, wer am besten näht. Hier wird was gelobt, da wird was kritisiert und dann gibt es ne Rangfolge. So what?! Auf nice Topstitching kann man manchmal pfeifen und manchmal ist es kriegsentscheidend. Ach Jury!
Die zweite Aufgabe fand ich auch hübsch. Plissée finde ich inspirierend und die Idee, von innen etwas zu "bauen", was einen neuen Look gibt, ohne, dass das Hilfsmittel von außen zu sehen ist, fand ich spannend. Bei der Aufgabenstellung ist mir sehr stark aufgefallen, wie sehr das Wort "tragbar" betont wurde - insofern war es mir ein Rätsel, wie Neal auf diese Minirock-Stulpen-Idee kommen konnte. Aber bei der Veränderungs-Übung ist es immer eine Gratwanderung zwischen innovativ und tragbar.
Die Avantgarde-Kleider in der dritten Runde fand ich abgefahren. Mir hat gefallen, dass Neil einen sehr persönlichen Bezug wählte und wie passend, dass er zufällig die Bilder dabei hatte. Verschiedene Materialien zu verbinden ist immer Wahnsinn, aber wenn ne Theorie dahinter steckt, finde ich das toll. Lornas Idee mit der Lichterkette fand ich interessant, denn ich hatte ja am Anfang das Gefühl, dass sie sehr auf Nummer sicher gehen würde und hatte die Befürchtung, dass sie uns nicht überraschen würde. Einen Möbelstoff zu nehmen und über Lichterkette nachzudenken, fand ich dann aber tatsächlich sympathisch überraschend. Matts Kleid war natürlich abgefahren - wenn auch eher von Weitem. Richtig gut genäht war ja nur die Korsage und das hatte ich doch irgendwo schon mal gesehen ..... Als Jugendliche habe ich schon mal versucht etwas Ähnliches mit Reifrock, aber aus Müllsäcken zu nähen - ich war jung und mir fehlte das Geld. Das war natürlich eine Schnapsidee und ein Reinfall, weil die Nähte die Müllsäcke perforierten und Klebeband nur mäßig gut aussah, aber ich hatte es versucht und vermute mal stark, das der Faschingsstoff von Matt auch nicht wesentlich leichter zu vernähen war, als meine Müllsäcke.
Wie gesagt, das Ende habe ich nicht gesehen, aber wahrscheinlich war da auch nicht viel mehr als Geknutsche. Zurück blieb irgendwie ein Gefühl der Leere. Dieses Nicht-Wissen, was ein Sieg eigentlich bedeutet und das Wissen, dass es nächste Woche eben nicht weiter geht - irgendwie fühlt sich das komisch an. Die Sendung mit der Maus kommt Woche für Woche und die Tagesschau täglich - wieso muss eine Nähsendung ein Wettbewerb sein, einen Sieger haben und ein Ende?
Ach, über ein Staffel-Fazit denke ich ein anderes Mal nach. Jetzt bin ich erstmal gespannt, was euch bei der aktuellen Final-Folge aufgefallen ist und freue mich auf Eure Kommentare! Danke im Voraus!
Wer die aktuelle Final-Folge der 3. Staffel der GBSB noch sehen möchte und nichts darüber wissen möchte, darf diesen Post noch nicht lesen!
############ACHTUNG SPOILER############
Huch, die Zeit ging ja vorbei wie im Flug. Gefühlt habe ich erst vor drei Tagen kapiert, wie ich über das Ipad BBC two sehen kann und schon ist die dritte Staffel der englischen Sewing Bee schon wieder vorbei. Wie jede Woche versuche ich mich an dieser Stelle mit einem schnellen, spontanen und frischen (sprich, wenig durchdachten) Rückblick auf die aktuelle Folge und lade euch ganz herzlich ein, mit mir auf dem virtuellem Sofa platz zu nehmen und in den Kommentaren euren Senf zur aktuellen Folge zu geben. Please take a cup of tea, Dear!
Nicht nur wegen der technischen Probleme, die filmon mir in den letzten 3 Minuten bescherte, war es eine spannende Sendung. Konntet ihr den Rest, nach dem Geknutsche und Gejubel, auch nicht sehen? Erst der Abspann wurde bei mir wieder übertragen. Naja, egal. Obwohl, ich hätte schon gerne gewusst, was es zu gewinnen gab. Wurde das verraten? Ich habe ja nur die erste Staffel noch gesehen und meine mich zu erinnern, dass das damals auch nicht gezeigt wurde, ob und was es außer dem Pokal zu gewinnen gab. Ob es wohl nur Ruhm und Ehre ist?
Ich meine, das haben sie gut hinbekommen, das Finale, denn so klar, wer denn nun gewinnen würde, war es nicht. Aufs und Abs und wieder einmal ging war es mir nicht möglich, zu entscheiden, wer meiner Meinung nach die Aufgabe gewonnen hätte oder wer in meinen Augen gewinnen müsste - auch wenn ich natürlich eine Favoritin hatte, aber natürlich nicht verrate wer. Haha.
Zurück zum Anfang. Erste Aufgabe: japanisches Schnittmuster ohne Bilder. Das fand ich ja mal ne spannende Aufgabe. Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es darum, zu verstehen, wie dieses Oberteil funktioniert. Vordergründig mussten die KandidatInnen natürlich nach dem Halsausschnitt und den Armlöchern suchen, aber eigentlich war das ganze doch noch trickyer, durch die Drapierung und die Asymmetrie. Ich hätte da gerne noch genauer hingeschaut. Ich hätte auch gerne gesehen, ob die KandidatInnen das sahen, was wir ZuschauerInnen gezeigt bekamen, denn wenn ich mich recht erinnere, sahen wir eine technische Zeichnung, wie das fertige Oberteil aussehen würde. Doch die KandidatInnen sollten sich das anscheinend nur vorstellen. Ich hätte auch gerne gesehen, wo der Fadenlauf eingezeichnet war. Jetzt bin ich tatsächlich neugierig auf das Ding, obwohl weit, flatternd und japanisch nichts ist, was ich an mir mag.
Meine Sympathie für die Aufgabe begründet sich auf "in der Ruhe die Konstruktion verstehen" - als 90 Minuten-Aufgabe, ist es eine Pest. Wie furchtbar fühlt es sich an, wenn man gar nicht anfangen kann, weil einfach nicht klar ist, worum es geht? Meine Methode, mit schwierigen Aufgaben umzugehen, ist mir erstmal irgendetwas zu suchen, mit dem ich anfangen kann, damit meine Hände, mein Körper, mein Gehirn mit der Aufgabe vertraut werden können. Wenn mir aber der Startpunkt fehlen würde, würde ich hysterisch werden. Umso großartiger fand ich es, dass dieses entscheidende Wissen von den KandidatInnen geteilt wurde. Es war einfach schön, dass Matt Lorna half.
Ich glaube, damit haben sie uns Hobbynäherinnen auch wieder bekommen, damit wurde dieser ach so konventionelle Wettbewerbscharakter subversiv aufgelöst. Auch wenn wir alle sicherlich nicht frei von Konkurrenzgedanken sind, sind wir wohl alle lieber auf einem gemütlichen, hilfreichen, kollegialen Nähkränzchen als dass wir mit Drill-Instruktoren nähen oder in einer künstlichen Wettbewerbssituation zu Fehlern verleitet werden, für die uns der gestreichelte Stoff viel zu leid tut. Ich glaube, wir haben alle die Sehnsucht, nach Nähnerdflausch und mit dieser kollegialem Hilfe, wurde unser Glaube in die internationale flauschige Näh-Welt wieder heile. Oder übertreibe ich mit dieser Sichtweite? Mir ging es jedenfalls so und ich war unheimlich erleichtert, als ich das sah. Mehr noch als das dauernde Geknutsche hat mir das etwas über eine Nähkultur verraten, die ich schätze.
Was mir am ganzen Finale auch gut gefallen hatte und auch sofort bei der ersten Aufgabe auffiel, war dass alle KandidatInnen in Schwierigkeiten war. Irgendwie gab es niemand, der siegessicher oben auf der Welle surfte. Die Aufgaben waren verdammt schwer und die Reaktion der KandidatInnen darauf war adäquat. Das war stimmig und in dieser Hinsicht war es leicht, mich als mitfühlende Zuschauerin ins Boot zu holen.
Auf die Bewertungen hatte ich diese Woche überhaupt keine Lust mehr. Ach, lass die Jury doch reden. Es geht doch gar nicht darum, wer am besten näht. Hier wird was gelobt, da wird was kritisiert und dann gibt es ne Rangfolge. So what?! Auf nice Topstitching kann man manchmal pfeifen und manchmal ist es kriegsentscheidend. Ach Jury!
Die zweite Aufgabe fand ich auch hübsch. Plissée finde ich inspirierend und die Idee, von innen etwas zu "bauen", was einen neuen Look gibt, ohne, dass das Hilfsmittel von außen zu sehen ist, fand ich spannend. Bei der Aufgabenstellung ist mir sehr stark aufgefallen, wie sehr das Wort "tragbar" betont wurde - insofern war es mir ein Rätsel, wie Neal auf diese Minirock-Stulpen-Idee kommen konnte. Aber bei der Veränderungs-Übung ist es immer eine Gratwanderung zwischen innovativ und tragbar.
Die Avantgarde-Kleider in der dritten Runde fand ich abgefahren. Mir hat gefallen, dass Neil einen sehr persönlichen Bezug wählte und wie passend, dass er zufällig die Bilder dabei hatte. Verschiedene Materialien zu verbinden ist immer Wahnsinn, aber wenn ne Theorie dahinter steckt, finde ich das toll. Lornas Idee mit der Lichterkette fand ich interessant, denn ich hatte ja am Anfang das Gefühl, dass sie sehr auf Nummer sicher gehen würde und hatte die Befürchtung, dass sie uns nicht überraschen würde. Einen Möbelstoff zu nehmen und über Lichterkette nachzudenken, fand ich dann aber tatsächlich sympathisch überraschend. Matts Kleid war natürlich abgefahren - wenn auch eher von Weitem. Richtig gut genäht war ja nur die Korsage und das hatte ich doch irgendwo schon mal gesehen ..... Als Jugendliche habe ich schon mal versucht etwas Ähnliches mit Reifrock, aber aus Müllsäcken zu nähen - ich war jung und mir fehlte das Geld. Das war natürlich eine Schnapsidee und ein Reinfall, weil die Nähte die Müllsäcke perforierten und Klebeband nur mäßig gut aussah, aber ich hatte es versucht und vermute mal stark, das der Faschingsstoff von Matt auch nicht wesentlich leichter zu vernähen war, als meine Müllsäcke.
Wie gesagt, das Ende habe ich nicht gesehen, aber wahrscheinlich war da auch nicht viel mehr als Geknutsche. Zurück blieb irgendwie ein Gefühl der Leere. Dieses Nicht-Wissen, was ein Sieg eigentlich bedeutet und das Wissen, dass es nächste Woche eben nicht weiter geht - irgendwie fühlt sich das komisch an. Die Sendung mit der Maus kommt Woche für Woche und die Tagesschau täglich - wieso muss eine Nähsendung ein Wettbewerb sein, einen Sieger haben und ein Ende?
Ach, über ein Staffel-Fazit denke ich ein anderes Mal nach. Jetzt bin ich erstmal gespannt, was euch bei der aktuellen Final-Folge aufgefallen ist und freue mich auf Eure Kommentare! Danke im Voraus!